Einläufige Holztreppe bauen Anleitung: Mit unseren Tipps.

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Eine Einläufige Holztreppe ist eine attraktive und praktische Wahl für den Innen- und Außenbereich und kann in vielen Designs hergestellt werden.

Eine Einläufige Holztreppe ist eine Treppe, die aus Holz gefertigt ist und nur eine Läuferstufe hat, die sich in einer geraden Linie von der Unterseite bis zur Oberseite der Treppe erstreckt. Die Treppe kann in einem Neubau oder bei der Renovierung eines bestehenden Gebäudes installiert werden und bietet eine sichere und zuverlässige Möglichkeit, zwischen verschiedenen Ebenen zu gelangen.

Einläufige Holztreppe bauen: Mit diesen Tipps gelingt es

Einläufige Holztreppe selber bauen:

Seit Jahrhunderten ist Holz das Baumaterial für Treppen, nicht zuletzt, weil der Werkstoff stabil ist und sich mit einfachen Mitteln präzise bearbeiten lässt. Eine einfache Holztreppe überdeckt eine rechteckige Grundfläche. Oft jedoch erfordert der Grundriss eines Hauses andere Formen – die anspruchsvollste Form dürfte wohl die Spindeltreppe sein. Es gibt etwa zehn Grundformen; sie reichen von der einläufigen, geraden Treppe – wie in unserer Bauanleitung – über eine dreiläufige Treppe mit zwei Podesten bis hin zu gewendelten Konstruktionen.

Eine Wendeltreppe ist übrigens nicht dasselbe wie eine Spindeltreppe. Sie ist vielmehr ein um die Ecke geführter Treppenlauf, der zur Richtungsänderung nicht durch ein Podest unterbrochen wird. Sicherheit und Unfallverhütung werden beim Treppenbau groß geschrieben, daher müssen die freien Seiten der Treppen und Podeste mit einem Geländer versehen sein. Das eröffnet eine Fülle von Möglichkeiten im Hinblick auf interessante, dekorative Ausführungen – bei denen man durchaus auch künstlerische Ambitionen entwickeln darf.

 

Einläufige Holztreppe, Konstruktionsprinzip und Fachbegriffe

Treppen gibt es heute in den verschiedensten Ausführungen aus Beton, Metall, Holz, Kunststein oder aus einer Kombination diverser Materialien. Als klassische Holzkonstruktion gilt die aufgesattelte Treppe. Sie hat keine Setzstufen, die Trittstufen ruhen auf dreieckigen Ausnehmungen im Wangenholz.

Verzichtet man bei der von uns vorgestellten gestemmten Treppe auf die Setzstufen, wird sie als eingeschobene Treppe bezeichnet. Allgemein bekannt ist auch die Spindeltreppe, eine besonders platzsparende Konstruktion.

 

Wangen als Lager

Bei unserem Beispiel handelt es sich um eine einläufige, gestemmte Holztreppe. Die Tritt– und Setzstufen sind in ausgestemmten Ausnehmungen in den Wangen gelagert, welche die Treppe seitlich begrenzen. Der professionelle Treppenbauer arbeitet die Ausnehmungen so knapp, dass Tritt- und Setzstufen nach dem Zusammenfügen stramm und ohne weitere Befestigung in den Wangen verankert sind.

Folgende Grundbegriffe sind für den Treppenbau von Bedeutung:

Da ist zunächst das Steigungsverhältnis, für das die Landesbauordnungen Obergrenzen vorschreiben. Es leitet sich ab aus dem Verhältnis von Steigungshöhe zu Auftrittsbreite. Die Auftrittsbreite soll 12 cm größer sein als die Steigung, mindestens aber 23 cm betragen.

Die hier genannten Maße gelten für Wohngebäude mit nicht mehr als zwei Wohnungen.

Die Steigungshöhe soll in solchen Gebäuden höchstens 20 cm betragen. Nach einer Faustregel sollen Auftrittsbreite plus Steigungshöhe 46 cm betragen.

