Mit der Handsäge arbeiten, saubere Schnitte, kein Problem

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Das Zersägen mit der Handsäge von Holzteilen ist einer der häufigsten Arbeitsvorgänge bei der Holzverarbeitung, die wichtigsten Handsägen

Saubere, glatte Schnitte mit der Handsäge sind kein Problem, wenn man das nötige Handwerkszeug kennt und es richtig einzusetzen weiß. Die Säge will geführt werden, sonst wandert sie. Holz ist ein natürliches, gewachsenes Material und steckt voller Unregelmäßigkeiten.

Mit der Handsäge arbeiten, saubere, glatte Schnitte sind kein Problem

Mit der Handsäge arbeiten

So können Drehwüchsigkeit, harte Jahresringe, weiches Splintholz, Asteinschlüsse oder gar Feuchtigkeit und hoher Harzgehalt beim Sägen mit der Handsäge zum Problem werden.

Aus diesem Grund gibt es auch keine Sägen, die universal eingesetzt werden können, sondern viele „Spezialisten“. Die Form und Zahnung der verschiedenen Sägen wird aber nicht durch das zu trennende Material beeinflusst, sondern durch das Aufgabengebiet. Es gibt Sägen, mit denen man nur gerade Schnitte ausführen kann, andere hingegen schaffen auch kleinste Rundungen.

Beim Sägen mit der Handsäge soll nur die Säge bewegt werden – das Werkstück muss fest und sicher aufliegen. Deshalb brauchen Sie eine standfeste Auflage – z. B. eine solide Platte, eine Werkbank oder stabile Böcke. Das Werkstück wird mit der Hand, mit Schraubzwingen und – wenn es groß genug ist – mit dem Knie festgehalten.

Zu Beginn und zum Ende eines Sägevorgangs mit der Handsäge sollten Sie folgende Technik anwenden: Zuerst wird durch mehrmaliges leichtes Zurückziehen eine „Spur“ gelegt. Zum Schluss hin sollten Sie das Reststück gut festhalten, damit es nicht abbricht oder aufreißt.

 

Die wichtigsten Handsägen

In jeder Heimwerkerausrüstung sollten wenigstens drei, am besten aber diese vier Typen von Handsägen vorhanden sein:

1. Ein Fuchsschwanz mit einem breiten und möglichst großen Blatt – sozusagen für das Grobe und für lange Schnitte. Er muss gut in der Hand liegen. Der Griff hat einen 90° und 45° Winkel zum Anreißen (Markieren). Der gerade Sägerücken fungiert dann als Lineal. Weil ein Fuchsschwanz keinen Rücken hat, ist das Blatt ziemlich flexibel, und es kann leicht passieren, dass die vorgezeichnete Sägelinie verlassen wird. Deshalb muss beim Sägen mit dem Fuchsschwanz der Sägeriß genau beobachtet werden.

Vorteilhaft sind Fuchsschwänze mit einem teflonbeschichteten Blatt. Die Beschichtung erleichtert das Sägen von frischem Holz ganz beträchtlich; außerdem ist das Sägeblatt so auch vor Rost geschützt.

2. Die Rückensäge unterscheidet sich vom Fuchsschwanz nicht nur durch die Rückenverstärkung, sondern auch durch etwas kleinere und enger stehende Zähne. Sie liefert saubere und feine Sägeschnitte.

3. Die Feinsäge ist für den Feinschnitt – sie trennt akkurat und glatt und macht passgenaue Schnitte. Anschlag oder Gehrungslade unterstützen die Schnittführung.

4. Die Stichsäge hat ein auffällig schmales und spitz zulaufendes Blatt ohne Rückenverstärkung. Mit ihr werden kurvig verlaufende Schnitte oder Löcher gesägt. Für alle Sägen gilt: Das Blatt muss stets sauber und trocken gehalten werden. Und auch wenn eine Säge hochfrequenz-gehärtete Zähne aufweist, muss sie gelegentlich nachgeschliffen werden. Ihr Baumarkt oder Ihr Holzhändler können Hinweise geben, wo man das am besten machen lassen kann.

