Mit dem Stechbeitel arbeiten, hilfreiche Tipps und Tricks

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Um mit dem Stechbeitel arbeiten zu können, geben wir Ihnen hier einige hilfreiche Tipps und Tricks, Stechbeitel gibt es mit 4 bis 30 mm breiten

Mit dem Stechbeitel arbeiten. Zunächst ist eine Begriffsklärung nötig, denn meistens spricht man von Stemm- oder Stecheisen. Die korrekte Bezeichnung ist aber Stechbeitel, zumindest für das im Möbelbau übliche Werkzeug. Dieses Werkzeug auch Stecheisen zu nennen, ist nicht ganz falsch: Stemmeisen heißen die größeren und kräftigeren Werkzeuge, mit denen der Zimmermann arbeitet.

Mit dem Stechbeitel arbeiten, hilfreiche Tipps und Tricks

Mit dem Stechbeitel arbeiten

Wenn Sie Möbel aus Massivholz bauen und dabei traditionelle Holzverbindungen anwenden wollen, brauchen Sie für viele Arbeitsgänge einen Stechbeitel. Es gibt sie mit 4 bis 30 mm breiten und an den Längsseiten abgeschrägten Klingen; Stemmeisen sind 20 bis 40 mm breit und müssen am Endes des Griffs (fachmännisch: Heft) einen Schlagknopf aufweisen, damit sie auch mit einem Hammer ins Holz geschlagen werden können. Zwar benutzt man auch beim Stechbeitel oft einen Hammer, bei feineren Arbeiten oder bei weicheren Hölzern genügt es jedoch, das Werkzeug mit einem Handballen als „Antrieb“ ins Werkstück zu drücken.

 

Immer gut geschärftes Werkzeug

Allerdings setzt das richtige Arbeiten mit dem Stechbeitel ein immer gut geschärftes Werkzeug voraus, das richtig stechen, d. h. die Holzfasern sauber durchtrennen kann – und sie nicht nur quetscht.

Wenn Sie Mit dem Stechbeitel arbeiten Sie vorsichtig, denn leicht sticht das Eisen dort ins Holz, wo es nicht erwünscht ist. Das Eisen muss also sehr genau auf dem Holz angesetzt werden. Und wenn das Stecheisen nicht richtig scharf ist, wird vor allem beim ersten Ansetzen an einer Riss Linie das Holz eher gedrückt als geschnitten. In erster Linie aber gilt es zu vermeiden, dass der Stechbeitel ganze Splitter aus dem Holz reißt und dadurch das Werkstück verdirbt.

 

Auswahl der Stechbeitel

Mit Stechbeiteln ist es ähnlich wie mit Schraubendrehern. Wenigstens drei unterschiedlich große Werkzeuge sollten in Ihrer Heimwerkstatt vorhanden sein, damit Sie für alle Fälle gerüstet sind. Wenn Sie eine perfekte Ausstattung anstreben, können Sie natürlich auch weitere Stechbeitel anschaffen.

 

Mit dem Stechbeitel arbeiten, Breitensortimente

In Eisenwarengeschäften und Heimwerkermärkten hängen an den SB-Wänden Stechbeitel mit Klingenbreiten zwischen 4 und 30 mm, jeweils um 2 mm zunehmend. Auch Zwischengrößen werden angeboten.

Daneben gibt es auch Sortimente mit jeweils vier Stechbeiteln, deren Klingenbreiten aber oft zu geringe Unterschiede aufweisen und damit eigentlich durch wenigstens eine breitere bzw. schmälere Klinge ergänzt werden müssten. Es ist daher sinnvoller, gleich ein individuell ausgewähltes Sortiment zu kaufen.

Dafür kommen zum Beispiel die Klingenbreiten 4,10,13 und 26 mm in Frage. Auch ein Klingensortiment der Breiten 4, 10, 16 und 28 mm ist vielseitig einsetzbar.

