Fingerzapfen Holzverbindung die elegante Eckverbindung

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Die Fingerzapfen Holzverbindung, eine elegante Eckverbindung für die rechtwinklige Verbindung zweier Bretter oder breiterer Leisten

Fingerzapfen Holzverbindung die elegante Eckverbindung eine interessante Lösung sind Fingerzapfen, für die ein unbekannter Handwerker wohl irgendwann die eigenen Hände als Vorbild genommen hat.

Fingerzapfen Holzverbindung die elegante Eckverbindung

Fingerzapfen Holzverbindung die elegante Eckverbindung

Die „Finger“ des einen Werkstücks greifen in die Zwischenräume der „Finger“ an dem anderen. Die Verzahnung vergrößert die Leim Fuge zwischen den beiden Brettern beträchtlich und gibt so der Verbindung festeren Halt. Außerdem sieht die Verzahnung wegen ihrer Regelmäßigkeit auch sehr schön aus. Ein für den Heimwerker gewichtiger Vorteil ist, dass Fingerzapfen nicht so aufwendig anzufertigen sind wie Schwalbenschwanzzinken. Sie können per Hand, mit Feinsäge oder Stechbeitel gefertigt werden, aber auch sehr rationell mit der Tischkreissäge, wenn Sie ein Wank-nut-Sägeblatt einspannen.

Diese Verbindung von Brettern erinnert an zwei ineinander verschränkte Hände. Und so, wie diese nur mit einigem Kraftaufwand gelöst werden können, erweist sich auch eine Fingerzapfenverbindung als sehr stabil.

 

Zinkenteilung exakt und gleichmäßig aufreißen

Zapfen und Schlitze einer Fingerzapfenverbindung müssen gleichbreit sein, damit sie zusammenpassen (bei einer Schwalbenschwanz-Zinkung dagegen stehen den breiten Schwalbenschwänzen in dem einen Werkstück deutlich schmalere Zinken in dem anderen gegenüber). Finger und Schlitze werden meist etwa halb so breit wie die Brettstärke angelegt. Nicht nur Überlegungen zum Design, auch unterschiedliche Materialstärken spielen also eine Rolle, wenn Sie festlegen, ob Sie breitere oder engere Zinken und Schlitze anfertigen.

 

Gleichmäßige Teilung

Bevor Sie die Teile eines Werkstücks mit Fingerzapfen zusammenfügen, prüfen Sie am besten erst einmal, ob die halbe Brettstärke ein über die gesamte Brettbreite glatt aufgehendes Teilmass für Zapfen und Schlitze abgibt. Wenn nicht, haben Sie die Möglichkeit, die jeweils äußeren Zapfen und Schlitze geringfügig breiter oder schmaler aus-zulegen, um im übrigen aber wie gewohnt die halbe Brettstärke beider Teile anzureißen. Sollte dieses Verfahren zu einer Teilung führen, die unharmonisch wirkt, empfiehlt es sich, sämtliche Zapfen- und Schlitze etwas schmaler anzureißen, so dass sich wieder eine gleichmäßige Teilung ergibt.

Schmale Zapfen bei der Fingerzapfen Holzverbindung

Wenn Sie auf den Werkstücken besonders schmale Zapfen anreißen, werden Sie zwar mehr Arbeit mit dem Aussägen und Ausstechen der Schlitze haben, es entsteht aber eine besonders elegante und zudem außerordentlich haltbare Verbindung: Die Leimfuge zwischen den beiden Teilen wird beträchtlich vergrößert, weil bei dieser im Ganzen doch sehr aufwendigen Konstruktion mehr Finger ineinandergreifen.

Eine solch enge Teilung mit deutlich mehr Fingerzapfen als üblich erfordert viel Arbeit. Sie wird deshalb im allgemeinen nur dann angerissen, wenn eine Kreissäge mit Wanknut-Sägeblatt zur Verfügung steht, die Schlitze also in einem Arbeitsgang in die Werkstücke gefräst werden können. Die Fachleute bezeichnen eine Verbindung mit vielen engstehenden Zapfen als „Maschinenzinkung“ oder auch „amerikanische Maschinenzinkung“. Das Werkstück wird dabei mit Hilfe einer Zinkfräseinrichtung der Kreissäge zugeführt.

Fingerzapfen Holzverbindung die elegante Eckverbindung

Fingerzapfen Holzverbindung. Eng stehende, schmale Zapfen und Schlitze ergeben eine besonders stabile Verbindung, machen aber viel Arbeit.

Fingerzapfen Holzverbindung die elegante Eckverbindung

Fingerzapfen Holzverbindung. Bei breiteren Fingerzapfen ist weniger zu sägen und auszustechen. Auch eine solche Teilung schafft eine feste Verbindung.

Fingerzapfen Holzverbindung die elegante Eckverbindung

Fingerzapfen Holzverbindung. Die ineinandergreifenden Teile vergrößern die Leimfuge zwischen den Werkstücken gegenüber einer stumpfen Verbindung beträchtlich.

