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Wenn Sie Schneidewerkzeuge schärfen, brauchen Sie einige Schleif-und Abziehsteine, einen Satz Formsteine, eventuell eine Schärfenlehre
Schneidewerkzeuge schärfen, Die Scharfmacher je präziser ein hölzernes Werkstück gearbeitet werden soll, desto wichtiger sind scharfe, einwandfrei arbeitende Schneidwerkzeuge. Die Scharfmacher für Ihre Schneidewerkzeuge stumpfes Gerät ist nutzlos – von Zeit zu Zeit muss das Werkzeug also wieder geschärft werden.
Dass Stemmeisen, Stechbeitel, Hobeleisen und Drechselwerkzeuge mit der Zeit durch Gebrauch abnutzen, lässt sich nicht vermeiden. Stumpfes oder beschädigtes Werkzeug erhöht aber die Verletzungsgefahr, weil man mit ihm nicht gefühlvoll arbeiten kann. Jeder Heimwerker sollte daher die Schneideflächen seines Werkzeugs regelmäßig nachschärfen; der Aufwand ist eher gering.
Wenn Sie Ihre Schneidewerkzeuge schärfen brauchen Sie einige Schleif – und Abziehsteine, einen Satz Profil- oder Formsteine, eventuell eine Schärfenlehre und die dazugehörenden Schmier- oder Gleitmittel (Wasser, Öl oder Petroleum). Wichtig ist, dass diese Geräte ordentlich gepflegt werden. Säubern Sie das Material gründlich nach jedem Gebrauch, und schützen Sie es vor Verunreinigung. Am besten wird es in saubere Lappen gewickelt bis zum nächsten Einsatz darin aufbewahrt.
Schneidewerkzeuge schärfen das Abziehen. Unter Abziehen versteht man den Abschluss eines Schärfevorganges, der in der Regel in mehreren Schritten ausgeführt wird und besondere Sorgfalt erfordert. Alle Schneidwerkzeuge sind zwar beim Kauf angeschliffen (sie haben eine scharfe Schneidfläche), müssen aber noch abgezogen werden.
Schneidewerkzeuge schärfen, Schliff von Grund auf
Werkzeug, das durch unsachgemäße Benutzung schartig geworden oder einseitig abgenutzt ist, bedarf gründlicherer Überarbeitung. In einem solchen Fall wird die Schneidfläche an einer rotierenden Schleifscheibe oder auf einem Schleifstein grob angeschliffen. Dann erst wird die Klinge abgezogen. An der Spitze der Schneidfläche entsteht durch den Abziehvorgang ein Metallspan, der Grat.
Er ist nur Bruchteil eines Millimeters groß. Diesen gilt es zu entfernen, indem man abwechselnd beide Seiten der Klinge den „Spiegel“ und die schräg zur Klinge verlaufende „Fase“ solange schleift, bis der Grat verschwunden und die Schneidkante rasiermesserscharf ist.
Am besten lässt sich die Schärfe einer Klinge prüfen, indem Sie versuchen, ein Stück Papier von seiner Kante her mit der abgezogenen Klinge aufzuschneiden. Eine andere Prüfmethode wendet der Tischler an. Er legt die mit Speichel angefeuchtete Daumenkuppe auf die Schneidekante. Hat er das Gefühl, dass sich die Klinge in die Daumenhaut saugen will, ist sie garantiert scharf.
Vorsicht! Wenn man den Daumen auch nur wenig gegen die Klinge bewegt oder zur Seite zieht, fließt unweigerlich Blut.
Der richtige Winkel
Klingen für Werkzeuge müssen in bestimmten Winkeln geschliffen werden. Für die ersten Versuche ist eine Schleiflehre hilfreich. In dieses Gerät kann die Klinge (z. B. ein Hobeleisen) so eingespannt werden, dass sie präzise im gewünschten Winkel (25°, 30° oder auch 35°) auf dem Abziehstein liegt. Eine Rollvorrichtung ermöglicht das mühelose Hin- und Herbewegen.
