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Fassaden streichen, Sichtmauerwerk oder Putzflächen verlangen ab und zu nach einem neuen Anstrich, nicht nur der Ansicht wegen
Fassaden streichen; Zunächst ist erst einmal eine intensive Inspektion fällig. Ausgerüstet mit Schraubendreher und Stoßspachtel zum Stochern und Schaben.
Zweckmäßig im zeitigen Frühjahr, als Grundlage für Arbeitsplanung und Materialbeschaffung. Je nach Art der Fassade können Sie dabei dann auch gleich feststellen, ob Sie ohne Gerüst auskommen. An der Fassade, im zweiten Stockwerk auf der Leiter arbeiten, muss man gewohnt sein.
Fassaden streichen Werkzeugauswahl
Auch der Werkzeugbestand ist zu überprüfen. Im Prinzip genügen Pinsel und Farbroller, um die Ecken und Anschlüsse vorzustreichen sowie die Farbe senkrecht aufzurollen, quer dazu zu verteilen und wieder senkrecht zu egalisieren.
Viele Handwerker benutzen nicht ohne Grund einen abgewinkelten, 4-6 cm breiten Heizkörperpinsel. Der Farbroller sollte nicht breiter als 18 cm sein. Breitere Walzen erfordern mehr Kraft und Übung. Für Sichtmauerwerk mit hohl geformten Fugen ist sogar eine nur 10 cm breite Walze mit langem Flor besser geeignet. Denn schmale Fugen erreicht man auch mit einer zusätzlich gepolsterten Walze (für kräftig strukturierte Putzflächen) kaum.
Wichtiger ist jedoch, dass der Farbroller mit einem hochwertigen Flor die Farbe leicht aufnehmen und abgeben kann. Und dass vor allem ein gut geformter Griff die Belastung für Hand und Handgelenk mildert. Für zusammenhängende Flächen ist ein Gerät mit Farbenpumpe recht komfortabel. Damit spart man sich das ständige Bücken zum Farbeimer.
Durch die verschiedenen Dosiermöglichkeiten lässt sich die geförderte Farbmenge der eigenen Leistung anpassen. Wenn man den Anstrich auf ein, zwei Tage konzentriert, hält sich auch der Reinigungsaufwand in Grenzen.
Inspektion
Sollte der alte Fassadenanstrich in ein dunkles Tuch abfärben (kreiden), muss man ihn mit Tiefgrundierung vorbereiten, damit neue Farbe halten kann. Bei Flächen die fest, trocken und riss frei sind, genügt es, wenn man mit einer großen Bürste Staub und Spinngewebe entfernt.
Starker Schmutz oder Algenwachstum, das sich nur dort verbreiten kann, wo die Fassade im Schatten oder der Nordseite nie ganz abtrocknet, lässt sich auf diese Weise kaum entfernen. Da muss man zum Hochdruckreiniger greifen, wenn die Handarbeit nicht allzu mühsam werden soll.
Mit dem können Sie auch nicht fest genug haftende alte Anstrichschichten lösen. Nur sollten Sie dann auch der Ursache für die abblätternde Farbe auf den Grund gehen. Besonders wenn solche Stellen in größeren Flächen vorkommen. Denn das lässt vermuten, dass Regen in die oberste Schicht eindringen kann, bleibende Feuchtigkeit bei Frost gefriert und die Farbschicht absprengt. Das lässt sich mit einer Imprägnierung auf Siloxanbasis ausschließen, die sich bei Bedarf auch wiederholen lässt. Nicht zu verwechseln mit silikonhaltiger Imprägnierung für Klinkerfassaden.
Risse füllen
Noch leichter kann Regen mit zerstörender Wirkung in Risse und Fugen eindringen. Dabei sind Setzrisse, die stets mehr oder weniger senkrecht in Fugen aber auch mal durch einen Stein verlaufen, nicht allzu schlimm. Die bewegen sich zwar kaum, sollten aber doch mit plastischer Dichtmasse (Acrylat) gefüllt werden. Auf elastischer Dichtmasse (Silikonkautschuk) hält kein Anstrich. An Fassaden schließt man damit Dehnungsfugen oder Fugen zwischen unterschiedlichem Material.