 

 

Wichtigste Handsägen

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Das Bild zeigt (von oben nach unten): Einen großen und einen kleinen Fuchsschwanz, beide mit Anschlagwinkel für 90 und 45 Grad am Ansatz der Griffe; eine Rückensäge; eine Stichsäge mit schlankem, spitz zulaufendem Blatt. Links daneben noch eine Feinsäge.

Welche Säge für welche Arbeit?

Ein Fuchsschwanz sägt schnell aber die grobe Zahnteilung verursacht in weichem Material deutliche Spuren; andererseits wäre es zu anstrengend, eine große Platte mit einer Feinsäge teilen zu wollen. Es ist also nicht gleichgültig, für welche Arbeiten die verschiedenen Sägen eingesetzt werden.

Material und Werkstück müssen aufeinander abgestimmt sein. Nur dann kann man mit dem jeweils angemessenen Arbeitsaufwand sägen und erzielt zu- gleich materialgerechte und zweckentsprechende Ergebnisse. Damit Sie von Anfang an richtig sägen können, hier eine Übersicht, welche Hölzer mit welcher Säge zu bearbeiten sind.

 

Mit der Handsäge arbeiten

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Für Bretter, Tafeln, Platten, Bohlen aus Massivholz: Fuchsschwanz

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Geeignet für Spanplatten: Fuchsschwanz

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Beschichtete Spanplatten: Fuchsschwanz oder Rückensäge

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Sperrholz und Tischlerplatten: Fuchsschwanz oder Rückensäge

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Für Leisten und Profilstäbe: Rücken- oder Feinsäge

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Schlitze, Nuten, Aussparungen: Feinsäge oder Stichsäge

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Für Löcher und Schweifungen: Stichsäge

 

So wird richtig mit der Handsäge gesägt

Die wichtigste Regel beim Holzsägen mit der Handsäge heißt: Immer auf der Abfallseite dicht neben der angerissenen Schnittlinie sägen. Das gilt sowohl für grobe Arbeiten mit dem Fuchsschwanz als auch für exakte Schnitte mit der Feinsäge.

Zweite wichtige Regel: Das Werkstück auf eine stabile Unterlage legen und möglichst mit einem Spannwerkzeug festklemmen – nur die Säge darf sich bewegen. Außerdem können Sie dann mit der freien Hand das Reststück stützen. So vermeiden Sie, dass es bei den letzten Trennschnitten der „guten“ Seite einen Span ausreißt.

Die Säge wird dicht neben der angerissenen Linie auf dem Holz angesetzt. Der ausgestreckte Daumen der linken Hand stößt gegen das Sägeblatt und dient als Führung. Nun werden die ersten kurzen Züge mit dem im Winkel von 30 bis 45 Grad gegen die Waagrechte gehaltenen Sägeblatt begonnen. Da Holzsägen „auf Stoß“ arbeiten, zieht man das Sägeblatt ein paar Mal auf sich zu, um eine erste Sägelinie ins Holz zu ritzen.

Am Anfang wird mit leichten Schnitten gesägt. Erst wenn das Sägeblatt genügend Führung im Holz hat – also in der Spur liegt – können Sie richtig loslegen und die Späne fliegen lassen.

Gegen Ende des Schnitts mit der Handsäge wird nur noch mit kurzen, scharfen Stößen gesägt; dann greifen Sie mit der freien Hand zum Rest holz hinüber, halten es fest und verhindern so, dass durch das Gewicht des Abfallstücks an der Unterseite des Werkstücks ein Span abgerissen wird.

 

Sägeschnitte mit der Handsäge in Faserrichtung mit der Handsäge sind immer eine kritische Sache, speziell in stark gemasertem Holz.

Die Säge möchte natürlich den Weg des geringsten Widerstandes gehen und folgt zu gern dem weichen Holz zwischen den Jahresringen, das heißt, sie wandert aus.

Geben Sie dem Werkstück eine stabile Unterlage, die das Sägen mit der Handsäge aber nicht behindern darf. Am besten geeignet sind zwei Böcke etwa in Kniehöhe. Man legt dann ein Knie auf das Werkstück und gibt ihm durch das Körpergewicht beim Sägen Halt.