Der Nachteil:
Es braucht etwas Zeit, bis die Klinge richtig in der Lehre sitzt, und das Gerät hat die Tendenz, den Abziehvorgang nur im Mittelteil des Steins wirksam zu unterstützen. Es ist daher auf lange Sicht besser, sich nach ein paar Probeschliffen ganz auf die eigene Hand und einen prüfenden Blick zu verlassen.
Sichere Aufbewahrung
Mit scharfem Werkzeug muss man nicht nur vorsichtig arbeiten, Sie sollten es auch so verwahren, dass man sich an ihm nicht verletzen kann. Wenn Sie einen Stechbeitel kaufen, ist seine Klinge mit einer Plastikkappe geschützt. Werfen Sie dieses nützliche, kleine Ding auf keinen Fall weg! Stechbeitel, zu denen Sie keine Schutzkappe mehr besitzen, bewahren Sie am besten in einer Klemmleiste auf.
Abzieh-, Öl- und Profilsteine auswählen und pflegen
Für das Material zum Schärfen von Klingen gilt dasselbe wie für ihr Holzbearbeitungs-Werkzeug: Gute Qualität kostet zwar mehr, bringt aber bei der Anwendung erhebliche Vorteile, denn zu schärfen gibt es in der Werkstatt eine ganze Menge.
Da alle Schneidwerkzeuge – Hobeleisen, Stechbeitel, Drechslerwerkzeug und Stemmeisen beim Kauf nur angeschliffen, aber nicht abgezogen sind, sollten Sie sich bereits zu diesem Zeitpunkt um das erforderliche Schleifmaterial kümmern. Und selbstverständlich gilt für später: Je öfter Sie Ihre Schneidwerkzeuge zur Bearbeitung von Holz und Holzwerkstoffen benutzen, umso häufiger müssen die Schneidflächen der jeweiligen Klingen abgezogen werden.
Grob und fein
Schleif- und Abziehsteine haben eine unterschiedliche Körnung. Grob, mittel oder fein. Ob man besser Naturstein oder Kunststein verwendet, ist letztlich eine Ansichtssache.
Kunststeine sind preisgünstiger und bestehen oft aus zwei Schichten einer feinen und einer groben. Ein grober Stein schafft selbstverständlich mehr abschliff als ein feiner. Man, schleift aus diesem Grunde normalerweise grob vor, um dann für den „letzten Schliff“ einen feinen Stein zu nehmen.
Achten Sie darauf, wenn Sie Ihre Schneidewerkzeuge schärfen, dass Ihr Schleifmaterial stets sauber bleibt. Bevor Sie ihn weglegen, sollte der Stein nach gründlicher Reinigung – in ein sauberes Tuch gewickelt werden.
Tipp Hobelsohle glätten
Die Sohle eines Metallhobels ist genauso anfällig gegen Scharten wie ein Abziehstein. Verfahren Sie nach dem Ausbau der Klingenmechanik mit einem solchen Hobel ebenso wie mit einem schartigen Stein. Vogelsand und Öl werden auf einer Glas- oder Metallplatte zu einer geschmeidigen Schleifpaste angerührt, dann schieben Sie die Sohle des Hobels zum Glätten hin und her.
Abziehsteine werden zuerst mit dem passenden Schleifmittel getränkt. Die dazu nötige Wanne lässt sich aus doppelter Alufolie formen.
Hat ihr Abziehstein durch zu einseitige Bearbeitung. Riefen bekommen, hilft eine kräftige „Abreibung “ mit Vogelsand auf einer Glasplatte.
Prüfen Sie bei jedem Gebrauch, ob der Stein frei von Staub und Schleifresten ist, ihr Werkzeug dankt es Ihnen durch längere Haltbarkeit. Wenn Sie einen Stein zum allerersten Mal beim Schneidewerkzeuge schärfen benutzen, sollten Sie ihn gründlich benetzen. Am besten legen Sie ihn für längere Zeit in ein Schmier- oder Gleitmittel (Öl, Wasser oder Petroleum).
Bei grobem Naturstein dient Wasser als Gleitmittel, für alle anderen nehmen sie ein sauberes Leicht- oder Maschinenöl, das nicht auftrocknet (kein Leinöl). Gegebenenfalls kann es mit einem Zusatzmittel verdünnt werden. Fragen Sie Ihren Fachverkäufer, wenn Sie sich unschlüssig sind.
