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Bevor Sie Ihre Hausfassade Renovieren, prüfen Sie als erstes, in welchem Zustand sich die Außenhaut Ihres Hauses befindet
Hausfassade Renovieren, Kleider machen Leute. Ein Haus braucht gelegentlich einen Garderobewechsel, wenn die Fassade unansehnlich geworden ist. Soll die Freude am neuen Kleid von Dauer sein, reichen Malerarbeiten allein nicht aus.
Hausfassade Renovieren, am Anfang steht eine gründliche Planung
Am Anfang aller Arbeit steht eine gründliche Planung, denn Zeit- und Geldaufwand sollen sich lohnen. Berücksichtigen Sie die Jahreszeit – Hitze, Frost oder Sturm sind Ihrem Vorhaben nicht zuträglich. Machen Sie sich eine Liste aller Arbeiten, die vor dem Neuanstrich ausgeführt werden müssen.
Als erstes prüfen Sie, in welchem Zustand sich die Außenhaut Ihres Hauses befindet. Holz- und Metall-teile müssen in die Renovierungsarbeiten einbezogen werden. Hölzerne Windbretter am Giebel – manchmal auch die Holzverkleidung unter dem Traufüberhang – sind auf der Wetterseite den Unbilden des Klimas besonders ausgesetzt.
Blättert hier alte Farbe ab, muss sie entfernt werden. Unterziehen Sie auch das Holz selbst einer genauen Prüfung. Eventuell sind einzelne Teile oder ganze Partien so stark verwittert, dass Sie diese Stellen ausflicken müssen. Andernfalls ist zu überlegen, ob sich das angegriffene Holz mit einer Grundierung wirksam konservieren lässt.
Blätternde Farbe auf Metallteilen muss abgeschliffen werden. Hilfreich ist ein Vorsatzteller für die Bohrmaschine. Die Rückseite von Rohren erreicht man am besten mit einem Streifen Sandpapier. Nach dem Abschleifen und Entstauben wird ein wirksamer Rostschutzgrund aufgetragen, oder – wenn ein Acryllack verwendet wird – der entsprechende Primer.
Mauerwerk – die äußere Haut des Hauses – muss „diffundieren“ können; das heißt, es muss dampfdurchlässig sein, Regenwasser hingegen abweisen. Schenken Sie daher dem Zustand des Mauerwerks besondere Aufmerksamkeit.
Wo sich Ausblühungen ständig neu bilden, obwohl das Haus schon älter ist, liegt der Fehler meist in permanent feuchtem Mauerwerk. Vielleicht ist die Sperrschicht am Fundament undicht geworden.
Sorgen Sie vor Beginn des neuen Anstrichs für eine gründliche Isolierung. Trockene Ausblühungen, die von wasserlöslichen Salzen aus dem Mauermaterial herrühren, entfernt man trocken, mit einer Drahtbürste. Abwaschen würde in diesem Fall den Schaden nicht beheben, sondern vergrößern.
Bröckelnder Putz und angegriffenes Ziegelwerk müssen vorab gründlich restauriert werden. Am besten inspiziert man bei einer Fassadenrenovierung auch gleich die Dachhaut und ihre Übergänge (zum Mauerwerk des Schornsteins oder zu benachbarten Hauswänden). Dort entstehen an den Bleischürzen oder Blechverwahrungen (das sind Dachdeckerinstallationen, die den von senkrechter Wand und Dachabdeckung gebildeten Winkel schützen) am ehesten undichte Stellen, an denen dann sehr leicht Regenwasser in das Innere des Hauses dringt.
Werkzeug
Wenn Sie nicht über ausreichend sicheres Leitermaterial verfügen, sollten Sie das Anmieten eines Gerüstes erwägen. Es kostet oft weniger, als man vermutet. Sorgen Sie auch für brauchbares Werkzeug. Alte, eingetrocknete Bürsten oder Rollen machen Ihre aufwendige Arbeit leicht zunichte, und Sie haben am falschen Fleck gespart.