Zum Beispiel zwischen Mauerwerk und Holz.
Die Dichtmasse ist zwar außerordentlich alterungsbeständig. Ob es auch die Verbindung zu den Baustoffen ist, sollte man kontrollieren.
Über längere Strecken waagerecht verlaufende Risse sind jedoch ein ernstes Warnsignal mit tiefer liegender Ursache. Die Risse sollte man zunächst schließen, aber umgehend nach den Ursachen forschen. Kleine Fehlstellen im Putz oder in Steinoberflächen sind dagegen harmlose Schönheitsfehler, die immer mal wieder auftreten können. Diese lassen sich ohne Probleme mit einer geeigneten, hydraulisch abbindenden Spachtelmasse schließen.
Nicht nur die Spuren von dunkleren Anstrichen sind auf frisch gestrichener Fassade mehr als ärgerlich.
Auch Fenster – und Türflächen sollten mit Papier oder Plastikfolie abgedeckt werden. Denn selbst bei langsamen Bewegungen mit dem Farbroller können feine Spritzer entstehen, die vom Luftzug weiter getragen werden. Doch auch vom Klebeband bleiben Reste, wenn man es nicht nach kurzer Zeit wieder abzieht.
Farbenauswahl
Für übliche Anstriche eignen sich Kunstharz-Latex-Dispersionen. Das ist jedoch keine Garantie für einheitliche Qualität. Beim Vergleich der Produktbeschreibungen sollten Sie berücksichtigen, dass auch die DIN-Norm für Fassadenfarben nur Mindestanforderungen beschreibt.
Hochwertige Reinacrylatfarben lassen sich nicht nur zwischendurch auch mal mit dem Hochdruckreiniger bearbeiten, ohne Schaden zu nehmen. Auch auf die übrigen Vorteile dieser Produkte sollten Sie nicht verzichten. Für den Anstrich sollten Sie geeignetes Wetter abwarten. Ist es zu warm, trocknet der Anstrich zu schnell, und man sieht die Ansätze zwischen den einzelnen Farbflächen. Direkte Sonne lässt sich wenigstens noch mit der Tageszeit umgehen. Ist es jedoch nebelig feucht, kondensiert die Feuchtigkeit auf dem kalten Mauerwerk zu einem Feuchtigkeitsfilm der keine Farbe annimmt.
Tipp
Ständig größere Farbmengen zu bewegen, ist beim Streichen der Fassade hinderlich. In einen eigenen Arbeitseimer jeweils nur so viel Farbe füllen, dass man Farbroller und Pinsel noch an den Rand hängen kann.
Arbeitsmaterial
- Fassadenfarbe
- Dichtmasse
- Spachtelmasse
- Abdeckfolie
- Kreppklebeband
- Farbroller
- Pinsel
- Schraubendreher
- Stahldrahtbürste
- Stoßspachtel
- Gummibecher
- Abstreifgitter
- Handdruckpresse
Mit halbwegs ebenen Flächen ums Haus oder mit Bohlen auf Kanthölzern lassen sich auch die Arbeiten an Wänden bis zu knapp 3 m Höhe auf einem fahrbaren Leihgerüst um einiges angenehmer bewältigen
Art und Zustand der Fassade bestimmen die Werkzeugauswahl
Lösbare Rankgerüste lassen sich mit den Pflanzen schützen
Schmutz, Bewuchs und lose Farbe mit Hochdruck abwaschen
Gefüllte Risse anschließend mit feuchtem Pinsel ebnen
Nach dem Voranstrich findet man kleine Fehlstellen leichter
Nachbesserungen mit etwas verdünnter Farbe vorstreichen
Dunkle Fassadenteile vor dem hellen Anstrich behandeln
Anschlüsse und Begrenzungen randscharf vorstreichen
Anstrich mit der Sockelbeschichtung abschließen