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Korkwände sind ein idealer Wandbelag. Seine gewachsene Struktur und sein natürlicher Farbton passen nahezu zu jedem Einrichtungsstil
Korkwände sind Schall – und wärmedämmend. Wir zeigen Ihnen, wie Sie Korkfliesen oder Korktapeten leicht an der Wand befestigen können. Kreative Gestaltungsideen für Korkwände: Natürliche Eleganz in Ihrem Zuhause. Kork, ein natürliches Material, gibt es in vielen Formen und Strukturen: als Plattenmaterial mit glatter, geschnittener Oberfläche, mit der gewachsenen Rindenhaut und ganz dünn als Tapete – auf der Rückseite mit Papier kaschiert.
Die Rinde der Korkeiche wird je nach Qualität in Tafeln geschnitten, aus Streifen oder Würfeln zusammengeklebt oder geschrotet und dann zu Platten gepresst. Nicht jeder Kork eignet sich als dekorativer Wandbelag. Es kommt hier neben der Dicke auf die Qualität an. Ansonsten sollten Sie sich bei der Auswahl des Materials selbstverständlich von Ihrem ganz persönlichen Geschmack leiten lassen.
Korkmaterial als Wandbelag gibt es in handlicher Fliesenform in den Abmessungen 30 x 30 und 30 x 60 cm und als Paneele in verschiedenen Rechteckformaten. Korktapeten liegen bis zu 90 cm breit. Bevor Sie mit der Arbeit beginnen, sehen Sie sich in Ihrem Baumarkt um und vergleichen Sie die verschiedenen Qualitäten der angebotenen Ware.
Sie können das Material mit ganz normalem Dispersionsfliesenkleber oder auch mit Weiß leim aufkleben – auf keinen Fall aber mit Kontaktkleber. Seine schädlichen Gase sind in geschlossenen Wohnräumen gesundheitsgefährdend.
Die Korktapete bedarf, wenn sie verklebt ist, keiner besonderen Behandlung der Oberfläche mehr – das Material ist äußerst strapazierfähig. Mit Dispersionslack oder Wachs können Sie die Korktapete vor Staub schützen. Verwenden Sie nur Lack, der den Kork „atmen“ lässt.
Das müssen Sie machen:
- Wand vermessen
- Wand vorbereiten: Alte Tapete entfernen, Risse und Löcher zuspachteln, Unebenheiten ausgleichen
- Waagerechte und Senkrechte festlegen
- Fliesenfugen auf der Senkrechten und Waagerechten anzeichnen
- Bedarf ausrechnen (angeschnittene Formate zählen voll)
- Erste Fliese ankleben
- Waagerechte und senkrechte Reihe ankleben
- Fläche verlegen
- Randfliesen einpassen
- Formschnitt anfertigen
- Korktapete anbringen
Das brauchen Sie:
Material, Korkwände
- Korkfliesen
- Korktapete
- Dispersionskleber
Werkzeug, Korkwände
- Schere
- Cuttermesser
- Laubsäge
- Stahlschiene
- Richtlatte
- Senklot
- Bleistift
- Zahnspachtel
- Lackschale
- Schaumstoffrolle
Vermessen der Wandflächen für die Korkwände
Sie ziehen die Grundlinie mit Wasserwage und Richtscheit über die ganze Wand. Hier kommt es von Anfang an auf Genauigkeit an.
Wände sind – da von Hand verputzt – nie ganz gerade. Bevor Sie die Fliesen an die Wand kleben, müssen Sie die Wand vermessen und einen genauen Plan machen. Als nächstes müssen Sie beim Ankleben der Korkplatten eine Reihe senkrecht und eine Reihe waagerecht verkleben – aber nur die vollen Formate. Die genaue Paßarbeit zum Rand hin erfolgt erst ganz zum Schluß.
Halbe Formate
Versuchen Sie, zum Rand, zur Decke und zum Boden so hinzukommen, dass etwa das halbe Format für den Beschnitt übrigbleibt. So ergibt sich ein harmonisches Bild. Direkt an oder in einer Ecke mit dem vollen Format anzufangen, lohnt sich nicht, denn hier wird die Senkrechte immer „auswandern“.
Auch die Senkrechte markieren Sie mit Wasserwaage und Richtscheit. Gleichzeitig übertragen Sie – von der Mitte aus – die Plattenmaße.
Mit Richtlatte und Wasserwaage werden die beiden Grundlinien (Senkrechte und Waagerechte) direkt auf die Wand gezeichnet. Gehen Sie dabei immer von der Mitte aus, und arbeiten Sie zu den Seiten hin. Die Richtlatte sollte auch nicht zu lang sein, weil sie sonst leicht durchhängt und der Strich nicht gerade wird. Am besten machen Sie diese Arbeit mit einem Helfer, dann wird die Richtlatte an beiden Enden gehalten und der Strich auf alle Fälle gerade.