Gleichmäßige Abnutzung
Um zu verhindern, dass die Steine ungleichmäßig abnutzen, sollten Sie die Klinge mit möglichst langen Bewegungen über die Fläche führen. Gelegentlich bilden sich in ihrer Oberfläche Riefen; sie muss daher von Zeit zu Zeit geglättet werden.
Streuen Sie feinen Vogelsand auf eine hinreichend dicke Metall- oder Glasplatte, und mischen Sie das Schmiermittel dazu. In dieser Paste reiben Sie dann mit gleichmäßigen Bewegungen den Stein, bis er wieder glatt ist.
Um Hohleisen und Werkzeuge mit besonderem Klingenprofil abzuziehen, benutzt man Formsteine. Der zum Schnittprofil passende Stein wird (je nach Innen- oder Außenschliff des Eisens) entweder über den Spiegel oder die Fase geführt, um so den Grat zu entfernen.
Diese speziellen Abziehsteine zum Schneidewerkzeuge schärfen nennt man Formsteine. Sie haben bei Schneidwerkzeugen mit besonderem Profil die Aufgabe, dort eine saubere Abzieharbeit zu ermöglichen, wo ein glatter Stein nicht hinkommt.
Stechbeitel, Eisen und Messerklingen abziehen
Die Schneid Fläche von Stecheisen (Stechbeiteln) und Stemmeisen haben trotz unterschiedlicher Abmessungen der Klingen dieselbe Form. Je nach Verwendungszweck sind sie schmaler oder breiter. Beim Stechbeitel ist die Klinge an drei Seiten, beim Stemmeisen jedoch nur an der Schneidfläche angefasst. Beide Schneidewerkzeuge werden in einem Winkel von 25° geschärft geliefert; das Abziehen müssen Sie dann selbst besorgen.
Rutschfeste Unterlage
Legen Sie ihren Abziehstein auf eine Unterlage, die ihn gegen Verrutschen sichert. Die Unterlage selbst muss eingespannt oder mit der Werkbank verschraubt werden. Sie sollte entweder eine Vertiefung in Form des Abziehsteins haben oder dünne Leisten tragen, die den Stein halten. Vor dem Abziehen wird der Stein reichlich mit Öl benetzt.
Die Klinge wird nun quer zum Stein im Winkel von 30° und ohne sie zu verkanten auf die Fase gelegt und mit zusätzlichem Druck der anderen Hand abgezogen. Führen Sie sie in Form einer Acht über den Stein. Sobald sich vorne an der Klinge ein Grat bildet, wird sie umgedreht und absolut flach aufliegend abgezogen, bis er verschwindet.
Der Vorgang wird, falls erforderlich, unter nachlassendem Druck solange wiederholt, bis sich eine rasiermesserscharfe Schneide gebildet hat. Kerbschnitzmesser und Balleisen haben an geschrägt verlaufende Schneiden. Sie dienen zumeist der feinen Spanabhebung, etwa zum Versäubern von Ausnehmungen beim Einlassen von Möbelschlägen.
Die Klingen sind für links- oder rechtshändige Benutzung entsprechend geschrägt und haben Fasen Schliff. Sie werden flach mit der Fase aufliegend, Schneidefläche längs zum Stein abgezogen.
Eine Hand hält die Klinge, zwei Finger der anderen Hand verstärken den Druck.
Zum Abziehen von Hohleisen (halbröhren-förmige Klingen) benutzt man außer Abziehsteinen sogenannte Formsteine ne, die den unterschiedlichen Klingenprofilen nachgeformt sind, Man unterscheidet bei diesen Werkzeugen zwischen Innen- und Außenschliff, je nachdem, ob sich die Fase außen auf der gerundeten Klinge oder in der inneren Rundung befindet.
Dabei dient der Formstein stets zur Bearbeitung der konkaven (inneren) Klingenseite, der flache Abziehstein hingegen zum Schleifen der konvexen(äußeren) Rundung.