Die Lauflinie ist eine fiktive Linie, welche die Vorderkanten der ersten und letzten Trittstufe verbindet. Alle dazwischenliegenden Trittstufen müssen an diese Linie heranreichen; sie darf keinesfalls „abknicken“ – etwa durch ein geändertes Steigungsverhältnis (z.B. verschieden hohe Setzstufen)!

Auch die Lauflänge einer Treppe ist begrenzt:“ nach 15-18 Steigungen muss ein Ruhepodest eingeplant werden.

Wichtig sind auch Laufbreite (mindestens 80 cm) und die Durchgangshöhe, für die (zum Beispiel für Möbeltransporte) im lichten Maß mindestens 2 Meter vorgeschrieben sind.

Podeste müssen in ihren Abmessungen für Möbel- und Krankentransporte ausreichen, geöffnete Türblätter dürfen nicht in die, Podestfläche hineinragen. Zu beachten ist auch der Stufenüberstand. Er dient der Vergrößerung der Auftrittsfläche und zum Schutz der Setzstufe, sollte aber nicht breiter als 2 cm sein. Geländer und Handlauf sorgen für die nötige Sicherheit und müssen eine Mindesthöhe von 90 cm aufweisen.

 

Einläufige Holztreppe, Stufen berechnen

Da beim Treppenbau bereits feste Maße, also Lauflänge und Geschoßhöhe, gegeben sind, müssen Sie Anzahl und Höhe der einzelnen Stufen ermitteln.

Eine Grundregel sagt: 2 x Steigungshöhe + 1 x Auftrittsbreite = 63 cm.

Um sich den erforderlichen jeweiligen Werten zu nähern, bedient man sich folgender zwei Formeln. Durch Variieren der Stufenzahl nähert man sich in mehreren Rechengängen der günstigsten Lösung:

Lauflänge = Auftrittsbreite x beabsichtigte Anzahl von Stufen Geschoßhöhe = Steigungshöhe x beabsichtigte Anzahl der Stufen.

 

 

Die wichtigsten Elemente einer gestemmten Holztreppe

Einläufige Holztreppe bauen: Mit diesen Tipps gelingt es

 

Einläufige Holztreppe, Treppenwangen fachgerecht vorbereiten

Einläufige Holztreppe bauen: Mit diesen Tipps gelingt es

1. Einläufige Holztreppe, Front- und Seitenflächen markieren, Wangen (nebeneinander) einspannen und die Schablonenabstände auf Schmalseiten anreißen.

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2. Einläufige Holztreppe, Auf den flachgelegten Wangen die Markierungen zur Trittkantenlinie verlängern, die Schablone auflegen, Umrisse nachzeichnen.

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3. Einläufige Holztreppe, Mit einem 5 mm Spiralbohrer – anhand der Schablone – Löcher für die Spannstäbe, die die Wangen verbinden, bohren.

Einläufige Holztreppe bauen: Mit diesen Tipps gelingt es

4. Einläufige Holztreppe, Die Mittellinie der Trittstufen-Schablone wird angerissen, um den Zentrieransatz zum groben Ausbohren des Abfallholzes festzulegen.

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5. Einläufige Holztreppe, Vor dem Ausstemmen der Ausnehmung wird das Abfallholz mit einem Forstner Bohrer grob entfernt. Die normale Tiefe liegt bei 13 mm.

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6. Einläufige Holztreppe, Ausnehmung und Ränder werden mit einem Stechbeitel sauber und auf Tiefe ausgearbeitet, das Abfallholz wird grob entfernt.

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7. Einläufige Holztreppe, Die endgültige Bearbeitung erfolgt mit einem Grundhobel. Zum Schluß die Ausnehmung mit Schleifpapier säubern.

Das Holz für Treppenwangen, Tritt-und Setzstufen werden Sie bestellen müssen. Da die genauen Maße von Steigungswinkel und Lauflänge der Treppe abhängen, sollten Sie sich nach Mindestmaßen richten. Sie betragen 38-40 mm für die Stärke und Breite der Wangen, 32 mm für die Trittstufen; das Holz muss allseitig gehobelt sein. Für die Setzstufen kann auch Sperrholz 12 mm verwendet werden.

