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Ein wackeliges Fahrrad-Tretlager schnell reparieren. Entdecken Sie Tipps zur Wartung von Thompson- und BSA-Lagern, Reparaturen vermeiden
Ein wackeliges Tretlager kann Ihre Fahrradtouren erheblich beeinträchtigen. In diesem Leitfaden erfahren Sie, wie Sie die häufigsten Probleme bei Thompson- und BSA-Tretlagern erkennen und beheben können. Mit unseren Schritt-für-Schritt-Anleitungen stellen Sie sicher, dass Ihr Antriebssystem stets optimal funktioniert.
Ein typisches Anzeichen für abgenutzte Tretlager zeigt sich in mehreren Aspekten.
- Beschädigung der Keilfläche. Die Keilfläche der Sicherungsstifte wird durch die starke Belastung beim Treten allmählich beschädigt. Diese Abnutzung kann durch regelmäßigen Gebrauch und intensives Treten beschleunigt werden.
- Verlust des festen Halts. Durch die beschädigte Keilfläche verliert der Keil seinen festen Halt. Dies führt dazu, dass die Verbindung zwischen Tretkurbel und Achse nicht mehr stabil ist.
- Lockere Tretkurbel. Infolgedessen sitzt die Tretkurbel nicht mehr fest auf der Achse. Dies kann zu einem unangenehmen Fahrgefühl führen, da die Kurbel während des Tretens wackeln oder sich verschieben kann.
Diese Anzeichen deuten darauf hin, dass das Tretlager gewartet oder ausgetauscht werden sollte, um eine sichere und effiziente Funktion des Fahrrads zu gewährleisten.
Defekt am Tretlager beheben
Um einen Defekt am Tretlager zu beheben, gibt es mehrere Schritte und Überlegungen, die berücksichtigt werden sollten.
- Anziehen der Sicherungsmutter. Zunächst kann der Defekt vorübergehend behoben werden, indem die Sicherungsmutter am Keil fester angezogen wird. Dies sorgt dafür, dass der Keil wieder einen festen Halt bekommt.
- Austausch des Keils. Sollte der Keil trotz Festziehen keinen ausreichenden Halt mehr bieten, ist es notwendig, ihn durch einen neuen zu ersetzen. Dabei ist es wichtig, den Keil korrekt einzusetzen. Der Einbau erfolgt von hinten in die Bohrung der Tretkurbel, wenn die Tretkurbel nach oben zeigt. Das Gewinde des Keils sollte dabei in Richtung Vorderrad zeigen.
- Besonderheiten bei günstigeren Lagern. Bei einigen preiswerteren Tretlagern kann es erforderlich sein, einen der beiden Keile entgegen der üblichen Einbauweise zu montieren. Dies ist manchmal die einzige Möglichkeit, um sicherzustellen, dass die Tretkurbeln exakt parallel zueinander stehen.
- Hochwertigere Lagerkonstruktionen. Bei besseren Fahrrädern sind die Tretkurbeln auf Vierkantachsen (Glockenlager) montiert. Diese Konstruktion ermöglicht eine feste Verbindung der Kurbeln mit der Achse durch Sicherungsschrauben mit breiten Köpfen an den Stirnseiten. Diese Kurbeln sitzen dauerhaft fest und erfordern keine Nachjustierung.
Diese Schritte und Überlegungen helfen dabei, den Defekt am Tretlager effektiv zu beheben und die Funktionalität des Fahrrads wiederherzustellen.
Pedale
Pedale sind wesentliche Bestandteile eines Fahrrads, die nicht nur durch den normalen Gebrauch beim Fahren abgenutzt werden können. Es gibt verschiedene Szenarien, die zu Schäden an den Pedalen führen können.
- Kollisionen und Stürze. Wenn das Fahrrad gegen ein Hindernis stößt oder umfällt, besteht die Gefahr, dass sich die Achsen der Pedale verbiegen oder sogar brechen. Ein starker Aufprall kann zudem die Kugellager im Inneren der Pedale beschädigen.
- Austauschmöglichkeiten. Bei vielen Pedalfabrikaten ist ein Austausch der beschädigten Achse nicht möglich, da diese oft komplett eingekapselt ist. Hochwertigere Pedale bieten jedoch die Möglichkeit, die Staubkappe an der äußeren Schmalseite abzuschrauben. Nach dem Lösen von Kontermutter und Konus kann man die Pedale von der Achse trennen.