Fingerzapfen Holzverbindung die elegante Eckverbindung

Fingerzapfen Holzverbindung. Das exakte Ausarbeiten der Schlitze fällt bei einer breiten Teilung leichter als bei der engen Teilung mit schmalen Schlitzen.

 

 

Tipp Schlitze kennzeichnen

Nach dem Anreißen der Zinkenteilung für die Fingerzapfen Holzverbindung sollten Sie jene Teile des Holzes, die als Schlitze ausgestochen wer-den, durch Kreuze, Schraffur oder andere Zeichen markieren. So stellen Sie sicher, dass Sie die Säge stets auf der richtigen Seite neben den Risslinien ansetzen und die richtigen Teile ausstechen.

 

Wanknut-Sägeblatt

Die enge Zinkenteilung ergibt sich bei der Arbeit mit einer Kreissäge nicht aus Bequemlichkeit, sondern aus technischen Gründen. Ein sogenanntes Wanknut-Sägeblatt kann schräg zur Drehachse eingestellt werden, so dass es nicht nur einen Schlitz ins Holz sägt, der seiner eigenen Dicke (plus Schränkung der Zähne) entspricht, sondern es schneidet gleichzeitig auch noch einen bis zu 10 mm breiten Schlitz in das Material. Bei Werkstücken, die stärker als 20 mm sind, bleibt die maschinelle Zinkenteilung also stets unter einer halben Brettstärke. Fingerzapfen können übrigens nicht nur bei Eckverbindungen an Werkstücken angebracht werden: Auch Zwischenböden in einem Regal oder Zwischenstege in einem Rahmen lassen sich durch die Fingerzapfen Holzverbindung und Schlitze auf eine sehr elegante Weise miteinander verbinden.

 

Einsägen

Spannen Sie das Werkstück senk-recht in die Werkbank, und sägen Sie die Schlitze ein. Benutzen Sie eine Feinsäge; setzen Sie diese nicht auf der Riss Linie an, sondern dicht daneben, im abfallenden Teil des Holzes. Arbeiten Sie so genau, dass die Seitenkante des dünnen Sägespalts noch etwas neben der Riss Linie liegt: Sollte der Schlitz zu schmal ausfallen, können Sie ihn mit dem Stechbeitel oder einer feinen Holzfeile nachträglich etwas erweitern.

Wenn Sie dagegen die Säge falsch ansetzen und der Schlitz dadurch zu breit (bzw. der stehenbleibende Zapfen zu schmal) wird, entsteht eine ungleichmäßige Zinkenteilung, die zudem keinen festen Halt hat. Eine nachträgliche Korrektur ist dann nur noch mit sehr aufwendigen Mitteln möglich. Achten Sie auch darauf, dass Sie nicht zu tief ins Holz sägen bzw. auf den beiden Brettseiten nicht unterschiedlich tief einsägen, etwa weil Sie die Säge nicht genau waagerecht führen. Zur besseren Kontrolle der Sägetiefe auf beiden Flächen des Werkstücks sollten Sie deshalb zumindest die Tiefenbegrenzung der Schlitze auf die Rückseite des Brettes übertragen.

 

Behutsam vorgehen

Für die Tiefe des Schlitzes gilt: Ein Nacharbeiten ist immer noch möglich. Zu weit eingesägte Teile dagegen ergeben in jedem Falle unschöne und wackelige Verbindungen, die mit Holzkitt ausgebessert werden müssen.

Fingerzapfen Holzverbindung die elegante Eckverbindung

Fingerzapfen Holzverbindung. Das Werkstück ist fest eingespannt, die Feinsäge wird genau senkrecht gehalten und dicht neben den Riss Linien geführt.

 

Ausstechen

Fingerzapfen Holzverbindung die elegante Eckverbindung

Fingerzapfen Holzverbindung. An der Hirnholzkante der Schlitze sollten beim Ausstechen der ersten Brettseite Stege stehenbleiben: Sie verhindern, dass das Holz abbricht.

Stechbeitel gibt es in unterschiedlichen Breiten. Suchen Sie ein zur Schlitzbreite passendes Werkzeug aus: Der Stechbeitel sollte immer einen Millimeter schmaler sein als die ganze Schlitzbreite.

 

Keil für die Fingerzapfen Holzverbindung ausheben

Stechen Sie genau an der Riss Linie senkrecht ins Holz; heben Sie dann durch schräges Einstechen ein flaches, keilförmiges Stück aus dem Schlitz. Sie sollten an der Hirnholzkante vorerst die volle Materialstärke stehen lassen und nicht bis zur Gegenseite des Brettes durcharbeiten. Stechen Sie nur etwa die halbe Materialstärke aus; wenden Sie dann das Brett, und verfahren Sie auf der Gegenseite ebenso. Weil an der Stirnseite des Schlitzes das Holz noch in voller Stärke steht, kann es Ihnen nicht passieren, dass es zu früh ausbricht.