Für die Senkrechte vermessen Sie die Wand so, dass die Fliesen mit dem vollen Format gleichmäßig nach links und rechts laufen. Dann ergibt sich an den Rändern immer ein gleichgroßer Beschnitt.
Die erste Fliese zur Probe anlegen, ausrichten und die Position ringsherum mit einem Stift anreißen. Von hier aus wird weitergearbeitet.
Abstände übertragen
Abstände übertragen Sie auf die Richtlatte und zeichnen diese dann direkt auf die Wand. Jetzt suchen Sie die Mitte und markieren die Senkrechte. Diese Linie wird ebenfalls nach dem Fliesenmaß aufgeteilt. Auch hier wird es nur genau, wenn Sie mit Wasserwaage und Richtscheit arbeiten.
Kante ausloten
Mit Lot oder Wasserwaage wird die Senkrechte bestimmt: Um das Lot aufzuhängen, schlagen Sie kurz unter der Decke einen dünnen Nagel ein. Jetzt mit der Richtlatte die Senkrechte markieren. Genau im Kreuz liegt die erste Fliese mit ihrem Mittelpunkt. Wasserwaage anlegen und ringsherum anreißen.
Kleben
Legen Sie die Fliese von unten an, und drücken Sie sie dann in das Klebebett. So vermeiden Sie Lufteinschlüsse.
Kork haftet mit normalem Dispersionskleber (Fliesenkleber) problemlos auf allen Wänden. Voraussetzung dafür ist: Der Untergrund muss glatt und fest sein. Kleben ist aber auch mit üblichem Weiß leim möglich. Auch Bio-Kleber ohne schädliche Lösungsmittel können eingesetzt werden.
Welchen Kleber Sie auch wählen – die Arbeit ist immer gleich: Zunächst müssen alte Wandbeläge entfernt werden, alle Risse und Löcher sorgsam verspachtelt sein. Ein Haftgrund festigt sandende Wände. Der Kleber wird mit einem Zahnspachtel direkt auf die Wand aufgetragen – nicht auf die Fliese.
So vermeiden Sie, dass sich die Ecken hochbiegen: Mit einem Rundholz nach dem Verkleben der Fliesen alle Nahtstellen andrücken.
Ränder und Ecken einpassen
Für den Randzuschnitt wird eine volle Fliese kantengleich aufgelegt, darüber mit einer zweiten der Wandabstand ermittelt und angerissen.
Zum Rand und zu den Ecken hin muss jede Fliese einzeln eingepasst werden. Diese aufwendige Arbeit lohnt sich, wenn sie genauestens ausgeführt wird und die Fliesen danach passgenau sitzen.
Am einfachsten und auch gleich seitenrichtig geht es mit zwei Fliesen: Die Zuschnitt fliese, also diejenige, die auf die Wand geklebt wird, legen Sie genau auf die letzte Fliese. Um zu vermeiden, dass sie verrutscht, fixieren Sie den Kork mit Pin – oder Dekor-Nadeln.
Jetzt legen Sie eine zweite Fliese drauf und lassen diese an die Wand (Decke oder Fußbodenleiste) stoßen. Dann markieren Sie an der Außenkante mit einem weichen Bleistift die Schnittlinie und haben so das Randstück genau seitenrichtig angerissen.
Mit dem Universalmesser wird an einer Stahlschiene entlang geschnitten.
Der Kork wird entlang einer Stahlschiene mit dem Messer geschnitten. Erst eine „Spur“ vor ritzen, dann mit Kraft tief durchschneiden.
Wenn Sie die Fliese kleben, geben Sie den Fliesenkleber mit Zahnspachtel auf die Rückseite und nicht auf die Wand, denn in engen Nischen lässt sich der Kleber nur schwer gleichmäßig auftragen. Bei Innenecken stoßen die Fliesen von einer Seite gegen die Wand, von der anderen Seite gegen die bereits verlegten Fliesen.
So gelingen auch Eckausschnitte: Die Zuschnitt fliese wieder auf das volle Format auflegen, zweite Fliese zum Markieren anlegen.
Um Ecken herum, wie z. B. bei einem Türrahmen, arbeiten Sie ebenfalls mit der Zweiplatten-Methode. Im Prinzip geht’s wie beim Randkleben, nur müssen Sie für die Senkrechte „eine Etage“ höher und nach rechts oder links rücken. Danach sorgfältig zuschneiden und den Zuschnitt einpassen.
