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Weil ein Gemusterter Wandanstrich auf glattem Putz ausdruckslos ist, beklebt man Wände mit Raufaser- oder Glasfasertapeten
Gemusterter Wandanstrich. Ein anderes Mittel, um Wände lebhafter zu gestalten, sind Musterwalzen, schon früher sehr beliebt und von Designern vor kurzem als letzter Schrei wiederentdeckt. Damit wird ein Muster in einer zweiten Farbe auf den Grundanstrich aufgedruckt.
Manipulationen
Man kann aber auch zu ganz einfachen Werkzeugen greifen und damit die Farbe manipulieren oder aber eine zweite Farbe so auf den Grundanstrich auftragen, dass die Wand an Reiz gewinnt. Zwar zeichnet solche Muster nicht die Regelmäßigkeit eines mit der Walze aufgerollten Ornaments aus, doch sorgt gerade mancherlei Zufälligkeit und Unregelmäßigkeit dafür, dass die bearbeitete Wand nicht minder sehenswert ist.
1. Auf hellem Grund einen zweiten, dunkleren Anstrich auftragen. Färben Sie bahnenweise etwa 60 cm breite Streifen ein.
Gemusterter Wandanstrich, mit Tuch, Bürste oder Pinsel
Ein einfaches Wolkenmuster entsteht, wenn man eine auf hellen Putz aufgestrichene dunkle Farbe mit einem Tuch teilweise wieder entfernt, so dass der Untergrund durch die Farbe durchschimmert.
Man braucht dazu ein saugfähiges Tuch (Bodenwischtuch), das man zu einer Rolle dreht:
Diese Rolle wird auf der frisch aufgetragenen Farbe von oben nach unten abgerollt. Wenn es sich voll Farbe gesaugt hat, muss man das Tuch in klarem Wasser auswaschen und kräftig auswringen; dann kann es erneut angesetzt werden.
Die Wandfarbe wird in etwa 60 cm breiten Streifen aufgetragen; sie muss noch feucht sein, wenn das Tuch auf der Wand abgerollt wird.
Gemusterter Wandanstrich mit Bürste oder Pinsel
Einen ähnlichen Effekt kann man auch mit anderen Werkzeugen erzielen – zum Beispiel mit einer Bürste oder einem Pinsel.
Dazu wird die Wand zunächst mit reinem oder leicht abgetöntem Weiß gestrichen.
Nachdem der erste Anstrich getrocknet ist, trägt man einen zweiten auf, eine deutlich dunklere Farbe.
Wie beim bereits beschriebenen Verfahren werden jeweils etwa 60 cm breite Streifen gestrichen oder gerollt:
Mit einer trockenen Bürste oder einem trockenen Pinsel stupft man dann in die noch nasse Farbe des zweiten Anstrichs.
2. Auf der noch nassen Farbbahn wird ein Tuch von oben nach unten abgerollt und die Farbe teilweise wieder entfernt.
Papier bereitlegen
Man braucht reichlich Zeitungspapier, denn das Malerwerkzeug muss häufig abgewischt werden, damit es aufnahmefähig für die Farbe bleibt. Das Werkzeug wird entweder in parallelen senkrechten Strichen oder im Zickzack über die Wand geführt.
Mit einer breiten Bürste kann man die Wand auch „abklopfen“; dann entsteht ein regelmäßiges Wolkenmuster. Wieviel vom hellen Erstanstrich unter dem dunkleren zweiten Anstrich zum Vorschein kommt, hängt davon ab, wie intensiv man die Fläche bearbeitet.
3. Ein lebhaftes Muster entsteht auch, wenn der zweite, noch nasse Anstrich mit einem trockenen, harten Pinsel bearbeitet wird.
4. Die Manipulation mit dem Pinsel kann auch in Zickzack-Schwüngen erfolgen. Hier wird ein heller Zweit-anstrich bearbeitet.
5. Mit einer großen Bürste lässt sich noch feuchte Farbe ab stupfen oder frische Farbe als Fleckenmuster auf einen Grundanstrich auftragen.
Marmorähnliche Muster auf Wänden oder Möbeln
Die Imitation von Marmor ist eine alte Technik: Tischler und Innenausstatter haben darin schon vor Jahrhunderten eine Möglichkeit gesehen, den teuren Stein durch schönen Schein zu ersetzen. Heute gibt es Tapeten oder Kunststoffplatten, die Marmor ziemlich perfekt imitieren.
Für den ehrgeizigen Heimwerker sollte es allerdings eine Herausforderung sein, selbst den Pinsel zu schwingen.