 

Gleichmäßige Schlitze

Arbeiten Sie in jedem Fall die „Sohle“ des Schlitzes sorgfältig nach: Alle Schlitze an einer Brettkante müssen gleichmäßig tief sein und glatte Kanten haben, damit beim Verleimen dichtschließende Fugen entstehen. Das bekommt nicht nur der Schönheit des Werkstücks, sondern auch der Haltbarkeit der Verbindung. Nur wenn Sie hier exakt arbeiten, werden Sie auch genau passende Verbindungen erzielen, und auf die kommt es Ihnen bei diesem Arbeitsgang gerade an sonst ist die Arbeit fast umsonst.

 

Maschinell

Es lässt sich viel Zeit einsparen, wenn Sie die Fingerzapfen mit Hilfe einer Tischkreissäge anfertigen. Ihr Sägeblatt muss in diesem Falle allerdings eine Wanknut Einstellung haben. Die Schlitze entstehen durch das „wankende“ Sägeblatt in nur einem Arbeitsgang. Sie sind zudem genauer als bei der Anfertigung mit Säge und Stechbeitel.

 

Gleichmäßige Abstände bei der Fingerzapfen Holzverbindung

Auf dem Sägetisch brauchen Sie ein sogenanntes Zinkenlineal, an das Sie das Werkstück anlegen. Ein Anschlag am Zinkenlineal sorgt dafür, dass die Schlitze in gleichmäßigen Abständen in das Brett gefräst werden. Zapfen und Schlitze passen bei dieser Arbeitsweise immer haargenau zusammen. Schnitttiefe und Nutbreite können an der Tischkreissäge sehr genau eingestellt werden. Es empfiehlt sich jedoch, die gewählte Einstellung an einem Abfallstück zu überprüfen, bevor Sie das eigentliche Werkstück bearbeiten. Bei der Maschinen Zinkung passen die Teile zwar immer exakt ineinander. Sie sollten dennoch prüfen, ob sich die Anschaffung der entsprechenden Vorrichtung für Sie lohnt.

Tipp Schlitze versäubern

Die Kreissäge lässt an einem Werkstück immer „Bärte“ stehen und erzeugt rauere Sägekanten als eine Feinsäge. Arbeiten Sie deshalb bei Maschinenzinken die Schlitze mit dem Stechbeitel nach aber so vorsichtig, dass lediglich die Spuren der Sägeblattzähne versäubert werden auf keinen Fall darf in das Holz gestochen werden!

Fingerzapfen Holzverbindung die elegante Eckverbindung

 

Anwendungsbeispiel für Fingerzapfen Holzverbindung: Tablett

Fingerzapfen Holzverbindung die elegante Eckverbindung

Dem Heimwerker bietet die Anfertigung eines schlichten Holztabletts eine willkommene Gelegenheit, „Fingerzapfen Holzverbindung“ zu üben.

Fingerzapfen können große und kleine Objekte zieren. Wer diese ebenso stabile wie dekorative Verbindung zum ersten Mal anwendet, sollte sich zunächst an einem kleinen Werkstück versuchen, zum Beispiel an einem Tablett, dessen Randleisten nur jeweils drei bzw. vier Zapfen und Schlitze aufweisen. Ein Tablett verlangt noch nicht übermäßig viel Arbeitsaufwand, gibt Ihnen aber hinreichend Gelegenheit, den akkuraten Umgang mit Feinsäge und Stechbeitel bei der Anfertigung von Eckverbindungen zu üben.

Und wenn einmal eine Leiste misslingt, ist Ersatz nicht allzu teuer. Am besten wird das Tablett mit Hilfe einer Tischkreissäge angefertigt, weil mit ihr auf der Unterseite des Tablett Randes problemlos ein Falz zur Aufnahme des Bodens gefräst werden kann. Das geschieht mit der Wanknut Einrichtung, mit der Sie auch die Schlitze für die Zapfen fräsen können.

 

Ein kleiner Trick bei der Fingerzapfen Holzverbindung

Bei der Anfertigung der Grifflöcher in den Schmalseiten des Tablett Rands leistet eine Oberfräse gute Dienste. Sie können die Löcher aber auch per Hand anfertigen: Bohren Sie zwei Löcher mit 20 mm Durchmesser, und sägen Sie das dazwischenliegende Holz mit zwei Schnitten durch. Die Ränder der Grifflöcher werden besonders sorgfältig mit Schleifpapier nachgearbeitet und gerundet; die übrigen Kanten des Tablett Rands werden nur leicht gebrochen. Den Boden aus Kunststoffbeschichteter Hartfaserplatte leimen Sie in den Leistenfalz und befestigen ihn mit Drahtstiften.

Tipp Bügel statt Grifflöscher

Wer sich die Anfertigung des Tabletts etwas einfacher machen möchte, verzichtet darauf, in die Schmalseiten des Randes schmale Grifflöcher zu sägen. Auf die Schmalseiten geschraubte Griffbügel er-füllen denselben Zweck. In Baumärkten sind sie als „Griffe für Möbeltüren“ in den verschiedensten Ausführungen und Farben erhältlich.

Fingerzapfen Holzverbindung die elegante Eckverbindung

 

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