 

Wichtiges Kriterium beim Einkauf

Ein wichtiges Kriterium beim Einkauf ist neben der Klingenbreite und deren Qualität auch Form und Ausstattung des Griffs bzw. Hefts. Alle guten Werkzeuge sind am Ende des Holzgriffs mit einem Metallring versehen, er soll das Holz vor dem Aussplittern bewahren, wenn mit dem Hammer auf das Griffende geschlagen wird. Neben Stechbeiteln mit Holzgriffen werden Werkzeuge mit Kunststoff-Heften angeboten. Bei diesen erübrigt sich der Ring, weil der Kunststoff nicht splittert. Die Schneidfase der Klinge wird mit einer kleinen Kappe geschützt. Stechbeitel-Klingen werden schnell schartig, wenn sie gegen einen harten Gegenstand stoßen.

Mit dem Stechbeitel arbeiten, hilfreiche Tipps und Tricks

Mit dem Stechbeitel arbeiten. So könnte ein Grundsortiment an Stechbeiteln zusammengesetzt sein: Mit Klingen in den Breiten 4, 10, 13 und 26 mm sind Sie für alle Fälle gerüstet.

 

Mit dem Stechbeitel arbeiten, Tipp

Zusammen mit den Stechbeiteln sollten Sie auch einen Abziehstein kaufen, auf dem eine stumpf gewordene Klinge schnell nachgeschärft werden kann, so dass sich eine Arbeit ohne große Unterbrechung fortsetzen lässt.

 

 

Senkrechten mit dem Stechbeitel arbeiten

Mit dem Stechbeitel arbeiten, hilfreiche Tipps und Tricks

Mit dem Stechbeitel arbeiten. Hirnholz abstechen: Die abgetragenen Späne sollten nur etwa 1 mm stark sein. Arbeiten Sie sich langsam an die Riss Linie heran.

Mit dem Stechbeitel arbeiten, hilfreiche Tipps und Tricks

Mit dem Stechbeitel arbeiten. Mit dem Holzhammer verstärkt man den Druck auf die Klinge – aber dabei darf nicht zu kräftig zugeschlagen werden.

 

Senkrecht von oben mit dem Stechbeitel arbeiten

Wenn Schlitze in Werkstücke einzustechen oder deren Stirnseiten zu bearbeiten sind, setzt man den Stechbeitel am besten senkrecht von oben an. Das heißt: Das Werkstück wird auf der Werkbank festgespannt – und zwar absolut sicher, damit es während der Arbeit nicht verrutschen kann. Man stellt sich so, dass man genau über der zu bearbeitenden Stelle des Werkstücks steht.

Der Stechbeitel wird immer so angesetzt, dass die glatte Fläche der Klinge der Riss Linie bzw. dem Holz zugewandt ist, das stehenbleiben soll: Die „Fase“ auf der Oberseite der Klinge dagegen drückt in das wegfallende Holz.

Wenn Sie einen Hammer zu Hilfe nehmen müssen, dann verwenden Sie immer nur einen Holzhammer; ein Eisenhammer würde auch einem ringgeschützten Heft zu stark zusetzen. Die Hammerschläge sollten nur leicht sein: Es werden so immer nur feine Späne abgetragen.

 

Mit dem Stechbeitel arbeiten, Aussparungen waagerecht ausstechen

Wenn für eine Überblattung die Hälfte der Materialstärke in den zu verbindenden Werkstücken abzutragen ist, werden die seitlichen Begrenzungen der Überblattungen zunächst mit der Feinsäge bis auf die benötigte Tiefe eingesägt. Während sämtlicher Arbeitsschritte empfiehlt es sich, das Werkstück auf dem Tisch für einen absolut festen Halt einzuspannen.

Rechtshänder halten den Stechbeitel mit der linken Hand, legen nach Möglichkeit den linken Ellenbogen auf die Werkbank – und stoßen nun mit dem rechten Handballen gegen das Griffende des Stechbeitels. Dessen Klinge wird nicht zu tief angesetzt: Arbeiten Sie am besten langsam voran, heben Sie nur jeweils 2 bis 3 mm starke Späne ab.