Für die waagerechte Schnittlinie legen Sie die Zuschnitt fliese oben an und decken mit der zweiten Fliese den wegzuschneidenden Winkel ab.
Formschnitt
Mit einer Papierschablone in Fliesengröße gelingen auch komplizierte Formschnitte, wie dieser Ausschnitt für eine Steckdose.
Steckdosen, Rundungen und Profile sind schwierige Verlege Zonen.
Die einfachste Methode ist hier die Arbeit mit einer Papierschablone. Das Papier darf nicht zu dünn oder zu weich sein, ein Stück Zeichenkarton oder ein Tapetenrest eignen sich besonders gut.
Legen Sie beim Formschnitt einfach eine Fliese auf das Papier, und schneiden Sie mit dem Universalmesser rundherum.
Die wichtigste Regel: Auf keinen Fall zu viel wegschneiden. Schlitzen Sie den Bogen zunächst nur waagerecht oder senkrecht, dann können Sie die Streifen in die Kanten drücken und mit dem Messer passgenau einkürzen.
Genau nach der Schablone schneiden Sie die Aussparung für die Steckdose aus. Kork ist brüchig – trennen Sie am Rand ganz durch.
Korktapeten ausmessen und ankleben
Gießen Sie den Tapetenkleber in eine Farbschale — so können Sie ihn mit dem Schaumstoffroller gleichmäßig aufnehmen.
Die Korkschicht auf der Tapete ist weniger als einen Millimeter dünn. Die übrige Beschichtung besteht aus Trägermaterial. Die Kaschierung ist, ähnlich wie bei Gras – oder Textiltapeten, aus Papier oder Viskose hergestellt.
Noch etwas unterscheidet Korktapeten ganz wesentlich von üblichen Ausführungen: Die Bahnen haben eine Breite von 90 cm, sind dafür aber kürzer als üblich. Sie können in bis zu 2,40 m hohen Räumen also nur zwei Bahnen durchgehend kleben. Den sich ergebenden Verschnitt sollten Sie von vornherein einkalkulieren.
Wenn Sie Teilstücke ansetzen, machen Sie das am besten an verdeckten Stellen – z.B. hinter Schränken. Planen Sie die Reststreifen aber immer für schmale Stücke über Türen und Fenstern ein.
Mit dieser Methode hält sich der Verschnitt in Grenzen.
Berücksichtigen Sie auch, dass Sie mit einer Bahn fast die Fläche von zwei normal breiten Papier – Tapetenbahnen abdecken. Geklebt werden die Korktapeten mit Spezialkleber für schwere Tapeten. Der Kleber wird mit der Schaumstoffrolle auf die Rückseite der Tapete gegeben, nicht auf die Wand. Gehen Sie dabei behutsam vor, damit nichts daneben geht. Benutzen Sie für den Kleber am besten eine Farbschale, die breiter ist als die Schaumstoffrolle.
Der Kleber wird auf die Rückseite der Tapete aufgetragen, nicht auf die Wand. Verteilen Sie ihn gleich-mäßig, gründlich und ohne Lücken.
Den auf der Fußleiste überstehenden Rand schneiden Sie mit der Schere passend. Verwenden Sie nicht, wie bei Korkfliesen, das Universalmesser – die recht dünnen Bahnen reißen sehr leicht ein, nachdem sie durch den Kleber feucht geworden sind. Wenn Sie die breite Tapete nicht allein anlegen können, holen Sie sich besser einen Helfer.
Wichtig ist, dass dann jeder eine standfeste Trittleiter zur Verfügung hat. So kann der Helfer die breite Bahn oben an der Wand festhalten, während Sie die Senkrechte ausrichten.
Mit der Schere schneiden Sie den Rand passgenau zu. Ein Messer ist dafür ungeeignet: Die klebefeuchten Bahnen reißen zu leicht ein.
Eck-Probleme
Mit einem Lot fällen Sie die Senkrechte. Das ist wichtig, wenn’s um die Ecke geht: Wände sind nie ganz gerade. Bemessen Sie die Breite so, das zur Ecke hin noch genügend Material verbleibt, um die Tapetenbahn hier in ganzer Länge einzukürzen. Dann zur Seite hin Bahn für Bahn weiterarbeiten.
Kleben auf Stoß
Lassen Sie die Bahn oben und unten etwa 3 cm länger. Auf Stoß anlegen.
Mit einem feinen Pinsel Kleber dort nachgeben, wo die Kante nicht haftet.
Mit dem Fugenroller drücken Sie die Naht endgültig glatt und plan an.