- Wahl der richtigen Achse. Beim Kauf einer neuen Achse ist es entscheidend, auf das richtige Gewinde zu achten. Die rechte Pedalachse hat ein Rechtsgewinde, was dem üblichen Standard entspricht. Im Gegensatz dazu besitzen die linke Pedalachse und die entsprechende Tretkurbel ein Linksgewinde.
Diese Details sind wichtig, um sicherzustellen, dass die Pedale ordnungsgemäß funktionieren und sicher am Fahrrad montiert werden können. Ein sorgfältiger Umgang mit den Komponenten und das Wissen um ihre Eigenschaften tragen zur Langlebigkeit und Sicherheit des Fahrrads bei.
Komplett austauschen
Der Austausch eines kompletten Pedal-Paares erfordert besondere Aufmerksamkeit hinsichtlich der Gewinderichtung.
• Rechtes Pedal.
- Lösen. Gegen den Uhrzeigersinn drehen
- Einsetzen. Im Uhrzeigersinn einschrauben
- Merkregel. „Rechts normal“
• Linkes Pedal.
- Lösen. Im Uhrzeigersinn drehen
- Einsetzen. Gegen den Uhrzeigersinn einschrauben
- Merkregel. „Links andersherum“
Beim Einbau neuer Pedale beachten Sie folgende Tipps.
- Gewinde leicht einfetten für leichteres Einschrauben und Korrosionsschutz
- Pedale handfest anziehen und dann mit einem Pedal- oder Maulschlüssel festziehen
- Empfohlenes Drehmoment (meist 30-35 Nm) nicht überschreiten
Wartung von Einweg-Pedalen.
• Inneres Kugellager.
- Oft zugänglich für Schmierung
- Spezielles Fahrradschmierfett vorsichtig einspritzen
• Äußeres Kugellager.
- Falls zugänglich, ebenfalls schmieren
- Verbessert Laufruhe und verlängert Lebensdauer
Beachten Sie. Regelmäßige Wartung und korrekte Montage erhöhen nicht nur den Fahrkomfort, sondern auch die Sicherheit und Langlebigkeit Ihrer Pedale.
Bei Pedal Achsen, in die kein „R“ oder „L“ gepunzt ist, kann man rechte und linke Pedale nur anhand der Gewinde unterscheiden.
Kurbel am Tretlager lösen
Das Lösen einer festsitzenden Kurbel am Tretlager kann eine knifflige Aufgabe sein, besonders bei älteren Fahrrädern. Hier ist eine detaillierte Anleitung, wie Sie dieses Problem angehen können.
Vorbereitung und Diagnose
- Inspizieren Sie zunächst die Kurbel und das Tretlager auf sichtbare Rostspuren oder Beschädigungen.
- Identifizieren Sie den Lagertyp (Thompson- oder BSA-Lager) und die entsprechende Befestigungsmethode.
- Sammeln Sie die notwendigen Werkzeuge:
- Inbusschlüssel oder Schraubenschlüssel
- Kurbelabzieher
- Penetrieröl oder Rostlöser
- Gummihammer
- Schutzbrille
Lösen der Kurbel
- Entfernen der Sicherungsschraube oder des Keils
- Lösen Sie vorsichtig die Sicherungsschraube oder den Keil, je nach Lagertyp.
- Achten Sie darauf, das Gewinde nicht zu beschädigen.
- Anwendung von Penetrieröl
- Sprühen Sie großzügig Penetrieröl oder Rostlöser auf die Verbindung zwischen Kurbel und Achse.
- Lassen Sie das Öl für einige Stunden oder über Nacht einwirken, um den Rost aufzulösen.
- Einsatz des Kurbelabziehers
- Positionieren Sie den Kurbelabzieher korrekt auf der Kurbel.
- Schrauben Sie den Abzieher vorsichtig fest, bis er sicher sitzt.
- Drehen Sie die Hauptschraube des Abziehers langsam und gleichmäßig, um Druck auf die Kurbel auszuüben.
