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Voraussetzung für den Kamin im Eigenbau ist, dass im Schornstein ein separater Zug für den Kamin vorhanden ist.
Voraussetzung für den Kamin im Eigenbau ist, dass im Schornstein ein separater Zug für den Kamin vorhanden ist. Sein Querschnitt darf nicht kleiner als 20 x 20 cm sein, damit die Rauchgase zügig abgeführt werden. Je größer der Zugquerschnitt, um so breiter und höher kann die Kaminöffnung gebaut werden.
Hat der Schornstein einen Durchmesser von 20 cm, darf die Kaminöffnung nicht breiter als 45 cm und nicht höher als 55 cm sein, bei einem Querschnitt von 25 cm darf die Breite 55 cm, die Höhe 75 cm betragen.
Ist der Zug kleiner als 20 x 20 cm, kann nur ein Kaminofen mit selbstschließenden Türen installiert werden. Solche Installationen erfordern einen Zug von 15x 15 cm.
Wenn Sie einen neuen Schornstein errichten, sollten Sie über das vorgeschriebene Mindestmaß hinausgehen.
Empfehlenswert ist ein Zugdurchmesser von 22 bis 25 cm. Der hohe Sauerstoffbedarf eines offenen Kaminfeuers erfordert eine direkte oder indirekte Frischluftzufuhr, damit im Raum kein Sauerstoffmangel entsteht. Um dem Kamin direkt Luft von außen zuzuführen, wird unter dem Fußboden ein Rohr mit einem Durchmesser von 100 mm verlegt, dessen Austritt vor dem Kaminsockel liegt.
Zur indirekten Luftzufuhr sind Luftschlitze zu Nebenzimmer oder Keller erforderlich. Wofür Sie sich entscheiden, sollten Sie in einem Gespräch mit dem Schornsteinfeger klären.
Was sie brauchen
Material
- Kaminbausatz
- Bodenfliesen
- Dehnungsband
- Ziegelsteine
- Maueranker
- Schamottemörtel
- Mauermörtel
Werkzeug
- Maurerschnur
- Große und kleine Wasserwaage
- Trennschneider mit Steinscheibe
- Fäustel
- Meißel
- Maurerkelle
- Fugenkelle
- Zollstock
- Fugenschablone
- Kunststoffeimer
Kamin im Eigenbau. Vorüberlegung zur Konstruktion
Nach dem Gespräch mit dem Schornsteinfegermeister, der Sie nicht nur berät, sondern den fertigen Kamin auch „abnehmen“ muss, beginnen Sie mit den Planungsarbeiten.
Dazu gehören Überlegungen zum Standort des Kamins, zur Regelung der Frischluftzufuhr und die Entscheidung über die Kaminbauart.
Die Standortfrage wird im Wesentlichen durch die Lage des Schornsteins geklärt; der Standort kann aber durch Verbindungszüge zum Schornstein dem Wohnraum optimal angepasst werden.
Die Kaminöffnung sollte in den Raum gerichtet sein, damit die Wärmestrahlung des offenen Feuers einen möglichst hohen Wirkungsgrad erreicht. Offene Kamine werden nur genehmigt, wenn eine ausreichende Frischluftzufuhr gewährleistet ist.
Wer die Möglichkeit hat, verlegt ein PVC-Rohr (100 mm) unter dem Fußboden, dass die Frischluft von außen wenige Zentimeter vor dem Kaminsockel an das Feuer abgibt. Die Austrittsöffnung wird mit einem verschließbaren Gitter im Fußboden eingelassen.
Falls sich unter dem Kaminraum ein Keller befindet, der über ein Fenster mit Frischluft versorgt wird, kann dieser Raum „angezapft“ werden.
Eine weitere Möglichkeit besteht darin, die Frischluft aus angrenzenden Räumen (Flur, Küche) mit Luftgittern heranzuführen. Vor dem Kauf des Kamineinsatzes sollten Sie sich gründlich informieren. Denken Sie dabei nicht so sehr an die einfache Montage, sondern an eine optimale Energienutzung.
Herkömmliche Kamine haben nur einen sehr geringen Wirkungsgrad: Die meiste Wärme geht durch den Schornstein. Seit einigen Jahren werden Kamine angeboten, die neben der Strahlungswärme des offenen Feuers auch Warmluft abgeben oder Wasser erwärmen. Ein offener Kamin sollte kein energieverschwendender Luxus, sondern Teil Ihrer Wärmebedarfsdeckung sein.
Den neuen Kaminblock auf Feuerungsraumhöhe waagerecht ausrichten, einsetzen und seitlich mit Schamottmörtel stabilisieren.
GRUNDLAGEN
Die erste Lage für den Kaminmantel trocken auslegen; Maße prüfen, Abstände markieren.
Vor dem Mauern Steine leicht nässen oder Mörtel viel feuchter als üblich anmischen.