Sicherer Arbeitsplatz auf Leiter und Gerüst
Bei der Arbeit auf Leitern und Gerüsten ist Sicherheit das oberste Gebot. Eine angelehnte Leiter sollte am Boden etwa ein Viertel ihrer Länge Abstand zur Hauswand haben und einwandfrei gesichert sein. Eine gute Arbeitsplattform erhalten Sie, wenn Sie zwei Böcke mit aufliegender Bohle oder eine Allzweckleiter aufstellen, die sich als Bockleiter zu einer Arbeitsbühne formen lässt.
Für Reparaturen in Traufhöhe genügt in den meisten Fällen eine solide Trittleiter. Bei zweigeschossigen Häusern wird es ohne Gerüst – das einen sicheren Stand bei der Arbeit gewährleistet – schwierig, obwohl es Schiebeleitern gibt, die bis zu 12 m ausgefahren werden können.
Wenn Pflaster, Steine oder Platten bis ans Haus reichen, empfiehlt sich ein Rollgerüst. Ist das Haus von Blumenrabatten umsäumt, können Sie ebenso verfahren. Legen Sie Ihre Arbeit aber vor die Pflanzzeit, und decken Sie die Beete mit Bohlen oder Platten ab, auf denen das Rollgerüst verschoben werden kann. Die Investition für vier Wochen Miete einschließlich Anlieferung, Aufbau und Abholung rentiert sich angesichts der doch sehr erheblichen Arbeitserleichterung.
Teurer wird es, wenn die gesamte Fassade eingerüstet werden muss. Der Gerüstbauer kommt zur Beratung kostenlos ins Haus und sagt Ihnen, was für Ihre speziellen Bedürfnisse am günstigsten ist. Am aufwendigsten – aber auch am bequemsten – sind ausfahrbare Hydraulik-Arbeitsbühnen, die sich von den Kosten her allerdings nur bei einem Kurzeinsatz bezahlt machen.
Leitern für jeden Zweck
Hausfassade Renovieren. Stehleitern sind sehr sicher, aber nur bis 2 m hoch. Aufsteck- und Schiebeleitern haben eine Länge von bis zu 12 m. Mehrzweckleitern sind bis zu 7 m lang. Vielzweckleitern passen in jeden Kofferraum und können auch als Arbeitsbühne, Dachboden- und Bockleiter verwendet werden. Alle Leitern sollten Ablageflächen und Aufhängemöglichkeiten haben. Hilfreich ist auch immer ein Abstandshalter.
So sind Anstrichflächen zu erreichen
Vorbereiten der Wand: Reinigen und Verputzen
Nachdem Sie sich Leitern, Arbeitsbühne oder Gerüst für die Renovierung Ihrer Fassade beschafft haben, können Sie die erfordlichen Vorarbeiten in Angriff nehmen.
Ihr erster Blick gilt der Fassade. Prüfen Sie, ob sie stark verwittert ist. Bei Mauerwerk und Putz zeigt sich oft eine krümelige Oberfläche, die bei Berührung mehr oder weniger leicht abbröckelt.
Falls solche Schäden bereits fortgeschritten sind, muss der eine oder andere Ziegel ausgewechselt werden – zumindest wird der befallene Teil mit Meißel und Hammer entfernt und durch ein passendes Riemchen ersetzt.
Losen Putz klopft man ab: eher Zuviel als zu wenig entfernen! Vor dem Aufbringen des neuen Putzes oder erneutem Füllen der Mauerfugen sollten Sie den Untergrund gründlich säubern und austrocknen lassen.
Haben sich Schimmelstellen gebildet, müssen diese mit einem Fungizid und anschließend mit Tiefgrund behandelt werden. Diese Grundierung gibt es mit und ohne Lösungsmittelzusätze. Sie festigt durchweg auch sandige Untergründe für den nachfolgenden Farbauftrag.
Salpeter und andere trockene Ausblühungen werden abgekratzt, gefegt und – nach Entfernen loser Anstriche – mit einer Isoliersalzlösung behandelt.
Holzteile wechselt man – je nach dem Grad ihrer Verrottung – aus oder streicht sie mit einem Holzschutzgrund.
