Keller anlegen, ein Haus zu unterkellern bringt Vorteile

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Wir beschreiben hier die Arbeitsschritte beim Keller anlegen. Das Schwergewicht legen wir dabei auf Arbeiten, die Sie selbst ausführen können.

Keller anlegen. Wenn gebaut werden soll, ist sorgfältige und gewissenhafte Planung erforderlich. Ein wichtiger Punkt hierbei ist die sinnvolle Aufteilung des Hauses in Wohnfläche und sonstige Nutzflächen, wie Wirtschafts-und Heizungsraum.

Keller anlegen, ein Haus zu unterkellern bringt Vorteile

Wenn Sie auf einen Keller verzichten, sollten sie sich darüber im klaren sein, dass für die wichtigen Nutzräume ebenerdig Platz eingeplant werden muss und somit möglicherweise ein großer Teil der eigentlichen Wohnfläche verloren geht. So lassen sich zwar die Baukosten zunächst senken; bedenken Sie jedoch, dass durch die verlorengegangene Wohnfläche in vielen Fällen ein späterer Ausbau des Dachgeschosses erforderlich wird.

Wenn Sie die Bodenbeschaffenheit nicht vor große Probleme stellt, ist es fast immer sinnvoll, ein Haus zu unterkellern. Nun können nicht nur die erforderlichen Nutzräume untergebracht werden, es lassen sich auch Partykeller und Hobbyraum einrichten. Eine offene Kellertreppe und als Sichtmauerwerk ausgeführte Kellerwände erlauben es, das Untergeschoß in den Wohnbereich einzubeziehen.

 

Beim Keller anlegen Kosten sparen

Sie sind sicher daran interessiert, bei Arbeiten, wann immer möglich, selbst Hand anzulegen und so Kosten zu sparen. Wir beschreiben hier die wesentlichen Arbeitsschritte beim Aufbau des Kellers. Das Schwergewicht legen wir dabei auf Arbeiten, die Sie selbst ausführen können.

In jedem Fall sollten Sie mit einem Fachmann, meist einem Architekten, zusammenarbeiten, der die Bauleitung übernimmt und somit letztendlich die Verantwortung für das gesamte Bauvorhaben trägt. Bedenken Sie, dass das Gespräch mit einem Fachmann Fehler vermeiden hilft, die später nur mit großem Aufwand korrigiert werden können.

 

Das wird beim Keller anlegen gemacht

  • Gebäude fachgerecht auf dem Grundstück einmessen
  • Schnurgerüst anfertigen
  • Baugrube ausheben
  • Fundamentplatte einmessen
  • Mauerlehren anfertigen und an den Eckpunkten aufstellen
  • Erste Schicht aufmauern
  • Waagerechte Sperrschicht verlegen
  • Zunächst Ecken, dann Zwischenmauern errichten
  • Innenmauerwerk im T-Anschluss an der Kelleraußenwand errichten
  • Gerüst aufstellen
  • Fensteröffnungen mit Stürzen abfangen
  • Mauerwerksschlitze ausführen
  • Wände in Stumpfstoßtechnik an die Außenwände anschließen
  • Kellerdecke ausführen

Das brauchen Sie zum Keller anlegen

Material

  • Kalksandsteine
  • Formsteine
  • KS-U-Schalen
  • Mörtel
  • Teerpappe
  • Eventuell Ankerbleche aus Edelstahl
  • Schalbretter
  • Balken
  • Pflöcke
  • Gerüstbretter

Werkzeug zum Keller anlegen

  • Maßband
  • Schlauchwaage
  • Wasserwaage
  • Hammer, Säge
  • Maurerschnur
  • Maurerbütt, Kellen
  • Quast
  • Maurerhammer
  • Gerüstböcke

 

Gebäude ausmessen und Baugrube ausheben

Bevor ein Haus gebaut werden kann, muss das Gebäude auf dem Grundstück eingemessen werden. Anhand der Pläne, die vom Architekten erarbeitet worden sind, legen Sie zunächst möglichst genau mit dem Maßband die Ecken des Bauwerks fest. An diesen Stellen werden Holzpflöcke provisorisch eingeschlagen. Um Ecken und Wände exakt festzulegen, arbeitet man mit einem Schnurgerüst.

Weil sich der Böschungswinkel der Baugrube nach der Bodenbeschaffenheit richtet, ist auch der richtige Aufstellungsort für das Schnurgerüst vom Boden abhängig. Bei einer Baugrubentiefe von etwa 2 m stellen Sie die Böcke für das Schnurgerüst bei lehmigem Boden in 2,5 m Abstand von den Ecken auf. Bei sandigem Boden muss der Abstand 3,5 m betragen.

 

Grube zum Keller anlegen ausheben

Ist das Gebäude eingemessen, steht dem Aushub der Baugrube nichts mehr im Wege. Lassen Sie diese Arbeit zweckmäßigerweise von einer Tiefbaufirma ausführen. Sind die Erdarbeiten abgeschlossen, überprüfen Sie das Schnurgerüst. Dann errichten Sie ein zweites Schnurgerüst in der Baugrube, indem Sie die Eckpunkte mit einem Lot vom oberen Gerüst übertragen.