Am besten besprechen Sie Maße und Holzarten an Hand Ihrer Zeichnung mit Ihrem Holzhändler. Machen Sie sich die Mühe, etwa drei Stufen mit Wange im Maßstab 1:1 zu zeichnen. Nehmen Sie nur gut abgelagerte Ware, sie sollte zusätzlich einige Wochen in dem Raum liegen, in dem die Treppe später eingebaut wird.

Fertigen Sie unbedingt eine Schablone für die genauen Umrisse von Tritt- und Setzstufe an (1:1); mit ihrer Hilfe übertragen Sie die genauen Holzmaße auf die Innenseite der Wangen.

Wenn Sie die Maße auf der Schablone um 1,5 mm für die Tritt-und 1 mm für die Setzstufe unterschreiten, haben Sie am Holz später etwas Spielraum zum Besäubern und Schleifen.

Sollen Tritt und Setzstufen zusätzlich verkeilt werden, müssen Sie die Stemmbahnen zum unteren Teil der Wange hin verbreitern. Sorgen Sie vor Arbeitsbeginn für einwandfrei geschärftes Werkzeug. Je sorgfältiger Sie die errechneten Maße mit der Schablone auf die Wangen übertragen, desto weniger Nachbesserungen fallen an.

 

Stufen vorbereiten und zusammenbauen

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1. Einläufige Holztreppe, Werden Tritt- und Setzstufe mit Nut und Falz verbunden, reißt man die Nut mit einem Streichmaß an, nimmt sie mit dem Nuthobel aus.

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2. Gelegentlich werden beide Wangen durch einen Metallrundstab zusammengehalten, er liegt in einer Nut unter der Trittstufe.

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3. Werden Trittstufe und Wange miteinander verschraubt, muss ins Hirnholz der Trittstufe ein Kunststoffdübel eingeleimt werden.

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4. Wenn Sie Metallrundstäbe verwenden, verschließen Sie das gebohrte Führungsloch an der sichtbaren Wange mit einem Holzpflock.

Normalerweise liegt eine Setzstufe plan gegen die Hinterkante der Trittstufe und wird mit ihr vernagelt. Ihre Oberkante trägt einen Falz und wird in eine Nut an der vorderen Unterkante der Trittstufe eingelassen (Stufenüberstand). Wir haben alle gängigen Befestigungsmöglichkeiten einer Wangentreppe in einer Zeichnung zusammengefasst. Die Setzstufen sind oben und unten gefälzt und in die entsprechenden Nuten der Trittstufen eingelassen. Beide werden außerdem mit eingeleimten Klötzen gesichert.

Eine andere Variante einer zusätzlichen Verbindung mit den Seitenwangen ist, in die hintere Unterseite jeder zweiten Trittstufe eine Nut zu fräsen, die einen Metallrundstab aufnimmt. Er trägt an beiden Enden ein Gewinde und hält die beiden Wangen durch Verschrauben zusammen. Diese Lösung ist zu empfehlen, wo eine Wange am Mauerwerk befestigt ist, die andere jedoch freisteht.

Bei normalen statischen Verhältnissen reicht die übliche Falzverbindung von Tritt- und Setzstufe, die unter Leimangabe in die Wangen gesetzt wird, aus. Montieren Sie die Treppe zur Probe, – ohne Leimangabe – um festzustellen, wo noch nachgearbeitet werden muss.

Prüfen Sie – falls Sie sich für Metallrundstäbe entscheiden – den genauen Sitz. Passen alle Teile, erfolgt der endgültige Zusammenbau. Sie benötigen eine Anzahl langer Schraubzwingen oder Schraubknechte, genügend Restholz als Zulage und Tischlerleim.

Nach der Leimangabe bleiben alle Teile mindestens 12 Stunden eingespannt.

Zum Schluss wird die fertiggestellte Treppe an Ort und Stelle mit der Wasserwaage eingepasst.

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