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Fliesen im Dünnbettverfahren professionell verlegen. Unsere ausführliche Anleitung deckt alles ab. Von der Vorbereitung bis zum Verfugen
Das Verlegen von Fliesen im Dünnbettverfahren ist eine beliebte Heimwerkeraufgabe, die mit den richtigen Techniken und modernen Klebern einfach zu bewältigen ist. Im Gegensatz zum früheren Dickbettverfahren reicht heute eine nur wenige Millimeter dünne Kleberschicht aus, um Fliesen sicher und dauerhaft zu befestigen. In dieser Anleitung zeigen wir Ihnen Schritt für Schritt, wie Sie Fliesen im Dünnbettverfahren professionell verlegen – von der Auswahl der richtigen Materialien bis hin zum perfekten Finish.
Die moderne Fliesenverlegung hat sich in den letzten Jahrzehnten erheblich weiterentwickelt und bietet heute eine Vielzahl von Möglichkeiten für Heimwerker und Profis gleichermaßen.
Innovative Verlegetechniken
- Dünnbettverfahren. Eine nur wenige Millimeter dünne Kleberschicht reicht in den meisten Fällen aus, was die Installation vereinfacht und beschleunigt.
- Verbesserte Fliesenqualität. Moderne Fliesen sind wesentlich dünner geworden, lassen sich leichter schneiden und bearbeiten, was die Verarbeitung erleichtert.
Vielfalt in Form und Größe
- Klassische Formate. Früher wurden fast ausschließlich Fliesen von 15 x 15 cm verlegt.
- Moderne Optionen. Heute ist eine beeindruckende Auswahl verfügbar:
- Schmale Riemchen für elegante Akzente
- Großflächige Motive für dramatische Wandgestaltungen
- Gemusterte und texturierte Fliesen in allen erdenklichen Farben
Erweiterte Einsatzmöglichkeiten
- Vielseitigkeit. Keramisches Wandschmuck ist nicht mehr auf wenige Sanitärfarben beschränkt.
- Raumübergreifend. Fliesen finden heute nicht nur in Küche und Bad Verwendung, sondern in nahezu allen Wohnbereichen.
- Wärmeempfinden. Das Vorurteil, Fliesen wirkten „kalt“, wurde von den Herstellern durch innovative Materialien und Oberflächengestaltungen widerlegt.
Fugengestaltung als Designelement
- Flexibilität. Je nach verwendeten Fugenkreuzen können Fugen 2 bis 5 mm breit sein.
- Farbvielfalt. Fugenmörtel ist in einer breiten Palette von Farbtönen erhältlich, nicht mehr nur in Weiß, Grau oder Schwarz.
- Nachträgliche Anpassung. Wer nach dem Verlegen feststellt, dass weiße Fugen zu schmutzempfindlich sind, kann sie problemlos nachträglich einfärben.
Diese Entwicklungen in der Fliesentechnologie und -Gestaltung haben die Möglichkeiten für individuelle und kreative Raumgestaltungen erheblich erweitert. Fliesen sind heute nicht mehr nur funktional, sondern ein wichtiges Element im Interior Design, das Ästhetik und Praktikabilität perfekt vereint.
- Fertigen Sie eine Lehre aus einer völlig geraden Leiste, auf die Sie die Fliesenbreite und die Breite der Fugen abtragen.
- Wenn Sie quadratische Fliesen verlegen, können Sie mit einer Lehre sowohl senkrechte als auch waagerechte Fugen anzeichnen.
- Bei rechteckigen Fliesenformaten brauchen Sie jeweils eine Lehre für die beiden unterschiedlich langen Kantenlängen der Fliesen.
- Übertragen Sie die genauen Positionen der Fugen auf die Wand. Hier wird die Fliesenreihe über einem Waschbecken vermittelt.
- So ist die geflieste Fläche richtig aufgeteilt, gleiche überstände nach beiden Seiten und eine Reihe halber Fliesen als oberer Abschluss.