So werden die Abmessungen des Fundamentes bzw. der Betonplatte festgelegt. Beachten Sie, dass die Außenmaße der Betonplatte immer etwas größer sind als die der Kellerwände. Die Maße gehen aus den Bauzeichnungen hervor. Überprüfen Sie, ob die Platte exakt rechtwinklig eingemessen ist. Zur groben Überprüfung reicht ein selbst angefertigter Winkel.

Besser und genauer ist die Kontrolle durch eine Diagonalmessung: Beide Diagonalen der Fläche müssen gleich lang sein. Heben Sie anschließend den Graben für das Ringfundament aus und stellen Sie die Fundamentabschalung her.

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Keller anlegen. Bei Lehmboden reicht ein Böschungswinkel von 60°. Das Schnürgerüst markiert die Außenkanten.

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Keller anlegen. Sandboden: 45° Böschung. Bei tiefen Baugruben ist ein Schnurgerüst in der Grube nützlich.

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Keller anlegen. Zur Überprüfung Überprüfung der Rechtwinkligkeit der Ecken ist eine Diagonalmessung zweckmäßig. Beide Diagonalen müssen gleich lang sein.

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Keller anlegen. Zur groben Überprüfung reicht ein selbst hergestellter rechter Winkel.

 

 

Materialeinkauf zum Keller anlegen

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Keller anlegen. Zum Aufmauern der Kellerwände sind Kalksandsteine gut geeignet. Sie werden in unterschiedlichen Formaten preiswert angeboten.

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Keller anlegen. Für Stürze, Stützen und Schlitze werden U-Schalen, für Deckenplatten Randschalungssteine als Sonderbauteile angeboten.

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Keller anlegen. Zur Herstellung des Kellermauerwerks muss Mörtel Ila verwendet werden. Ein Betonmischer ist eine wesentliche Arbeitserleichterung.

 

Aufmauern der ersten Schicht

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Keller anlegen. In den Eckpunkten werden Maurerlehren aufgestellt. Tragen Sie die Steinschichten einschließlich Lagerfuge mit der Schlauchwaage an.

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Keller anlegen. Wie bei jedem Gebäude beginnen Sie mit dem Aufmauern der Ecken auf etwa 1,2 m Höhe. Danach werden die Wände zwischengemauert.

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Beim Aufmauern der ersten Schicht wird Teerpappe als waagerechte Sperrschicht zwischen Betonplatte und Steinschicht eingelegt.

Nachdem die Fundamentplatte ausgehärtet ist, können Sie mit den Maurerarbeiten beginnen. Legen Sie Maurerbütt, Kellen und Wasserwaage bereit. Grundsätzlich werden zuerst die Ecken auf eine Höhe von etwa 1,2 Metern aufgemauert, danach die Wände zwischengemauert. Die Steine sollten Sie so auf der Betonplatte stapeln, dass sie beim Mauern gut erreichbar sind.

In der Regel werden Kellerwände gerade und lotrecht gemauert. Ein empfehlenswertes Hilfsmittel ist die Maurerlehre, die eine rechtwinklige und lotrechte Ausführung der Ecken wesentlich erleichtert. Sie besteht aus einer lotrecht in den Eckpunkten aufgestellten Latte, an der die Schichthöhen, also Steinhöhe plus Lagerfuge, abgetragen sind und zwei Streben, die die Lehre halten.

Gleichen Sie Unebenheiten der Betonplatte bereits mit der ersten Steinschicht aus. Mauern Sie sie auf Streifen aus Teerpappe, die als waagerechte Sperrschicht verlegt werden. Die Überlappung der Bahnenden muss mindestens 20 cm betragen. Mit einer Schlauchwaage können Sie am besten kontrollieren, ob Sie die erste Schicht in allen Ecken auf gleiche Höhe gemauert haben.

 

Kellerwände aufmauern und fachgerecht verzahnen

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Mauerwerk muss im Verband ausgeführt werden. Hierbei ist ein Überbindemaß (ü) von 2/5 der Steinhöhe (h), mindestens jedoch 4,5 cm einzubehalten.

Nachdem die Sperrschicht verlegt und die erste Steinschicht gesetzt ist, werden die Ecken auf eine Höhe von etwa 1,2 Meter aufgemauert. Dabei muss ebenso wie später beim Zwischenmauern der Wände darauf geachtet werden, dass ein bestimmtes Überbindemaß eingehalten wird. Es beträgt generell mindestens zwei Fünftel der Steinhöhe, bei sehr flachen Steinen mindestens 4,5 Zentimeter.

Ein besserer Mauerwerksverband wird allerdings erreicht, wenn als Überbindemaß eine halbe Steinlänge, die sogenannte halbsteinige Überbindung, angesetzt wird.

Zwar wird das Innenmauerwerk erst nach Fertigstellung der Außenwände gemauert, doch muss man den Wandanschluß schon beim Zwischenmauern vorbereiten. Eine T-Verbindung sorgt für die Verzahnung von Innen- und Außenwand.