Bei längeren Schnitten mit der Handsäge kann eine normale Säge leicht einklemmen: Hier sollte man eine Spaltsäge mit stärker geschränkten Zähnen verwenden. Der Schnitt ist deutlich breiter als das Sägeblatt.

 

Säge vor Schäden schützen

Keiner Säge bekommt es gut, wenn sie im Werkzeugkasten mit anderen Werkzeugen in Berührung kommen: Zu schnell werden dabei die Zähne stumpf oder sogar stark beschädigt. Die Zähne können auf ganz einfache Weise geschützt werden: Man schlitzt ein Stück Schlauch der Länge nach auf und steckt diesen Schlauch dann über die Zahnreihe der Säge. Am besten geeignet ist ein möglichst steifer Schlauch mit Textileinlage, der sich auch nach längerem Gebrauch noch fest um das Sägeblatt schließt.

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Wenn frisches oder feuchtes Holz mit der Handsäge zu sägen ist, hilft es, das Sägeblatt vorher und zwischendurch mit Wachs oder Seife zu bestreichen.

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Das Werkstück wird fest gegen den Anschlag gedrückt; dessen rechte Kante dient beim Ansägen als Führung für die Säge.

 

Schneidlade

Zum Zurichten kleiner Werkstücke ist eine Schneidlade beim mit der Handsäge, wie sie in den beiden Bildern unten dargestellt ist, eine gute Hilfe.

Man braucht dazu ein etwa 20 x 30 cm großes Stück Tischlerplatte, 12 mm stark, und zwei Stück gehobelte Dachlatte oder Leisten. Die Leisten werden bündig oben bzw. unten an die Platte geleimt und geschraubt; und zwar quer zum Stäbchenverlauf in der Platte. So verhindern Sie, dass sich die Platte biegt oder dass sie bricht.

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Ein Stück Tischlerplatte und zwei Leistenabschnitte ergeben eine praktische Schneidlade.

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Beim Beginn des Sägeschnitts wird die ziemlich steil gestellte Säge einige Male gezogen; dann wird stoßend weitergesägt.

 

Und so arbeiten Sie beim sägen mit der Handsäge mit der Schneidlade:

Sie wird auf den Werktisch gelegt und mit der unten angebrachten Leiste gegen die Tischkante gelegt. Werkstück und Schneidlade halten Sie jetzt mit einer Hand und drücken nach vorn. So gibt die untere Leiste eine gute Führung an der Tischkante. Weil die obere Leiste kürzer ist, haben Sie auch gleich eine gute Sägeführung, und der Trennschnitt geht nicht in den Tisch.

Wenn man über zwei solcher Laden verfügt, kann die zweite Lade bei längeren Brettern, Leisten oder Latten als zusätzlicher Anschlag am anderen Ende des großen Werkstücks dienen.

 

Zähne und Zahnformen

Die Einsatzmöglichkeiten einer Säge hängen von der Form und der Größe ihrer Zähne ab. Viele Zähne auf einer bestimmten Länge des Sägeblatts bedeuten einen feinen Schnitt – aber auch langsameres Vorankommen. Wenige Zähne ergeben einen groberen Schnitt bei höherem Schnitttempo.

Holz setzt sich aus Fasern zusammen, die beim Sägen getrennt werden. Dabei entstehen Späne, die im Sägespalt abgeführt werden müssen. Bei einer feinen Zahnung füllt sich der Raum zwischen den Zähnen ziemlich schnell mit den feinen Holzspänen, dem Sägemehl. Die Zähne können dann nicht mehr richtig, das heißt nicht mehr mit ihrer vollen Länge greifen, das Sägen wird mühsamer.

Umgekehrt reißen große Zähne zwar gröbere Späne aus dem Holz, zwischen ihnen gibt es aber viel Platz zur Aufnahme der Späne, so dass die Zähne fast immer voll greifen.

Fast alle Sägen haben „geschränkte“ Zähne. Die Zähne sind abwechselnd etwas nach links und rechts geneigt. Dadurch entsteht ein breiterer Sägespalt, aus dem die Späne schneller herausbefördert werden; dann klemmt die Säge beim Arbeiten auch nicht so leicht ein.