- Bei der Schürze einer Badewanne nimmt man die Aufteilung so vor, dass an keiner Ecke allzu schmalem Zuschnitte entstehen. In Nischen müssen Fliesen meistens geteilt werden. Das abgetrennte Stück setzt man waagerecht wie senkrecht an die Innenkante.
Fliesen im Dünnbettverfahren, Randleisten
Beim Verlegen von Fliesen an der Wand ist ein präziser und gerader Ansatz von entscheidender Bedeutung für ein professionelles Endergebnis. Eine bewährte und effektive Methode, um dies zu erreichen, ist die Verwendung von provisorisch angehefteten Leisten. Diese Technik bietet mehrere Vorteile.
Vorteile provisorischer Leisten
• Perfekte Ausrichtung.
Die Leisten dienen als zuverlässige Führung und gewährleisten, dass die erste Fliesenreihe exakt gerade verläuft.
• Flexibilität.
Da die Leisten nur vorübergehend befestigt werden, können Sie ihre Position bei Bedarf leicht anpassen.• Stabilität: Sie bieten einen stabilen Halt für die ersten Fliesen, während der Kleber aushärtet.
• Zeitersparnis.
Durch die vorgegebene Linie arbeiten Sie effizienter und vermeiden zeitraubende Korrekturen.
Praktische Umsetzung
- Auswahl der Leisten. Verwenden Sie gerade Holz- oder Metallleisten, die lang genug sind, um die gesamte zu fliesende Fläche abzudecken.
- Positionierung. Platzieren Sie die Leiste horizontal entlang der Linie, wo die erste Fliesenreihe beginnen soll. Beachten Sie dabei die geplante Fugenbreite.
- Befestigung. Heften Sie die Leiste mit Stiften oder dünnen Nägeln an. Achten Sie darauf, die Wand nicht zu beschädigen.
- Überprüfung. Kontrollieren Sie mit einer Wasserwaage, ob die Leiste perfekt gerade ausgerichtet ist. Nehmen Sie gegebenenfalls Anpassungen vor.
- Fliesenbeginn. Setzen Sie die ersten Fliesen auf die Leiste und arbeiten Sie sich nach oben vor.
- Entfernung. Sobald der Fliesenkleber ausgehärtet ist, entfernen Sie vorsichtig die Leiste und die Stifte.
Durch diese Methode schaffen Sie eine solide Grundlage für Ihr Fliesenprojekt und erzielen ein professionelles Ergebnis, das sich sehen lassen kann. Die provisorischen Leisten sind ein einfaches, aber äußerst effektives Werkzeug, das selbst unerfahrenen Heimwerkern hilft, Fliesen wie ein Profi zu verlegen.
Beginnen Sie in der Ecke. Der Leistenwinkel gibt Führung. Drücken Sie die Fliese in den mit dem Zahnspachtel aufgetragenen Kleber.
Indem Sie die Fliese andrücken und etwas drehen, verteilen Sie den Kleber und sorgen für guten Kontakt zwischen Kleberschicht und Fliese.
Fugenkreuze
Für gleichmäßige Fliesenabstände sorgen Sie, indem Sie Fugenkreuze einsetzen. Sie werden später durch Fugenmasse verdeckt.
Mit einer Kneifzange machen Sie aus dem Fugenkreuz ein Fugen-T. Sie brauchen es beim Verlegen der äußeren Fliesenreihen.
So sorgt das eingesetzte T für den richtigen Abstand zum Holzrahmen. Die Fuge wird später mit dauerelastischem Sanitärdichter gefüllt.
Rundschnitte
Fliesen können auch an Rundungen angepasst werden. Fertigen Sie eine Papierschablone an, und übertragen Sie die Linien auf die Fliese.
Sie spannen einen hartmetallbestückten Spezialsägedraht in Ihre Metallsäge und schneiden damit den vorgezeichneten Bogen aus.
Unsaubere Schnittkanten lassen sich mit einer Metallfeile glätten. Dabei sollten Sie vorsichtig und mit wenig Druck arbeiten.
