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Wenn Sie Ihre Heizungsrohre verkleiden, senken Sie Ihre Heizkosten, und leisten auch einen wichtigen Beitrag zum Umweltschutz
Heizungsrohre verkleiden so viel beträgt die jährliche Energieersparnis, die Sie durch Wärmeisolierung der Heizungsrohre erreichen. Um warmes Wasser von der Heizung oder dem Warmwasserspeicher durch das ganze Haus zu Radiatoren und Zapfstellen zu transportieren, bedarf es meist eines weitläufigen Rohrsystems. Auf den oft langen Wegen geht eine Menge Energie verloren, denn häufig sind die Rohrleitungen unzureichend oder überhaupt nicht gegen Wärmeverlust geschützt.
Daher schreiben Energieeinsparungsgesetz und Heizungsanlagenverordnung (HAV) vor, dass diese Rohre zumindest bei Neu- oder Umbauten wärmeisoliert werden müssen. Wie stark das Dämmmaterial zu sein hat, ist ebenfalls in der HAV festgelegt.
Vorgefertigtes Dämmmaterial, das überall in Baumärkten erhältlich ist, lässt sich im allgemeinen problemlos verarbeiten. Damit etwas Verschnitt zu rechnen ist, nehmen Sie beim Einkauf ein paar Meter mehr als unbedingt nötig mit. Die Isolierschalen werden von verschiedenen Herstellern angeboten: 1,0 oder 1,2 m lange, aufklapp-bare Hohlzylinder aus Glaswolle oder Weichschaum, die um die Rohre gelegt und anschließend verdrahtet, verklebt oder verhakt werden.
Das wird gemacht
- Rohrdurchmesser und Rohrmaterial bestimmen
- Vorschriftsmäßige Dämmdicke des Materials ermitteln
- Wandabstände prüfen
- Länge des zu verkleidenden Rohrsystems ausmessen
- Beim Einkauf 10 Prozent Ver-schnitt einkalkulieren
- Bei aluminium-kaschiertem Material: Gehrungslade zum Zuschneiden benutzen, zuerst Winkel, Bögen und T-Verbindungen zuschneiden und verarbeiten
Was sie brauchen
Material
- Isolierschalen, kaschiert oder unkaschiert
- Lose Glaswolle
- Kunststoff-Folie
- Klebeband und Kleber
- Bindedraht
Werkzeug
- Rohrschablone
- Gehrungslade
- Scharfes Messer
- Tacker
- Zollstock
- Filzstift
FAUSTREGEL FÜR DÄMMDICKE
Beim Verkleiden der Leitungsrohre empfiehlt es sich, mit Dämmmaterial des geringen Wärmeleitgrades 0,035 zu arbeiten. Dann genügt für Kupferrohre bis zu einem Außendurchmesser von 28 mm und Stahlrohre bis zu 3/4 Zoll eine Dämmdicke von 20 mm, für Kupferrohre bis 42 mm und Stahlrohre bis 1 1/4 Zoll eine Dämmdicke von 36 mm.
Heizungsrohre verkleiden mit unkaschierten Rohrschalen
Handelsübliches Dämmmaterial für Heizungsrohre lässt sich bei einiger Sorgfalt und überlegtem Vorgehen ohne große Spezialkenntnisse verlegen. Unkaschierte Mineralfaser Schalen bestehen aus anorganisch gebundenem Fasermaterial. Ihre Isoliereigenschaft wird hauptsächlich durch die Faserlänge und dicke bestimmt.
Sie legen die 1,20 m langen Schalen mit der Längsfuge nach unten einzeln um die Rohre und schieben sie stramm gegeneinander. So bleiben die Stoßfugen dicht, und man verhindert, dass an den Nahtstellen Wärmeverluste entstehen. Haben Sie zwei bis drei Schalen auf ein gerades Rohrstück aufgeschoben, müssen Sie diese mit Bindedraht sichern.
Legen Sie mindestens sechs Umwicklungen pro laufenden Meter um die Schale herum, und zwar so straff, dass die Längsfuge über ihre ganze Länge dicht schließt. Stoßen Sie bei geradem Rohrverlauf auf eine Unterbrechung, etwa eine Abzweigung oder Rohrschellen, muss die Schale deswegen nicht gekürzt werden. Mit einem scharfen Messer schneiden Sie die Schale passend ein. Gerät der Ausschnitt zu groß, lässt sich das Loch mit Abfallmaterial stopfen. Rohrbögen, Abzweigungen und Wand nahe Rohrverläufe lassen sich nicht mit unkaschierten Rohrschalen isolieren. Führen Sie die Schalen soweit wie möglich an diese Bereiche heran.