Messer oder Eisen mit schrägen Klingen und Fasen Schliff werden in der Mitte des Steins und im Winkel von 25°bis 30° aufgelegt.
Eine ähnliche Technik wird bei Hohlschliffklingen angewandt. Hier führt man die Schneidkante jedoch rechtwinklig zum Stein.
Der Grat im Innern des Hohleisens (Außenschliff) wird mit dem Formstein entfernt. Das Eisen liegt auf, die freie Hand führt den Stein.
Beim Innenschliff zieht man die Spiegelseite rollend und schiebend ab, bis der innen entstandene Grat abgetragen ist.
Ein Kerbschnitzmesser mit schräger Klinge und Fasen Schliff
Ein Kerbschnitzmesser mit Hohlschliff, bei dem die Schneidkante schräge ausgeführt ist.
Eisen unterschiedlicher Hobel fachgerecht schärfen
Eine Schärf lehre hilft, den richtigen Abziehwinkel zu treffen. Vor dem Schärfen muss sie etwas mühsam – genau justiert werden.
Ist die Sohle eines Metallhobels schartig geworden, kann man sie auf einer Glas- oder Metallplatte wieder planschleifen.
Für die unterschiedliche Bearbeitung eines hölzernen Werkstücks gibt es eine erhebliche Zahl von Spezialhobeln – und dementsprechend viele verschieden geformte Hobeleisen und Klingen. Ihr Schneidwinkel variiert – je nach Zweckbestimmung ~ von 5° bis 50°. Ob der Heimwerker solche Spezialhobel benötigt, hängt nicht nur von der anfallenden Arbeit, sondern in besonderem Maße auch von seiner Geschicklichkeit und Erfahrung ab.
Die Hobeleisen von Doppelhobel, Putz-, Schlicht- und Schropphobel die gängigsten Werkzeuge des Heimwerkers haben meistens einen Schneidwinkel von etwa 30 Grad. Um ein Hobeleisen abziehen zu können, muss der Hobel erst einmal in seine Teile zerlegt werden.
Prüfen Sie vorher, ob die Schneidkante nur stumpf oder eventuell schon schartig geworden ist: Dann müsste das Eisen neu geschärft (Schleifscheibe oder -stein) werden, bevor die Abzieharbeit beginnt.
Beim Abziehen der Fase entsteht auf der Spiegelseite ein Grat. Um ihn zu entfernen, ziehen Sie die Hobelklinge auf der Spiegelseite ab.
Das Anschleifen
Sie setzen das Eisen mit der Schneidfläche nach unten möglichst rechtwinklig auf einen bereits benetzten mittelfeinen Stein. Dann klappen Sie die Klinge vorsichtig um, bis die Fase in einer Neigung von etwa 30° und unverkantet auf dem Abziehstein aufliegt. Unter strikter Beibehaltung des Neigungs Winkels wird das Eisen sorgfältig auf dem Stein hin- und herbewegt.
Wenn sich nach einiger Zeit auf dem Spiegel ein Grat über die ganze Breite der Schneidkante gebildet hat, wird die Klinge umgedreht und flach auf die Spiegelseite gelegt. Mit beiden Händen wird das Eisen jetzt – leicht diagonal – über den Stein geführt, bis Sie das Gefühl haben, dass der optimale Schärfegrad erreicht ist. Das abschließende Abziehen auf einem Lederriemen sorgt für aller größte Schärfe.
Der Schärf Winkel zwischen Spiegel (oben) und Fase (unten) weicht geringfügig vom etwas größeren Abziehwinkel ab.
Bei Patenthobeln, Kleinhobeln und ähnlichem Werkzeug lassen sich die Schneidklingen oft wegen ihrer extremen Kürze schlecht führen. Bei einer solchen Klinge können Sie sich mit einem selbst gefertigten Klingenhalter behelfen, den Sie am besten aus einem Leistenrest herstellen. Verwenden Sie Kiefer oder Fichte kein Hartholz. In ihn können Sie kurze Klingen einklemmen und dann sicher fassen.
Für extrem kurze Eisen können Sie einen Klingenhalter selbst anfertigen. Der Einschnitt muss knapp sein. Die Klinge soll stramm sitzen.