Diese tiefenwirksamen Alkydharzimprägnierungen sind heute frei von PCP, Lindan, Phenol oder Quecksilberzusätzen. Wenn neu einzuziehende Holzteile Astlöcher aufweisen, sollte man sie vor dem Neuanstrich entsprechend isolieren (Schellack o. ä.).
Abblätternde Farbe auf Holz wird mit einem Heißluftgerät entfernt. Der Gebrauch einer Lötlampe ist wegen der Brandgefahr (versteckte Vogelnester o. ä.) nicht zu empfehlen.
Neuer Kitt
Alte Holzfenster, deren Einscheibenverglasung in Kitt gebettet ist, sollten Sie bei dieser Gelegenheit neu verkitten. Auch hier ist eine Heißluftpistole beim Entfernen der Farbe sehr hilfreich.
Farbreste Entfernen
Farbreste lassen sich am besten mit dem Spachtel entfernen. Gleichen Sie Unebenheiten des Untergrunds an-schließend wieder aus.
Bevor Sie mit dem Anstrich beginnen, müssen Fensterläden, Spaliergitter und alle losen Teile am Mauerwerk entfernt werden.
Ein Farbanstrich ist immer nur so gut wie der vorbereitete Untergrund. Ausgebrochener Mörtel wird entfernt und neu ausgefugt.
Schmutz und angetrocknete Erdspritzer abbürsten und anschließend waschen. Wo Farbe und Putz verwittern, mit Tiefgrund arbeiten.
Schimmelbefall auf Putz oder Ziegelfassade wird mit einem angesetzten Bleichmittel oder einem Fungizid behandelt.
Decken Sie Büsche in Wandnähe mit einer Folie ab, ebenso Gehwegplatten und Rasenflächen, um sie vor Farbspritzern zu schützen.
Anmischen
Beim Abtönen muss die Menge für die gesamte Fläche angerührt werden. Füllen Sie die Farbe anschließend in den Arbeitsbehälter um.
Um bei Arbeitsunterbrechungen ein Antrocknen von Roller oder Bürste zu verhindern, steckt man sie in eine Plastikhülle.
In vielen Heimwerkermärkten und in Fachgeschäften können Sie Ihre Fassadenfarbe nuancengenau abtönen lassen; das gehört zum Service.
Ein Hinweis, wenn Sie diese Arbeit selbst ausführen wollen: Mischen Sie immer nur kleinste Mengen der Abtönfarbe unter die Farbe, sonst kommt statt eines beabsichtigten Eierschalenweiß schnell ein unansehnliches Taubengrau zustande.
Rühren Sie die Gesamtmenge der Farbe in einem ausreichend großen Gefäß an und rühren Sie reichlich um. Manche Farbpigmente lösen sich erst mit Verzögerung auf und rufen dann beim Anstrich ärgerliche Streifen hervor. Ein Rührstabeinsatz für die Bohrmaschine (niedrige Geschwindigkeit wählen!) nimmt Ihnen viel Arbeit ab.
Wände streichen und rollen
Ein Stützbügel am Leiterende ist nützlich. Er stabilisiert, schafft richtigen Abstand zur Wand und dient als Aufhänger fürs Gerät.
In engen, schwer erreichbaren Ecken nimmt man keinen Farbroller. Hier ist ein großformatiger Ring-oder Eckenpinsel angebracht.
Ob Sie mit einer Deckenbürste (Quast) oder einer Lammfellrolle streichen, ist für den Farbauftrag ohne Bedeutung. Wofür Sie sich auch entscheiden:
Wichtig ist, dass die Farbe ordentlich „verschlichtet“ wird; das heißt, sie soll gleichmäßig und deckend verteilt sein. Je gröber die anzustreichende Oberflächenstruktur ist, desto sorgfältiger müssen Sie arbeiten, damit die Farbe überall deckt. Falls doch nachgebessert werden muss, sollte dies umgehend geschehen; bei späteren Ausbesserungsarbeiten werden leicht Farbabweichungen sichtbar.
Hausfassade Renovieren. Mit einer breiten Farbrolle und Teleskopstange lassen sich auch größere Wandflächen ohne viel Aufwand vom Boden aus streichen.