Regenwasser ableiten: Effektive Methoden zur Entwässerung

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Regenwasser ableiten und die Entwässerung selbst in die Hand nehmen kann eine kostengünstige und umweltfreundliche Lösung sein

Mit einfachen Materialien und etwas Handarbeit Regenwasser ableiten. Bauen Sie die Erdleitung kostensparend selbst. Hier erklären wir Ihnen Schrittweise wie Sie Ihre eigene Erdleitung bauen können, um Regenwasser effektiv zu managen und gleichzeitig die Umwelt zu schonen. Das System, das für die Entwässerung notwendig ist, besteht einerseits aus Dachrinnen und Fallleitungen, nicht zuletzt aber auch aus einer Erdleitung, die in der Regel die Verbindung zum öffentlichen Regensiel herstellt.

Regenwasser ableiten: Effektive Methoden zur Entwässerung

Bei günstiger Lage des Grundstücks ist es jedoch auch möglich, wenn seitens der Gemeinde keine Einwände bestehen, das Regenwasser in einen nahegelegenen Bach abzuleiten.

Die öffentliche Kanalisation ist meist aufgeteilt in Schmutz- und Regenwassersiel. Dann befinden sich zwei Sammelleitungen unter der Straßendecke, von denen jeweils ein Abzweiger bis an die Grundstücksgrenze herangelegt wird.

Da Straße und Fußwege zum öffentlichen Grund gehören, ist es allein Aufgabe der Gemeinde, die Anschlüsse zur Verfügung zu stellen, um das Grundstück zu entsorgen. An diesen öffentlichen Einrichtungen dürfen Sie daher keinerlei Veränderungen vornehmen. Auf Ihrem eigenen Grundstück jedoch steht es Ihnen frei, die Verlegung der Rohrleitung vom Gebäude bis zur Grundstücksgrenze in Eigenleistung zu erledigen.

 

Das wird gemacht

  • Freilegen des Abzweigers vom öffentlichen Regensiel
  • Ausschachten des Rohrgrabens
  • Setzen des Revisionsschachtes
  • Verarbeitung und Verlegen der Rohre im Erdreich
  • Anschluss an das öffentliche Sielnetz und Graben verfüllen

Das Brauchen Sie:

Material

  • Rohre
  • Formstücke und Zubehör

Werkzeug

  • Spaten
  • Schaufel
  • Spitzhacke
  • Maurerschnur
  • Holzpflöcke
  • Hammer
  • Fuchsschwanz
  • Feile
  • Stampfer oder Rüttler

 

Graben für Rohrleitung anlegen

Regenwasser ableiten: Effektive Methoden zur Entwässerung

Der gewünschte Verlauf des Rohrgrabens wird am besten mit Hilfe eines Schnurgerüstes markiert. Vor dem Aushub ist es sinnvoll, die Grassoden auszustechen, aufzurollen und gesondert zu stapeln.

Um den Materialbedarf und den Verlauf des Rohrgrabens festlegen zu können, ist es notwendig, als erstes die Lage des von der Gemeinde gelegten Abzweigers festzustellen. Informationen erhalten Sie auf dem zuständigen Amt Ihrer Gemeinde.

Nachdem Sie den Abzweiger freigelegt haben, bestimmen Sie mit Hilfe eines Schnurgerüstes den Verlauf des Rohrgrabens und die Lage des Revisionsschachtes. Der Schacht sollte mindestens einen Meter vor der Grundstücksgrenze gesetzt werden. Über ihn können Sie die Leitungen kontrollieren und eventuelle Verstopfungen beseitigen. Beginnen Sie mit den Ausschachtungsarbeiten, indem Sie zunächst die Grassoden sauber abstecken.

Diese werden dann aufgerollt und separat gelagert, so dass sie nach Verfüllen des Grabens wieder eingesetzt werden können. Um sicherzustellen, dass die Grassoden wieder gut anwachsen, ist es wichtig, darauf zu achten, dass Mutterboden und darunterliegender Tiefenaushub nicht vermischt werden.

