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Wir zeigen Ihnen, wie Sie einen dekorativen Rundbogen mauern können vielleicht für eine Blumen-Nische oder einen Kamin, den Rundbogen ziert.
Rundbogen mauern Kuppeln und Gewölbe, aber auch gemauerte Rundbögen versetzen den Betrachter in Erstaunen.
Ein wesentliches Merkmal von Mauerwerk ist, dass das Gefüge von Steinen und Mörtel zwar Druck, nicht jedoch Zug- oder Biegebelastungen verträgt. Schon vor Jahrhunderten wussten die Baumeister, dass sich mit gerade gemauerten Trägern keine größeren Öffnungen überspannen lassen; solche Konstruktionen brechen mit großer Sicherheit unter der Last der aufgemauerten Steinschichten zusammen. Im Laufe der Zeit wurde eine Möglichkeit gefunden, mit diesem Problem fertigzuwerden.
Eine einfache und geniale Idee setzte sich durch. Man überspannte Öffnungen fortan mit Rundbögen. Diese Technik verhinderte das Auftreten von Zug- und Biegebelastungen im Mauerwerk, so dass nur noch Druckkräfte wirkten. Erst mit dem Aufkommen des Stahlbetons wurden die Rundbögen zunehmend durch gerade Fensterstürze ersetzt.
Stahlbeton hat gegenüber reinem Mauerwerk mehrere Vorteile. Das neue Material hält nicht nur Druck, sondern auch Zug- und Biegebelastungen stand, hinzukommt, dass Stürze aus Stahlbeton preiswerter sind als aufwendig gemauerte Rundbögen. Angesichts der Möglichkeiten von Stahlbeton entwickelte sich ein völlig neuer Baustil, der Bögen und Rundungen bewusst vermied. Erst in jüngerer Zeit greift man verstärkt wieder auf traditionelle Bauformen zurück. Wir zeigen Ihnen, wie Sie einen dekorativen Rundbogen vielleicht für eine Blumen-Nische bauen können.
WAS SIE BRAUCHEN
- Material
- Steine
- Mörtel
- eventuell Formsteine
- Holz für Öffnungsschablone
- Dachlatten
- Nägel
Werkzeug
- Wasserwaage
- Zollstock
- Maurerschnur
- Bleistift
- Hammer
- Stichsäge
- Fäustel
- Meißel
- Maurerkellen
- Maurerbütt
- Keile
Heute werden Rundbögen hauptsächlich als ein Stilelement eingesetzt, das dem Raum ein elegantes Erscheinungsbild geben soll. Eine Mauernische für Blumen ist ebenso dekorativ wie ein Kamin, dessen Öffnung ein Rundbogen ziert.
Aufmessen
Der Rundbogen soll über einer Mauerwerksöffnung oder Nische angelegt werden. Für das Aufmaß bestimmen Sie zunächst die lichte Weite der Öffnung.
Nachdem Sie die Mitte angetragen haben, markieren Sie die Innenseite des Bogens, indem sie mit Hilfe von Stift und Schnur einen Halbkreis anzeichnen.
Danach zeichnen Sie die Außenseite des Bogens an. Das erste Maß benötigen Sie für die Öffnungsschablone, das zweite hingegen für die Stemmarbeiten.
Öffnungsschablone anfertigen
- Fertigen Sie die Schablone, die Sie als Mauerhilfe für den Rundbogen benötigen, aus Sperrholz oder Tischlerplatte an. Legen Sie den Mittelpunkt des Halbkreises fest.
- Das auf der Mauer festgelegte Innenmaß wird mit Schnur und Stift auf zwei hinreichend große Holzplatten, je eine für Vorder- und Rückseite, aufgetragen.
3.Schneiden Sie die Rundung mit einer Stichsäge aus. Benutzen Sie eine genügend hohe Unterlage und sorgen Sie dafür, dass das Brett möglichst wenig vibriert.
- Ein Brett, dessen Breite der Tiefe der Nische entspricht, dient als Bodenplatte für die Schablone. Die Länge richtet sich nach dem Durchmesser des Kreises.
Stellen Sie eine Öffnungsschablone her, passend zu den Maßen der Nische. Dazu benötigen Sie zwei Sperrholz- oder Tischlerplatten, aus denen die Seitenteile der Schablone hergestellt werden, außerdem ein Brett für die Bodenplatte und einen Hartfaserstreifen, der die Rundung schließt. Als erstes wird auf den Holzplatten der Mittelpunkt des Halbkreises festgelegt.
Mit einem Bleistift, den Sie an einer Schnur führen, zeichnen Sie den Halbkreis entsprechend der Laibung auf den Platten an. Nun werden die beiden Seitenteile sorgfältig mit einer Stichsäge zugeschnitten und mit der Bodenplatte vernagelt. Zum Schluss nageln Sie den Hartfaserstreifen über die Seitenteile.
- Schneiden Sie eine Hartfaserplatte nach den vorgegebenen Maßen der Laibung zu. Befestigen Sie das Stück über der Rundung der beiden halbkreisförmigen Holzplatten.
Ausstemmen
Stemmen Sie nun die Öffnung für den Rundbogen aus. Benutzen Sie Hammer und Meißel; entfernen Sie das Mauerwerk Stück für Stück bis zum Bogenrücken.
Um die Öffnungsschablone in der richtigen Höhe zu fixieren, werden zwei Dachlatten von gleicher Länge mit Nägeln links und rechts an der Laibung befestigt.
Auf die Dachlatten legen Sie als Unterstützung für die Schablone ein Brett. Nach dem Einsetzen der Schablone muss ausreichend Platz zum Vermauern der Steine bleiben.