Glatte Schnitte an Fliesen
Fliesen zuzuschneiden ist dank moderner Werkzeuge und der Tatsache, dass Fliesen heute dünner sind als in früheren Zeiten, kein Problem mehr. Am einfachsten sind glatte Schnitte auszuführen.
Anzeichnen
Brauchen Sie mehrere Fliesen gleicher Breite, können Sie das Maß mit einem Zollstock abmessen, auf die Fliese übertragen und mit einem Fettstift oder einem Filzschreiber anzeichnen. Brauchen Sie unterschiedlich breite Fliesen, zum Beispiel in der Ecke einer schiefen Wand, müssen Sie jeden Schnitt neu festlegen. Dazu halten Sie die Fliese und eine zweite zum Messen an die Wand und markieren die Schnittlinie.
- Zum Zuschneiden der letzten Fliese einer Reihe nehmen Sie eine zweite als Abstandsmaß, legen die Schnittlinie fest und markieren sie.
- Mit einem Schneidstahl ritzen Sie die Glasur der Fliese auf der gezogenen Linie an. Als Führung brauchen Sie dazu ein Lineal.
- Sie legen ein Streichholz an der vor geritzte Linie unter die Fliese und brechen sie mit beiden Händen nach unten durch.
- Einige Fliesenzangen haben ein Hartmetall-Schneidrad wie ein Glasschneider. Damit kann man die Oberfläche der Glasur anritzen.
- Durch Zupacken mit der Zange lässt sich die Fliese brechen. Einfacher geht’s, wenn man zuvor von unten leicht gegen die Fliese klopft.
Ausschnitte
Erst den Ausschnitt exakt anzeichnen, dann mit dem Schneidstahl oder dem Schneid-Rädchen der Fliesenzange einritzen.
Mit einer Fliesen-Brechzange oder mit einer Kneifzange das Material herausknabbern, nicht kneifen, sondern nach unten wegbrechen.
Unsaubere Schnittkanten lassen sich glattschleifen. Ein grobes, auf eine Leiste geklebtes Stück Schleifpapier dient als Schleifstein.
Verfugen
Mit einem Gummispachtel oder einem Rakel wischen Sie die angerührte Fugenmasse diagonal in die Fugen, bis diese ausgefüllt sind.
Überschüssige Masse mit einem Schwamm, der wieder ausgewaschen wird, von der Fläche wischen. Ebenfalls diagonal arbeiten.
Ist die Masse oberflächlich angetrocknet, ziehen Sie die Fugen mit einem dünnen Rundholz nach, damit alle gleich tief gefüllt sind.
Ränder
Bei manchen Fliesen werden Randfliesen mit einer abgerundeten Kante angeboten, bei anderen sind grundsätzlich alle Kanten leicht gerundet und glasiert. An Außenecken müssen Sie darauf achten, dass Sie entweder eine abgerundete oder eine sauber glasierte Kante setzen.
Außenecken
Schneiden Sie die Eckfliesen mit einem Überstand zu, der der Fliesen dicke plus Kleber entspricht. Wenn der Kleber unter den Eckfliesen angezogen hat, setzen Sie die Fliesen der abgewinkelten Wand mit üblichem Fugenabstand dagegen. Als Abstandhalter setzen Sie Fliesenkreuze ein, die Sie nach dem Anziehen des Klebers wieder entfernen.
An dieser Außenecke wurde die linke Wandfläche gefliest die letzten Fliesen jeweils mit Überstand und dann die rechte gegengesetzt.
Wenn Sie neue auf alte Fliesen setzen, ergeben sich manchmal überstände. Unterfüttern Sie sie mit Fliesenresten oder einer Leiste.
Winkelfliesen
Mit Winkelfliesen können geflieste Tischplatten eingefasst werden. Befestigen Sie am Rand eine Leiste in Breite des Fliesenüberstandes.
Setzen Sie die glatten Fliesen auf der Tischfläche dagegen. Erst zum Schluss werden die Winkelfliesen wie ein Vorleimer gegengeklebt.
In Innen- und Außenecken müssen Winkelfliesen auf Gehrung geschnitten werden. Verwenden Sie eine Säge mit Hartmetall-Sägedraht.