 

Regenwasser ableiten mit Gefälle

Um zu gewährleisten, dass das Regenwasser sicher abfließt, muss die spätere Rohrleitung ein Gefälle in Richtung des Abzweigers aufweisen. Meist ist der Höhenunterschied zwischen dem Kanal Anschluss und dem Standrohr – einem etwa einen Meter langen Rohrstück, das auf das Fallrohr geschoben wird und ungefähr 50 Zentimeter ins Erdreich ragt – völlig ausreichend.

Als praxisgerechte Mindestdifferenz zwischen der Unterkante des Standrohrs und der Kanalisation kann ein Gefälle von etwa 5 Millimetern auf einen Meter angenommen werden.

Größere Gefälle sind bei Regenwasserleitungen – im Gegensatz zu Schmutzwasserleitungen – völlig unproblematisch.

Beachten Sie, dass der Graben eine Breite von etwa 40 Zentimetern haben sollte und dass die Grabentiefe so bemessen wird, dass das Rohr auf einer circa 10 Zentimeter starken Sandschicht verlegt werden kann. Verwenden Sie dafür feinen Sand mit einer Körnung bis zu 3 Millimetern, um Schäden an den Abflussrohren durch scharfkantige Gesteinsanteile zu vermeiden.

 

Wichtig! Alle Vorschriften beachten!

Wenn Sie ein Regenwassersiel an das öffentliche Kanalisationsnetz anschließen wollen, sind einige Vorschriften zu beachten. So muss Ihr Grundstück streng getrennt nach Schmutzwasser und Regenwasser entsorgt werden. Selbst ein Waschbecken in Ihrer Garage darf keinesfalls an das Regensiel angeschlossen werden. Weiterhin ist ein Revisionsschacht zwingend vorgeschrieben.

 

Prüfschacht

Ein Revisionsschacht ist zwingend vorgeschrieben. In der Ausführung stehen Ihnen zwei Möglichkeiten offen.

Lösung 1: Der Schacht wird auf herkömmliche Art und Weise aufgemauert. Sie sollten hochgebrannte Klinker und bei trockenem Boden reinen Zementmörtel, bestehend aus Portlandzement und Sand, verwenden. Bei feuchtem Boden wird der normale Zement durch Hochofenzement ersetzt.

Lösung 2: Runde Schächte von 100 cm Durchmesser lassen sich aus Betonringen zusammensetzen. Bei Schächten tiefer als 160 cm besteht die Möglichkeit, als oberen Abschluss einen konusförmigen Betonring zu verwenden, dessen Öffnung mit einem Deckel abgedeckt wird. Die Rinne bauen Sie aus einem der Länge nach halbierten Steinzeug Rohr, einer Halbschale, die beim Baustoffhändler erhältlich ist. Sie wird mit leichtem Gefälle in ein Mörtelbett gesetzt. Danach wird zwischen Halbrohr und Ringwand Mörtel aufgefüllt, so dass auch quer zur Rinne Gefälle entsteht.

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Schematischer Aufbau eines Revisionsschachtes – Rinnenausbildung mit Steingut-Halbschale im Bodenteil des Schachtes.

 

Material 

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Zusammenfügen der Rohre mit Dichtungsringen und Gleitmittel.

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Für Hausanschlüsse ist ein Rohrdurchmesser von 100 mm üblich.

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Rohrbögen gibt es in verschiedenen Winkeln (15°, 30°, 45°, 67′, 87°).

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Einfachabzweig, um zwei Leitungen zusammenzuführen.

 

Rohre verarbeiten und verlegen

Geeignete Rohre für das Regenwassersiel sind sogenannte KG-Rohre – Kunststoffrohre, die grundsätzlich orange eingefärbt und in diversen Durchmessern von 100 bis 200 mm erhältlich sind.

Für normale Hausanschlüsse reichen jedoch 100 mm-Rohre vollkommen aus. Es werden Rohrlängen bis zu 5 Metern und Sonderteile wie Bögen, Abzweiger, Überschiebmuffen und Übergangsrohre angeboten, mit denen sich die Verbindung zu anderen Rohrsystemen herstellen lässt.