 

Von der Längskante des Werkstücks mit dem Stechbeitel arbeiten

Arbeiten Sie von der Längskante des Werkstücks nur bis etwa zur Mitte des Holzes; die gegenüberliegende Hälfte des Materials bleibt vorerst noch stehen. Wenn die angerissene Tiefe der Aussparung erreicht ist, wird das Werkstück ausgespannt, um 180 Grad gedreht und neu eingespannt:

Jetzt arbeiten Sie von der anderen Längsseite her bis zum Riss. In der Mitte des Werkstücks bleibt immer noch etwas Holz stehen. Es wird im dritten Arbeitsschritt entfernt.

 

Behutsam mit dem Stechbeitel arbeiten

Dabei müssen Sie immer noch behutsam arbeiten, denn im Endergebnis soll die „Sohle“ der Aussparung völlig eben sein. Es darf kein Holzspan Zuviel herausgerissen werden – je ebener die Leimfläche ist, desto mehr Halt bietet sie. Gerade gegen Ende der Arbeit sollten die Späne, die mit dem Stechbeitel abgestochen werden, immer kleiner werden. Deshalb empfiehlt es sich, das Werkzeug ohne starken Druck genau waagerecht über das Holz zu führen.

Auch die Flanken der Aussparung sollte man nacharbeiten, denn die Sägeschnitte stehen dicht neben den Rissen im abfallenden Holz. Der Stechbeitel „hobelt“ ganz vorsichtig die geringen Überstände ab, bis die Kanten der Aussparung genau auf den Riss Linien verlaufen.

Es genügt, den Stechbeitel mit dem Handballen der rechten Hand ins Holz zu schlagen. Gegen Ende wird der Werkzeuggriff fest mit der rechten Hand, die Klinge mit der linken Hand gefaßt, damit der Stechbeitel sehr präzise über das Werkstück geführt werden kann.

Mit dem Stechbeitel arbeiten, hilfreiche Tipps und Tricks

1. Mit dem Stechbeitel arbeiten. Das Werkstück ist eingespannt, der linke Unterarm liegt ruhig, damit Sie den Stechbeitel ganz sicher über das Holz führen können.

Mit dem Stechbeitel arbeiten, hilfreiche Tipps und Tricks

2. Die Aussparung kann auch so ausgestochen werden, dass man erst das Holz entlang den Flanken neben den Sägeschnitten entfernt.

Mit dem Stechbeitel arbeiten, hilfreiche Tipps und Tricks

3. Seitliche Kerben werden nicht in einem Arbeitsgang ausgestochen. Das Holz wird immer nur bis zur Mitte des Werkstücks entfernt.

Mit dem Stechbeitel arbeiten, hilfreiche Tipps und Tricks

4. Nun wird das übrige Abfallholz in der Aussparung entfernt, wobei man wieder von außen zur Mitte des Werkstücks arbeitet.

Mit dem Stechbeitel arbeiten, hilfreiche Tipps und Tricks

5. Die letzten Millimeter bis zur Sohle der Aussparung hebt man vorsichtig ab, damit nicht zu viel Holz aus dem Werkstück gerissen wird.

Mit dem Stechbeitel arbeiten, hilfreiche Tipps und Tricks

6. Am Ende arbeitet der Stechbeitel wie ein Hobel: Er wird genau waagerecht mit beiden Händen ohne Druck über das Holz geführt.

 

Mit dem Stechbeitel arbeiten, Tipp

Ein langfaseriges Weichholz kann Überraschungen bieten: Der Stechbeitel sticht leicht zu viel Holz weg. Anfänger sollten das Ausstechen von Aussparungen in Weichholz an Reststücken üben, damit Sie ein Gefühl für diese Arbeit bekommen. Erst dann sollte man sich ans Werk machen.

 

Zapfenlöcher ausstechen

Bei einer Schlitz – und Zapfen-Verbindung ist in das eine Werkstück ein Loch zu stechen oder stemmen, das wenigstens so tief wie der Zapfen im anderen Werkstück sein muss.