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Durch Verzahnung können T-Verbindungen von Außen- und Innenmauerwerk hergestellt werden, eine häufig angewandte Technik.

 

Tipp

Wenn Sie beim Kellerbau Geld sparen wollen, bauen Sie die Gerüstblöcke selbst. Sie müssen so groß und stabil sein, dass sie Steine und Maurerbütt tragen können. Auf die Gerüstböcke legen Sie Bohlen, die 20 bis 25 cm breit und 4 cm stark sind. Weitere übliche Maße sind 2,5 cm und 4,0 m; damit lassen sich alle Wandlängen gut einrüsten.

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Mit zunehmender Arbeitshöhe wird ein Gerüst erforderlich. Einfache Gerüstböcke können Sie selbst anfertigen.

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Höhenverstellbare Gerüstböcke leiht man am besten aus.

 

Maueröffnungen mit Stürzen überbrücken

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Öffnungslehren zum Herstellen von Mauerwerksöffnungen lassen sich in jedem gewünschten Maß aus Brettern und Sperrholz anfertigen.

In den Außenwänden sollten Sie ausreichend Fensteröffnungen vorsehen, vor allem wenn Sie die Kellerräume zu Wohnzwecken ausbauen wollen. Mit Hilfe der Wasserwaage können Sie die Laibungen der Mauerwerksöffnungen hinreichend exakt herstellen; leichter ist es jedoch, Öffnungslehren zu verwenden. Diese praktischen Hilfen lassen sich in jeder gewünschten Abmessung aus Brettern und Sperrholzplatten anfertigen.

Oberhalb der Fensteröffnung muss in jedem Fall ein Sturz eingebaut werden. Sie bekommen Stürze in diversen Abmessungen im Baustoffhandel. Hier werden vor allem Fertigstürze aus Beton und mit Beton vergossene U-Schalen in allen Mauerstein-Formaten angeboten. Meist bestehen diese Bauteile aus Kalksandstein (KS-U-Schalen). Wollen Sie die benötigten Stürze lieber selbst anfertigen, kaufen Sie die U-Schalen einzeln.

Bei großen Spannweiten kann es sich als nötig erweisen, die Stürze zu unterstützen. Von einer lichten Weite von 1,25 m an baut man eine Montagestütze, ab 2,5 m zwei Montagestützen provisorisch ein, um den Fenstersturz gegen Überlastung zu sichern.

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In diesem Schnitt ist die Sturzausbildung mit einer KS-U-Schale in Verbindung mit der Deckenplatte und aufgehendem Mauerwerk dargestellt.

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Beim Einbau muss darauf geachtet werden, dass der Sturz beiderseits der Öffnung mit ausreichend großer Fläche auf dem Mauerwerk aufliegt.

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In jede Mauerwerksöffnung muss ein Sturz eingebaut werden. Mit KS-U-Schalen hergestellte Stürze sind für alle Steinformate erhältlich.

 

Türsturz nachträglich einbauen (Video)

Rohrleitungen

Mauerwerksschlitze zur Aufnahme von Rohrleitungen verschiedener Querschnitte sind im Keller sehr gefragt. Sie mauern sie entweder auf konventionelle Weise oder mit U-Schalen. Waagerechte Schlitze dürfen nur geringe Tiefe haben, damit sie das Traggefüge nicht stören.

Aus dem gleichen Grund sind Stemmarbeiten nicht zulässig; die für Elektroleitungen erforderlichen Schlitze müssen gefräst werden. Es sind höchstens zwei Schlitze im oberen oder unteren Wanddrittel zulässig.

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KS-U-Schalen lassen sich auch sehr gut zur Herstellung von Mauerschlitzen verwenden. Sie werden in allen Steinformaten angeboten.

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Vertikale Schlitze, ausgeführt mit KS-U-Schalen, eignen sich ideal zur Aufnahme der in der Haustechnik verwendeten Rohrquerschnitte.

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Kleinere horizontale Schlitze, die für elektrische Leitungen benötigt werden, stellen Sie mit einer Mauerwerksfräse her.

 

Innenwände

Keller-Innenwände lassen sich auf konventionelle Art und Weise mit Verzahnung oder mit Stumpfstoßtechnik herstellen.

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Achten Sie darauf, dass die Innenmauern rechtwinklig an die Außenmauer anschließen; arbeiten Sie mit demselben Steinformat.

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Der Anschluss erfolgt bei der Stumpfstoßtechnik mit Ankerblechen, die beim Zwischenmauern der Außenwand eingelegt werden.

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Die Stumpfstoßtechnik darf grundsätzlich nur nach Absprache mit dem Statiker angewandt werden. Er legt die Anzahl der Ankerbleche fest.

 

Kellerdecke

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Konventionelle Ausführung der Kellerdecke – nur mit hohem Schalungsaufwand herzustellen.

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KS-Randschalungssteine für Wanddicken von 17,5 und 24 cm sparen Material und Zeit.

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Die Schalung zur Herstellung der Ortbetonplatte besteht aus höhenverstellbaren Stahlstützen, Holzbalken und Schalbrettern.

 

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