 

Die Form der Zähne wird als „auf Stoß“ oder „schwach auf Stoß“ arbeitend oder „beidseitig wirkend“ bezeichnet.

Je steiler die Schneidkante der Zähne steht, desto stärker arbeitet die Säge auf Stoß – desto weniger wirkt andererseits die ziehende Bewegung der Säge.

Die Zähne jeder Säge werden mit der Zeit stumpfer: Sie müssen dann nachgeschärft werden. Zugleich soll aber auch der „Schrank“ neu eingestellt werden. Dies ist selbst für den Fachmann eine nicht gerade leichte Arbeit. Für den Heimwerker empfiehlt sich deshalb die Anschaffung moderner „Hardpoint“. Sägen, die gehärtete Zähne haben. Diese Zähne bleiben viel länger scharf, müssen seltener geschärft werden – und das Schärfen ist zudem noch einfacher als bei einer konventionellen Säge:

Das Sägeblatt wird flach auf den Tisch gelegt, mit dem Abziehstein werden beide Seiten der Zahnung zweimal von der Spitze in Richtung Griff abgezogen. Mehr ist nicht zu tun.

 

Steile Zähne für Langholzschnitte

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„Schwach auf Stoß“ stehen die Zähne bei den meisten Handsägen – also beim Fuchsschwanz und bei Rückensägen.

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Die Verzahnung „auf Stoß“. Die schneidende Kante der Zähne steht senkrecht. Gut geeignet für Langholzschnitte.

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Beim Langholzschnitt ist darauf zu achten, dass das Werkstück die Auflage weit genug überragt, so dass frei gesägt werden kann.

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Die Markierungen unter dem Sägespalt zeigen an, wohin die Säge auswandert. Durch leichtes Verwinden hält man sie an der Riss Linie.

 

Die Gehrung

Die Verbindung zweier rechtwinklig zusammentreffender Holzteile wird, wie z. B. bei Bilderrahmen, häufig mit einer Leim Fuge im Winkel von 45 Grad zu den Kanten angelegt. Diese 45-Grad-Gehrung muss sehr exakt gesägt werden; schon ein Abweichen um wenige Grade ergibt keine ganz dicht schließende Leim Fuge und eine nicht im rechten Winkel stehende Verbindung.

Als wichtiges Hilfsmittel beim Sägen mit der Handsäge wird deshalb eine Gehrungslade eingesetzt, eine an den Stirnseiten offene „Wanne“ aus Hartholz, deren Wände schmale Spalte zur Führung der Säge aufweisen. Die Gehrungslade hat drei Einschnitte, die von oben betrachtet wie eine römische Ziffer XI aussehen: die Schnittführungen für 45 Grad von links und von rechts sowie für 900.

Das Werkstück soll fest in der Gehrungslade liegen, damit es nicht nach rechts oder links verrutschen kann; dadurch würde der 45-Grad-Winkel verändert. Am besten sichern Sie es mit einer Schraubzwinge. Hilfreich ist es, wenn auch die Gehrungslade auf dem Werktisch festklemmt – oder zumindest fest gegen einen Anschlag, etwa gegen die auf der vorhergehenden Seite gezeigte Schneidlade – gedrückt wird.

Gesägt wird mit der Handsäge in einer Gehrungslade mit einer Fein- oder auch mit der Rückensäge (mit feiner Zahnteilung). Nach häufigem Gebrauch können die Flanken der vorhandenen Spalte beeinträchtigt werden. Die Säge wird dann nicht mehr genau geführt: Dann sollte eine neue Gehrungslade angeschafft werden; sie ist ja nicht teuer.

Es gibt aber auch teurere Gehrungsladen aus Metall, mit Führungen für die Säge, die sich nicht abnutzen und darum auch nach langem Gebrauch genaue Schnitte zulassen.

 

Gehrungslade

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Unentbehrlich für alle 45-Grad- und 90-Grad-Schnitte mit der Handsäge: Die Gehrungslade, in der Leisten und Latten akkurat gesägt werden.

 

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