Zeitaufwand
Dekorative Marmormuster zu malen, erfordert einige Geduld – es sei denn, man will schlichten, weißen Carrara-Marmor imitieren.
Eine Marmorierung setzt sich gewöhnlich aus mehreren Farben zusammen, die in mehreren aufeinander folgenden Arbeitsgängen aufzutragen sind.
Zwischendurch muss man der Farbe Zeit lassen zu trocknen. Schließlich sind noch kleinere Farbspritzer auf zu sprenkeln und Adern mit Pinsel und Gänsefeder in den „Stein“ zu malen: Das erfordert eine ruhige Hand, wenn das Ergebnis ansehnlich sein soll.
Kolorit
Bevor man sich an die Arbeit macht, sollte man echten Marmor studieren und sich auf ein Kolorit festlegen, das zur Farbstimmung im Raum paßt. Anhand einer Farbtonkarte für Wandfarben ist es leicht, im Vergleich mit dem echten Stein die Farben festzulegen, die man für die Grundierung und die nachfolgenden Akzente – Einsprengsel, Spritzer oder Adern – mischen muss.
Alle diese Elemente sollten farblich miteinander harmonieren. Man erreicht das, indem man sämtliche Mischtöne aus nur drei bis vier Ausgangsfarben ableitet und dafür sorgt, dass jede davon in jedem Mischton zumindest in schwacher Dosierung enthalten ist.
Werkzeuge
Farbrolle, Pinsel, Schwamm, dicker Aquarellpinsel und Gänsefeder: das sind die Werkzeuge, die Sie bereitlegen sollten. Je besser Sie mit unterschiedlich großen Pinseln gerüstet sind, desto raffinierter lassen sich kleinere und größere Farbpunkte aufspritzen und stupfen, desto naturgetreuer wird folglich das Marmormuster ausfallen.
1. Auf die Wand zunächst die Grundfärbung des Marmors mit der Farbrolle auftragen. Leichte Ungleichmäßigkeiten sind erwünscht.
2. Noch bevor die Grundierung trocken ist, den zweiten Farbton locker und unregelmäßig auf den ersten streichen und tupfen.
3. Der Grundanstrich soll nun trocknen. Erst dann wird mit einem Schwamm ganz vorsichtig ein wenig neue Farbe aufgetupft.
4. Um farbige Einsprengsel darzustellen, wird Farbe mit einem Ringpinsel auf gesprenkelt: Die Borsten an den Fingern abstreifen.
5. Dunkle oder helle Adern mit einem Aquarellpinsel einzeichnen: Dabei Breite und Verlauf der Adern lebhaft variieren.
6. Mit einer großen Gänsefeder kann man einige Adern leicht verwischen und weitere Farbe neben den Adern auftragen.
Kiebitzmuster
Mit einem Pinsel nur wenig dünn-flüssig angemischte Farbe aufnehmen, damit feine Farbspritzer auf der Wand entstehen.
An die mehrfarbig gesprenkelten Schalen von Kiebitzeiern erinnert ein Farbmuster, das sich auf Wänden ebenso gut macht wie auf selbst gefertigtem Geschenkpapier.
Mit einem Pinsel, der nur leicht in Farbe eingetaucht und dann gut abgestrichen wird, schlägt man gegen eine Holzleiste (oder gegen die linke Hand) und schleudert so die Farbe in kleinen und kleinsten Tropfen gegen die Fläche.
Wollen Sie diese Technik nutzen, sollten Sie die Fläche zuvor grundieren ob in einem hellen oder dunklen Farbton, hängt ganz von Ihnen ab.
Gleichmäßig sprenkeln
Die auf gesprenkelte Farbe sollte nicht zu dünnflüssig sein und zum Grundanstrich passen am besten ist es, wenn beide Töne aus denselben Farben – in unterschiedlichem Verhältnis gemischt werden.
Man besprenkelt die ganze Fläche dicht und gleichmäßig.
Um zu wissen, wie nahe man den Pinsel vor der Fläche halten und wie intensiv man gegen das Holz schlagen muss, empfiehlt sich eine Arbeitsprobe auf einer an die Wand gehefteten Papierfläche.
Wenn „Farbtränen“ die Musterung verunzieren, trägt der Pinsel Zuviel Farbe.
Lassen Sie die Sprenkel zunächst trocknen, und entscheiden Sie dann, ob Sie noch weitere Farben mit einem feineren Pinsel aufspritzen möchten. Winzige Spritzer einer Komplementärfarbe können, ins Muster eingefügt, vorteilhaft wirken.
Muster wie auf einer Tapete
Ein Wandanstrich mit mehrfarbigem Muster kann auch nach einem Plan angelegt werden. Man entwirft auf Papier ein Muster und wiederholt dann die Anordnung der vorgesehenen Elemente auf der Wand.