Unkaschierte Mineralfaser-Schalen werden von oben auf ein gerades Rohrstück geschoben.
Umwickeln Sie freibleibende Zwischenräume mit Dämm-Material in Zopfform. Es hat die gleichen Dämmeigenschaften wie eine Mineralfaser-Schale und ist 20, 30 und 50 mm stark erhältlich. Ist ein Rohr so ungünstig verlegt, dass ein Zopf nicht verwendbar ist, bleibt nur das Ausstopfen mit loser Mineralwolle. Alle geraden Rohrleitungen, aber auch Abzweigungen und Rohrbögen können zusätzlich, zum Schutz des Dämm-Materials, mit einer Kunststoff-Folie ummantelt werden. Sie legen die Folie wie eine Manschette überlappend um das Isoliermaterial und tackern sie mit Kunst-stoffklammern fest. Für Bögen sind vorgefertigte Kunststoffummantelungen erhältlich. Sichern Sie sämtliche Nahtstellen mit Klebeband!
WICHTIGE SICHERHEITS-MASSNAHME
Wenn Sie das Rohrleitungssystem Ihrer Heizung isolieren, senken Sie nicht nur Ihre Heizkosten, Sie leisten durch die Energieersparnis auch einen wichtigen Beitrag zum Umweltschutz. Lassen Sie in Anbetracht dieser Pluspunkte einen wesentlichen dritten Aspekt nicht außer Acht: Ihre Sicherheit! Verwenden Sie nur Dämmmaterial, das nach DIN 4102 als unbrennbar ausgewiesen ist.
Nach ein paar Einschnitten in die zugepassten Schalenteile sind Schellen kein Hindernis mehr.
Die 1,20 m lange Isolierschale wird mit Bindedraht umwickelt, um die Längsfugen fest zu schließen.
In genutzten Kellerräumen schützt eine zusätzliche Ummantelung das Material vor Beschädigung.
Sichern Sie die Nähte der Folien und vorgefertigten Bogenummantelungen mit Klebeband.
Isolierung mit aluminium-kaschierten Rohrschalen
Gehrungslade, scharfes Messer, Zollstock und selbstklebendes Aluband für die Rohrisolierung
Für eine T-Verbindung wird ein keilförmiges Segment herausgeschnitten, die Schalung abgelängt
Das dazugehörende Gegenstück der T-Verbindung: Der Schnitt wird im Winkel von 45° geführt.
Bei der Arbeit mit kaschierten Rohr-schalen wendet man sich zuerst den „Problemzonen“ zu. Bevor die Verlegearbeit an den geraden Rohrsegmenten beginnen kann, müssen Sie das Material für T-Verbindungen Bögen und Winkel zuschneiden und anbringen.
Tipp Schnittlänge in der Gehrungslade
Damit die 22,5-, 45- und 90-Grad-Schnitte, die Sie für Bogensegmente, T-Verbindungen und beim geraden Ablängen ausführen, genau gelingen, sollten Sie ein scharfes Messer und eine Gehrungslade verwenden. Manche Hersteller von Isoliermaterial bieten, zusammen mit dem Dämmmaterial, eine einfache Gehrungslade an, die für diesen Zweck völlig ausreicht.
Damit die Kaschierung beim Schneiden fest auf dem Dämm-Material aufliegt, streifen Sie nahe der Schnittfläche ein Gummiband über die Rohrschalung. Ihr Messer sollte so scharf sein, dass die Klinge nahezu ohne Druck ins Material dringt. Die Schnitte gelingen am besten, wenn Sie die Klinge auf jener Seite ansetzen, auf der sich der Längsschlitz der Schalung befindet.
Für eine T-Verbindung muss aus der Rohrschalung zunächst ein keilförmiges Segment herausgenommen werden. Schneiden Sie das Dämmrohr 30 cm vom Schalungsende im Winkel von 45 Grad bis auf die Schalenmitte ein. Drehen Sie nun das Dämmrohr um 180 Grad in Längsrichtung, um den Gegenschnitt für das herauszuhebende Segment auszuführen. Es entsteht eine Einkerbung, deren Winkel exakt 90 Grad misst. Jetzt wird ein zweites Dämmrohr als Gegenstück zu dem herausgenommenen Segment zugeschnitten.