Es kann etwas tiefer sein (dann bekommt die Stirnseite des Zapfens keinen Kontakt mit der Sohle des Schlitzes) – es darf aber nicht flacher sein, weil sonst der Zapfen nicht voll eingesetzt werden kann. Damit Sie die richtige Tiefe auf Anhieb erreichen und nicht immer wieder durch probeweises Einsetzen des Zapfens überprüfen müssen, ob und wieviel noch nachzuarbeiten ist, kann Ihnen die folgende Vorgehensweise gute Dienste leisten.

 

Am Stechbeitel wird mit einem Stück Klebstreifen ein Tiefenanschlag angebracht

Diese Manschette zeigt an, bis zu welcher Tiefe das Werkzeug mindestens ins Holz stechen muss. Das bedeutet nicht, dass der Stechbeitel gleich im ersten Arbeitsgang bis zu diesem Anschlag ins Holz getrieben wird. Vielmehr ist in mindestens zwei Etappen zu arbeiten, wenn Zapfenlöcher von geringerer Tiefe anzufertigen sind. Bei tieferen Löchern sind mehr Arbeitsgänge nötig, bis die gewünschte Tiefe erreicht ist.

 

Wenn Sie Mit dem Stechbeitel arbeiten, immer genau senkrecht ins Holz stechen

Das Werkzeug ist, wenn entlang den Rändern des Zapfenlochs gearbeitet wird, immer genau senkrecht ins Holz zu stechen. Es muss auch immer die glatte Seite nach außen, die schräge Fase nach innen gehalten werden. Schließlich sollen glatte Lochwände entstehen, eine gleichmäßige Leim fuge soll festen Halt zwischen beiden Werkstücken bieten. Anfangs ist auch darauf zu achten, dass nicht das Holz außerhalb der Riss Linien gequetscht wird, weil sonst Dellen entstünden.

Mit dem Stechbeitel arbeiten, hilfreiche Tipps und Tricks

1. Ein Klebstreifen dient als Tiefenanschlag.

Mit dem Stechbeitel arbeiten, hilfreiche Tipps und Tricks

2. Mit einem keilförmigen Einschnitt das Ausheben beginnen.

Mit dem Stechbeitel arbeiten, hilfreiche Tipps und Tricks

3. Von der Mitte vorsichtig bis genau an den Riss arbeiten.

Mit dem Stechbeitel arbeiten, hilfreiche Tipps und Tricks

4. Den Stechbeitel umdrehen und dann zur anderen Seite das Holz abtragen.

Mit dem Stechbeitel arbeiten, hilfreiche Tipps und Tricks

5. Nach Erreichen der ersten Zwischentiefe das Loch bis zum Anschlag ausstechen. 

 

Nachschärfen

Die Klinge des Stechbeitels sollte ab und zu auf einem Abziehstein nachgeschärft werden. Beste Qualität weisen sogenannte Arkansassteine auf, andere Abziehsteine bringen aber auch perfekte Ergebnisse – wenn richtig geschliffen wird.

Träufeln Sie ein paar Tropfen Öl auf den Stein. Die Klinge wird zunächst auf der Fasenseite nachgeschärft und dazu in einem Winkel von etwa 30 Grad in Achterschlingen über den Stein geführt. Zeigen sich winzige Metallabsonderungen an der Schneidkante, entfernt man sie und dreht die Klinge um. Jetzt können Sie sie mit der glatten Seite nach unten flach über den Stein führen. Die Klinge muss wirklich flach liegen, sonst wird sie schräg geschliffen und ist dann nicht mehr zu verwenden.

Die gröbere Seite des Steins dient zum Vorschleifen; auf der glatten Seite zieht man die Klinge ab.

Mit dem Stechbeitel arbeiten, hilfreiche Tipps und Tricks

Mit dem Stechbeitel arbeiten. Führen Sie die Klinge mit der Fase nach unten im Winkel von etwa 30 Grad über den Stein, auf den Sie etwas Öl getropft haben.

Mit dem Stechbeitel arbeiten, hilfreiche Tipps und Tricks

Mit dem Stechbeitel arbeiten. Zeigen sich an der Schneide feine Metallablagerungen, wenden Sie die Klinge und führen sie ganz flach auf dem Stein.

 

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