Regelmäßige Anordnung
Selbst ein abstraktes, nur aus Farbklecksen bestehendes Muster sollte eine gewisse Regelmäßigkeit aufweisen. Es sollte nicht an der einen Stelle dichter, an der anderen Stelle lockerer erscheinen. Es empfiehlt sich deshalb, auf die möglichst genaue Wiederholung des „Rapports“ zu achten. Benutzen Sie Papierstreifen als „Maßstäbe“, um Länge und Breite des Rapports zu kontrollieren.
1. Auf einen deckenden Grundanstrich wird eine zweite Farbe aufgetragen; der Grundanstrich braucht nicht „lückenlos“ zu sein.
2. Der Grundanstrich muss trocknen. Dann eine kräftige, leuchtende Farbe in regelmäßig angeordneten Klecksen auftragen.
3. Mit einem Stoffballen wird die noch frische Farbe abgetupft, damit die harten Konturen der Pinselstriche etwas verwischen.
4. Die in Klecksen aufgetragene Farbe muss trocken sein, bevor Sie eine kontrastierende Farbe mit dem Ringpinsel auftragen.
5. Mit einem trockenen, harten Pinsel lassen sich die Striche leicht überarbeiten und die harten Konturen etwas verwischen.
Farbtöne sorgen für Kontraste und Glanz
1. Die Wand sollte mit weißer oder kräftig getönter Farbe grundiert werden. Dieser Farbauftrag muss gut durchtrocknen.
2. Die Kontrastfarbe in einer flachen Schale bereitstellen. Sie brauchen viel Papier, um überschüssige Farbe vom Schwamm abzutupfen.
3. Den Schwamm sollten Sie nur leicht gegen die Wand tupfen; zu starker Druck überträgt Zuviel Farbe – sie läuft in „Tränen“ ab.
Eine interessante Wirkung lässt sich erzielen, wenn das selbst gemalte Muster nicht nur aus unterschiedlichen Farben gebildet wird, sondern sich die Farbflächen auch im Grad des Glanzes unterscheiden.
Man kann auf der Wand zum Beispiel eine normalerweise stumpfe Dispersionsfarbe durchaus mit einer glänzend auftrocknenden Latexfarbe kombinieren; dabei steht nicht zu befürchten, dass das Ergebnis inhomogen erscheint.
Gemusterter Wandanstrich. Variationen
Dabei sind Variationen möglich: die glänzende Farbe als dominierender Grundanstrich und die matte Farbe für aufgesetzte Akzente oder die matte Farbe als Grundierung, auf der sich glänzende Farbtupfer kontrastreich abheben.
Wenn die glänzende Farbe als Grundfarbe eingesetzt wird, sollte man die Kontrastfarbe eher tupfen als aufstreichen oder rollen. Pinsel oder Farbrolle könnten auf dem glänzenden und glatten Grund gelegentlich rutschen.
Mit Schwamm und Tuch
Auch beim Auftupfen ist allerdings unbedingt darauf zu achten, dass das Werkzeug auf der großen Wandfläche ein regelmäßiges Muster entstehen lässt.
Etwas Vorplanung und ein Testauftrag auf der Rückseite einer Tapetenrolle geben Sicherheit. Es empfiehlt sich, die Wand gelegentlich aus größerer Entfernung kritisch zu betrachten und zu prüfen, ob da oder dort noch etwas nachgetupft werden muss.
Ob man mit einem Schwamm oder einem Tuchballen sprenkelt: das Werkzeug sollte häufig gesäubert werden, und man sollte es nicht zu fest aufdrücken, weil sonst leicht die Gefahr besteht, dass die Farbe in unschönen „Tränen“ von der Wand abläuft.
Dritte Farbe
Auch hier kann, wie bei den vorher beschriebenen Dekorationsverfahren gut und gerne noch eine dritte Farbe eingesetzt werden – man sollte sie allerdings weitaus sparsamer applizieren.
Es genügt im allgemeinen, vereinzelte Farbtupfer in etwa 50 cm Abstand voneinander zu setzen – ein eindrucksvolles Ergebnis.
4. Wenn die ersten Farbtupfer aufgetrocknet sind, kann eine weitere Farbe in sparsamer Dosierung aufgetupft werden.
5. Mit einem Tuchknäuel entsteht ein etwas anderes Muster. Ob Schwamm- oder Tuchmuster – vorher ausprobieren.
6. Auch so entsteht ein interessantes Muster: Ein Helfer tupft frisch aufgetragene Farbe mit einem stoffgefüllten Plastikbeutel ab.