- Sanfte Schläge
- Sollte die Kurbel sich nicht lösen, verwenden Sie einen Gummihammer.
- Schlagen Sie vorsichtig auf verschiedene Stellen der Kurbel, während Sie den Abzieher weiter anziehen.
- Geduld und Vorsicht
- Wenden Sie keine übermäßige Kraft an, um Beschädigungen zu vermeiden.
- Bei starkem Widerstand wiederholen Sie den Prozess mit mehr Penetrieröl und längerer Einwirkzeit.
Nachbearbeitung
- Nach erfolgreichem Abziehen der Kurbel reinigen Sie die Achse und das Kurbelinnere gründlich.
- Inspizieren Sie beide Teile auf Schäden und ersetzen Sie sie gegebenenfalls.
- Vor der Neumontage tragen Sie eine dünne Schicht Fett auf, um zukünftiges Festrosten zu verhindern.
Durch diese sorgfältige Vorgehensweise können Sie selbst hartnäckig festsitzende Kurbeln lösen und Ihr Tretlager erfolgreich warten oder austauschen.
Nützliches Werkzeug
Mit dem Abzieher lässt sich eine festgerostete Tretkurbel fast mühelos von der Lager Achse lösen.
Bei diesem Gerät sind zwei (oder auch drei) mehrgliedrige Arme mit einer Gewindestange verbunden. Der Abzieher wird so angesetzt, dass das Ende der Gewindestange auf die Lager Achse drückt.
Die Spitzen der Arme greifen hinter die Innenkante der Tretkurbel. Dreht man den Hebel am Ende der Gewindestange nach rechts, ziehen die Arme die Kurbel nach außen von der Achse des Tretlagers ab.
Bauteile säubern
Reinigung der Achsenenden und Tretkurbelbohrungen.
- Sorgfältige Reinigung. Vor dem Zusammenfügen nach einer Inspektion sollten die Achsenenden und die Bohrung in der Tretkurbel besonders gründlich gereinigt werden. Dies verhindert Verschleiß und sorgt für eine reibungslose Funktion.
- Verwendung von Abziehern. Diese sind in Fahrradgeschäften oder im Eisenwarenhandel in verschiedenen Größen erhältlich. Für die hier beschriebene Aufgabe reicht ein kleiner Abzieher mit einer Gewindeachse von etwa sechs bis acht Zentimetern Länge aus.
Lager neu einstellen
Spiel regulieren.
- Kontermutter lösen. Um das Spiel zu regulieren, muss die Kontermutter auf der linken Seite des Lagers gelöst werden.
- Konus einstellen. Den Konus dahinter entweder weiter eindrehen oder lockern, um das gewünschte Spiel einzustellen.
- Kontermutter festziehen. Abschließend die Kontermutter wieder festdrehen, um die Einstellung zu fixieren.
Lager ausbauen, säubern und neu schmieren.
- Demontage. Kontermutter und Konus vollständig abdrehen, um Zugang zu den Lagern zu erhalten.
- Auffangen der Kugeln. Ein Tuch unter das Lager legen, um einzelne Kugeln aus den beiden Lagern aufzufangen.
- Reinigung. Lagerschalen sorgfältig reinigen und prüfen; Kugellager mit Petroleum oder Reinigungsöl waschen und trocknen.
- Schmierung. Kugellagerfett in die Lagerschalen geben und das Lager wieder zusammenbauen.
Diese Schritte gewährleisten eine optimale Wartung und einen reibungslosen Betrieb des Fahrrads.
Einstellen des Lagers
Zum Einstellen des Lagers die große Kontermutter mit einem passenden Gabelschlüssel lösen (nachher vorsichtig festziehen).
Den Konus mit Hakenschlüssel oder Dorn feststellen. Er wird in einer der beiden Nuten auf dem Rand des Konus angesetzt.
Auf Beschädigungen prüfen
Konusse und Lagerschalen auf Beschädigungen, die Kugellager auf Vollständigkeit . Die Kugellager sorgfältig reinigen.
Auch die Lagerschalen von altem Fett und darin eingeschlossenem Schmutz gründlich befreien – keine Reste lassen!
Die Lagerschalen satt mit speziellem Kugellager fett bestreichen, das Tretlager wieder zusammenbauen. Spiel genau einstellen!