Die vom Feuerraum ausgehende Wärme heizt Steine und Fugen auf und dehnt sie aus. Deshalb sind der Kaminblock und alle direkter Hitze ausgesetzten Steine in Schamottmörtel zu vermauern, der mit 20 % Kies abgemagert wurde. Wenn Sie mit reinem Lehm mauern, ist er ebenso abzumagern, da sonst Schrumpfungsrisse entstehen. Falls Sie mit nicht hitzebeständigem Fertigmörtel arbeiten, müssen Sie besondere Vorkehrungen treffen.
Jede zweite Fuge ist mit Metallgewebe zu verstärken, das die temperaturbedingten Bewegungen auffängt.
Kaminmantel
Kaminmantel über Maueranker mit der Wand verbinden. Dehnungsband einlegen.
Mit einer Fugenschablone erleichtern Sie sich den Aufbau des Kaminmantels.
Bevor Sie mit dem Aufmauern des Kaminmantels beginnen, ist das Fundament zu überprüfen. Wird ein neues Fundament geschüttet, verarbeiten Sie Betonkies und Zement im Verhältnis von 1:4. Diese Mischung in die Fundamentschablone gießen, Eisengewebe einlegen, anrütteln und waagerecht abziehen. Nach drei Tagen kann der Kaminblock gesetzt werden.
Zwischen Kaminblock und Mantel ist ein Dehnungsband einzulegen, das Dehnungskräfte abfängt. In Mörtelfugen eingelegte Maueranker verbinden den Mantel mit der Steinwand.
STURZ MAUERN
- Wenn die Feuerraumhöhe erreicht ist, Eisenplatte auflegen und Sturz in Mörtel setzen.
- Sturz bis an den Schornstein hochmauern; tragende L-Eisen einlegen, mit Steinen abdecken.
- Rollschicht auf dem Sturz zur Mitte mauern; dabei auf gleichen Fugenabstand achten.
- Jeden Stein in der Rollschicht mit der Fliesenwaage auf lotrechten Stand überprüfen.
- Kaminabschluss aus profilierten Steinen versetzt in Mörtel legen und mit der Wasserwaage überprüfen. Falls im Schornstein keine Zugklappe vorhanden ist, muss sie zwischen Kaminaustritt und Schornstein eingebaut werden.
FEUERRAUMBODEN EINZIEHEN
- Den Feuerraumboden 40 cm von der Mantelkante mit einer Rollschicht abschließen.
- Verbleibende Fläche mit Ziegeln auf gleiche Höhe mit der Rollschicht bringen.
Nach der Feuerschutzverordnung ist beim Bau eines Kamins darauf zu achten, dass sich im Umkreis von 40 cm vor dem Feuerraum kein brennbares Material befindet. Ziehen Sie deshalb den Feuerraumboden so weit in den Raum, dass vom Kaminmantel bis zur Außenkante der Rollschicht 40 cm Abstand bleiben.
Dabei ist es unerheblich, ob die Außenkante gerade oder halbrund gemauert wird. Statt der flachverlegten Ziegelsteine, die in unserem Modell zusätzlich mit Bodenfliesen abgedeckt werden, können Sie auch Schamottplatten verlegen, die sich mit Trennschneider und Steinscheibe leicht zuschneiden lassen.
Aufgrund der Hitzeeinwirkung sind Ziegelsteine oder Schamottplatten in ein abgemagertes Schamottmörtelbett zu legen. Falls Sie zusätzlich fliesen wollen, empfehlen sich unglasierte Tonfliesen, die ebenfalls in Schamottmörtel zu verlegen sind.
Dazu ein Hinweis: Achten Sie beim Verlegen des Feuerraumbodens darauf, dass die Fuge zum Kaminblock nicht mit Mörtel, sondern mit Kies ausgefüllt wird, damit der Kaminblock bei Materialausdehnung nicht beschädigt wird.
- Auf dem Feuerraumboden hitzebeständige Tonfliesen im Schamottmörtelbett verlegen.
- Die seitlichen Kaminmantelflächen ebenfalls mit Tonfliesen kantenbündig abdecken.
VERFUGEN
Zu den abschließenden Arbeiten für den offenen Kamin gehört das Abziehen der Fugen. Falls Sie keine Fugenkelle haben und eine gleichmäßige Fugentiefe wünschen, sägen Sie eine Leiste mit entsprechender Zunge zu. Das Erscheinungsbild des gemauerten Kamins hängt nicht nur von der äußeren Form, sondern auch vom Farbton der Ziegel ab.
Wenn Sie rote Tonziegel vermauern, empfiehlt es sich, die Fugen mit Schamottmörtel zu füllen. Der hellbeige Farbton passt ausgesprochen gut zum kräftigen Rot der Steine.
Die Fugen mit einer zugeschnittenen Leiste gleich tief auskratzen und mit der Fugenkelle glätten.
Abschließend alle Fugen säubern. Korrekturen mit der Fugenkelle vornehmen.