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1. Die Rohre lassen sich mit einem Fuchsschwanz mit grobem Sägeblatt problemlos auf jede gewünschte Länge zuschneiden.

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2. Nach dem Sägen wird die Rohrkante entgratet und mit einer Feile angeschrägt, damit sich die Rohre gut zusammenstecken lassen.

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3. Damit die Rohrleitung dicht wird, zuerst die Sicke mit einem Lappen reinigen und danach mit einem Gummiring versehen.

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4. Um die Rohre leichter zusammenfügen zu können, wird am Spitzende um den gesamten Rohrquerschnitt Gleitmittel aufgetragen.

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5. Die Rohre lassen sich nun leicht zusammenfügen. Sie werden mit leichtem Gefälle auf dem Sandbett des Rohrgrabens verlegt.

Es ist denkbar einfach, die Rohre zu verarbeiten. Da sie aus Polyurethan hergestellt werden, lassen sie sich sehr leicht mit dem Fuchsschwanz auf Länge zusägen.

 

Auf Passform bringen

Um die Rohre gut zusammenfügen zu können, müssen die Schnittkanten zuvor mit einer groben Feile entgratet und angeschrägt werden. Vorm Zusammenfügen wird die Sicke (Rille für den Dichtring) mit einem Lappen gereinigt, der Gummiring eingelegt und das Spitzende des Rohres gleichmäßig mit etwas Gleitmittel versehen.

 

Den Rohrgraben wieder verfüllen

Nachdem der Revisionsschacht fertiggestellt, die Rohrleitung verlegt und angeschlossen ist, muss nun die Abnahme von Seiten der Behörde erfolgen. Erst danach darf der Rohrgraben verfüllt werden! Da das Rohr vor Beschädigungen durch scharfkantiges Gestein geschützt werden muss, sollte zuerst lagenweise feiner Sand eingebracht werden.

Die erste Schicht seitlich des Rohrs wird mit den Füßen festgetreten und auf diese Weise verdichtet. Nun folgt eine weitere etwa zehn Zentimeter starke Sandschicht, die Sie ebenfalls mit den Füßen feststampfen sollten.

Zur weiteren Verfüllung bis zur Ebene des Mutterbodens wird der Tiefenaushub wiederverwendet. Die etwa vierzig Zentimeter starken Schichten können Sie nun mit einem Stampfer oder Flächenrüttler wiederum lagenweise verdichten.

Das Verdichten des Füllbodens ist wichtig, da der Boden sonst später absackt. Danach wird mit dem Mutterboden soweit aufgefüllt, dass die Grassoden sich gut einpassen lassen. Beachten Sie hierbei, dass der Mutterboden nicht mit dem Flächenrüttler, sondern mit den Füßen verdichtet werden sollte. Komprimiert man den Humus zu sehr, wächst das Gras schlecht an. Passen Sie die Grassoden genau ein, um wieder eine schöne Rasenfläche zu erhalten.

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Die Grabenbreite sollte ungefähr 40 Zentimeter betragen, damit man die Rohrleitung möglichst problemlos verlegen kann. Die Leitung wird auf einer etwa zehn Zentimeter starken Sandschicht vorsichtig verlegt.

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Wenn der Rohrgraben ausreichend tief ausgehoben ist, wird eine etwa zehn Zentimeter starke Sandschicht eingebracht. Diese sollte dann verdichtet werden und etwa das Gefälle der Rohrleitung aufweisen.

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Nachdem die Rohrleitung verlegt ist, wird seitlich bis zur Rohroberkante mit Sand verfüllt und verdichtet. Danach folgt eine Sandschicht gleicher Stärke. Dann mit dem Tiefenaushub auffüllen.

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Manchmal liegt die Regenwasserleitung sehr dicht unter der Erdoberfläche. Sie können sie vor mechanischer Beschädigung schützen, indem Sie oberhalb des Sandbettes eine Reihe Betonplatten verlegen.

 

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