Konstruktive Details
Gut gemauerte Rundbögen wollen sorgfältig geplant sein. Es sind mehrere Punkte zu beachten, die einen wesentlichen Einfluss auf die Stabilität und nicht zuletzt auch auf das Aussehen des Rundbogens haben. Die meisten Bögen sind relativ schwer zu mauern, wir wollen uns daher auf eine Variante beschränken, die sich auch ohne große Erfahrung realisieren lässt. Grundsätzlich ist beim Mauern zu beachten, dass die Lagerfugen an der Laibungsseite des Bogens mindestens 0,5 cm stark sind, an der Rückenseite dürfen sie höchstens 2 cm breit sein.
Das Steinformat und die Entscheidung, ob die Kopf- oder Läuferseite, also die kurze oder lange Seite des Mauersteins sichtbar sein sollen, ergeben jeweils unterschiedliche Mindestradien für die Bögen. Ebenso leitet sich daraus die Anzahl der benötigten Steine ab. Zusätzlich ist zu beachten, dass sich im Scheitelpunkt des Bogens, also an der höchsten Stelle, immer ein voller Stein befinden muss. Aus unserer Tabelle können Sie die Mindestradien (angegeben ist der Laibungsradius) und den Material-bedarf für Bögen der gängigen Steinformate ablesen.
Format Ansicht Radius Anzahl
1DF Kopf 0,45 m 25
1NF Kopf 0,60 m 25
2DF Kopf 0,95 m 25
1DF Läufer 0,90 m 51
1NF Läufer 1,20 m 51
2DF Läufer 1,90 m 51
Steinformate:
1DF= 24 x 11,5x 5,2 cm
1NF= 24 x 11,5x 7,1 cm
2DF = 24 x 11,5 x 11,5 cm
Die in der Tabelle angegebenen Maße und Stückzahlen sind Mindestwerte, es lassen sich selbstverständlich auch größere Bögen herstellen. Kleinere Bögen als jene, die in der Tabelle angegeben werden, können Sie mit Formsteinen mauern, sie werden im Baustoffhandel angeboten. Unabhängig von der Größe des Bogens sollten Sie vor Beginn der Arbeiten auf jeden Fall eine maßstabgerechte Zeichnung anfertigen, die Ihnen als Planungsgrundlage und Hilfe beim Mauern dient.
Eine Öffnungsschablone dient als Auflager für die Steinschicht. Zwischen zwei an der Wand befestigten Brettern wird eine Schnur gespannt. Sie erleichtert das gleichmäßige Aufmauern des Bogens.
Der Bogen wird gleichmäßig links und rechts gemauert, so dass man den Schlussstein auch wirklich zum Schluss einsetzen kann! Er muss exakt im Scheitelpunkt des Bogens liegen, an dieser Stelle darf sich also keine Fuge befinden.
So mauern Sie den Rundbogen fachgerecht
- Nachdem das Mauerwerk ausgestemmt ist, wird die Schablone eingesetzt und mit Hilfe kleiner Holzkeile in der Höhe ausgerichtet.
2 . Zur Mauer hin wird die Schablone mit einer Wasserwaage ausgerichtet, um sicherzustellen, dass der Bogen bündig sitzt.
- Die Steine werden abwechselnd links und rechts von der Öffnung vermauert, um einen gleichmäßigen Aufbau zu erreichen.
4. Achten Sie darauf, dass die Lagerfugen an der Innenseite des Bogens nicht dünner als 0,5 cm, außen nicht dicker als 2 cm werden.
- Mit Hilfe einer im Mittelpunkt des Kreises befestigten Maurerschnur überprüfen Sie, ob die Mauersteine verkantet sitzen.
- Falls beim Stemmen ganze Steine herausgebrochen wurden, sollten Sie diese ersetzen, nachdem die Bogenschicht gemauert ist.
Vor Beginn der eigentlichen Maurer-arbeiten muss die Öffnungsschablone in der Höhe und gegenüber der Wandebene ausgerichtet werden. Die seitlichen Bretter, die zuvor an die Mauerwerkslaibung genagelt wurden, haben erfahrungsgemäß nie die gleiche Höhe. Die Schablone wird daher mit Holzkeilen nach Bedarf angehoben. Um die Schablone in der Wandebene auszurichten, ist links oder rechts ein weiterer Keil erforderlich, er wird von der Rückseite eingesetzt. Kontrollieren Sie Ihre Arbeit mit der Wasserwaage.
Lage kontrollieren
Haben Sie vor Beginn der Arbeiten eine Zeichnung angefertigt, können Sie sich das Mauern erleichtern, indem Sie die Lage der einzelnen Steine auf die Schablone übertragen. Andernfalls sollten Sie eine Hilfskonstruktion bauen, mit der Sie kontrollieren, ob die Steine links und rechts der Mauerwerksöffnung gleichmäßig platziert sind. Nageln Sie jeweils ein Brett links und rechts der Öffnung an die Wand als Befestigung für eine waagerecht gespannte Schnur, mit der Sie die Höhe der Steine links und rechts vergleichen.
Als weitere Kontrolle verwenden Sie eine vom Kreismittelpunkt gespannte Schnur, mit der Sie überprüfen, ob die Steine bündig zur Wandfläche sitzen. Nach Abschluss der eigentlichen Maurerarbeiten muss das Mauerwerk verfugt werden. Nach etwa vier Tagen, wenn der Mörtel erhärtet ist, können Sie Schablone entfernen.
- Nach Abschluss der Mauerarbeiten wird der Bogen verfugt. Nach ungefähr vier Tagen ist der Beton ausgehärtet, und Sie können die Schablone entfernen.