Führen Sie zunächst einen 45-Schnitt aus, der durch das ganze Rohr reicht. Nun wird das Rohr um 180′ um seine Achse gedreht der Längsschlitz zeigt jetzt nach unten und die Hälfte der entstandenen Gehrung bis zur Schalenmitte weggenommen. Das Schalungsstück es sieht aus wie ein angespitzter Pfahl passt genau in den zuvor bearbeiteten Segmentausschnitt.
Ist der Schnitt gelungen, werden die beiden Schalungsteile auf die Rohre geschoben. Klappen Sie dazu die Längsschlitze auf. Das Material hat einen selbstklebenden Überlappungsstreifen, der mit einer Folie geschützt ist. Wenn die Rohrschalung sitzt, ziehen Sie die Folie ab und pressen die Seiten der Längsschlitze zusammen. Dann wird der überlappende Teil der Kaschierung angedrückt. Stoßen Sie die beiden Passstücke fest ineinander, damit keine Wärmebrücken entstehen. Zur Sicherung werden die Stöße mit Aluband verklebt.
Nach dem Zuschneiden schieben Sie beide Rohrschalenteile auf der T-Verbindung zusammen.
Damit keine Wärmebrücken entstehen, werden die Schnittkanten mit Aluminiumband verklebt.
Winkel und Bögen fachgerecht verkleiden
Die Rohrschalung wird auf 45° Gehrung zugeschnitten und mit einem geraden Schnitt ab gelängt.
Sie setzen die beiden Stücke mit dem Gehrungsschnitt nach innen aufs Rohr und fügen sie zusammen.
Um einen engen 90°-Rohrwinkel zu isolieren, brauchen Sie zwei Schalungsstücke, die am Ende auf 45° Gehrung geschnitten sind. Längen Sie zwei Rohrschalungsstücke auf etwa 30 cm Länge ab, und führen Sie an jeweils einem Ende einen Schnitt im Winkel von 45° aus. Nun werden die Schalungsstücke an ihren Längsschlitzen aufgebogen und um das jeweilige Rohrstück gelegt. Die Gehrungsschnitte müssen ins Innere des Rohrwinkels weisen. Fest aufschieben und zusammenstoßen, mit der halben Breite des Alu-Klebebandes überkleben und sichern: Schon ist der Rohrwinkel verkleidet.
Bei weit geschwungenen Bogensegmenten kommen Schalungszuschnitte mit 22,5° Gehrung zum Einsatz. Legen Sie ein auf etwa 60 cm abgelängtes Stück Dämmrohr mit dem Längsschlitz zur Messerklinge weisend in die Gehrungslade, und schneiden Sie etwa in der Mitte des Stückes, in geringem Abstand voneinander, zwei keilförmige Segmente heraus.
Führen Sie die Schnitte im Winkel von 22,5°, und trennen Sie die Alu-Kaschierung an der Spitze der Segmente nicht durch. Das fertige Stück wird wie beim Winkelschnitt (90°) um die Rohre gelegt: Die Segmente weisen mit ihrem breiten Teil nach außen. Alles wieder fest ineinanderschieben und sorgfältig mit Aluband abkleben, weil bei kleinen Segmenten die Selbstklebestreifen entfallen: Die Schalenöffnung befindet sich an der spitzen Seite.
Der Zuschnitt eines 45°-Segments. Zwei keilförmige Ausschnitte bilden den 90°-Radius der Biegung.
Das auf Gehrung eingeschnittene Rohr wird zusammengeschoben und mit Aluband gesichert.
Den festen Anschluss im Biegungsbereich des Rohres stellen Sie ebenfalls mit Aluband her.
TIPP WASSERLEITUNGEN ISOLIEREN
Nicht nur beim Rohrleitungssystem der Heizungsanlage, auch bei den im Haus verlegten Rohren der Wasserleitung lohnt sich die Isolierung. Sie verhindert wirkungsvoll die Bildung von Kondenswasser. Auf diese Weise wird eine mögliche Ursache von Feuchtigkeitsschäden ausgeschaltet. Die Anforderungen an das Dämmmaterial hinsichtlich seiner Wärmedämmungseigenschaften sind für diesen Verwendungszweck geringer als für die Isolierung von Heizungsrohren.
Geraden isolieren
Wenn alle Winkel, Bögen und T-Verbindungen im gesamten Rohrbereich vorschriftsmäßig isoliert sind, werden die geraden Rohrabschnitte ummantelt. Biegen Sie die 1,20 m langen Rohrschalungen auf, und setzen Sie sie auf das Rohr auf. Der selbstklebende Überlappungsstreifen gestattet es, die Ummantelung ohne Probleme zu schließen. Die Ausnehmungen für Rohrschellen werden ausgeschnitten und mit Aluband überklebt.