Marmormalerei, eine Technik mit langer Tradition

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Eine interessante handwerkliche Arbeit mit künstlerischem Einschlag ist die Marmormalerei, sie ahmt echten Stein nahezu naturgetreu nach

Marmormalerei eine Technik mit langer Tradition. Marmor war schon immer ein teurer Stein, den sich nicht jeder für die Innenausstattung seiner Wohnung leisten konnte (und kann). Wem dennoch die Impression dieses edlen Materials wichtig ist, kann Wandflächen, Deckplatten auf Kommoden oder Säulen mit Farbe und Pinsel täuschend echt marmorieren.

Marmormalerei, eine handwerkliche Technik mit langer Tradition

Marmormalerei

Dank rationeller Verarbeitung ist Marmor heute nicht mehr ganz so exklusiv. Die Technik der Marmormalerei ist dennoch erhalten geblieben. Zum einen, weil Restaurateure Marmormalerei in alten Kirchen, Schlössern oder Bürgerhäusern erhalten oder rekonstruieren.

Zum anderen, weil die Marmormalerei auch für den Laien eine reizvolle Sache ist. Eine schlichte Holzplatte – mit Heimwerker mitteln ohne große Mühe zurechtzuschneiden – lässt sich in eine massive, kostbare Steinplatte verwandeln. Dabei geht es um mehr als die Holzplatte einfarbig zu lackieren.

Andere Farben werden gebraucht, anderes Werkzeug – und viel mehr Geduld sowie ein gutes Auge. Wer Marmor imitieren will, sollte dies anhand einer Vorlage tun. Einer echten Steinplatte etwa oder einer möglichst großen, detailreichen Abbildung einer Marmor Fläche. Dann wird es eher gelingen, das charakteristische Kolorit und die Zeichnung der Steinfläche mit klaren oder verschwommenen Adern, Punkten und
Flecken nachzuahmen.

 

Marmormalerei mit Ölfarben (Studio- oder Künstlerqualität)

Für die Marmormalerei sollten Sie Ölfarben (Studio- oder Künstler Qualität) verwenden, weil diese eine höhere Leuchtkraft als Plakat – oder Acrylfarben haben. Die Ölfarben sind ein wenig zu verdünnen – mit einem Malmittel, das zugleich die Trockenzeit der Farbe bestimmt.

Es gibt schnell (hier zu verwenden) und langsam trocknende Malmittel. Außerdem brauchen Sie sogenannte Mal Butter, mit deren Hilfe die Farben Glanz und eine Transparenz bekommen, die der Anmutung von Marmor ähnelt.

 

Mal Werkzeuge für die Marmormalerei

Als Werkzeug dienen außer einem gewöhnlichen Ring- oder Flach Pinsel, mit dem man die Grundfarbe aufträgt, ein Tuch ballen, ein Schwamm und ein dünner, langhaariger Pinsel (ein sogenannter Strichzieher). Hilfreich ist eine Palette, auf der man die Farben untereinander und mit Mal Butter mischt. Eine grundierte oder lackierte (dadurch in der Saugfähigkeit herabgesetzte) Sperrholzplatte reicht für die Marmormalerei völlig aus. Es muss keine Künstler Palette mit Daumenloch sein.

Darüber hinaus ist ein dünner Öl Malpinsel hilfreich, vielleicht auch eine große Gänsefeder. Damit werden die Adern und Farbpunkte in die grundierte und kolorierte Marmor Fläche gemalt. Zusätzlich kann sich ein sogenannter Stupfpinsel als nützlich erweisen, aus dessen kurzen, harten Borsten sich feinste Farbtupfer gut gezielt auf die Marmorfläche spritzen lassen.

 

Marmormalerei entsteht in drei Arbeitsschritten.

Zuerst grundieren Sie Fläche. Auf die Grundierung trägt man das Kolorit auf, in das dann – dritter Arbeitsschritt – das Netzwerk der Adern, die vielen Farbsprengsel und – flecken, eingemalt werden. Schließlich muss man die Malerei noch einige Male mit farblosem Lack überziehen, damit sie den für polierten Marmor charakteristischen Glanz bekommt.

 

 

Dunklen Marmor mit hellen Adern imitieren

Marmormalerei, eine handwerkliche Technik mit langer Tradition

1. Die Fläche wird mit schwarzer oder anthrazitfarbener Acrylfarbe grundiert. Nach einigen Stunden mit Malbutter über wischen.

Marmormalerei, eine handwerkliche Technik mit langer Tradition

2. Auf einer Palette bereitet man eine Mischung aus Mal Butter und Ölfarben vor. Malmittel verkürzt die Trockenzeit der Farbe.

Marmormalerei, eine handwerkliche Technik mit langer Tradition

3. Das angemischte Kolorit wird mit einem Pinsel großzügig und recht unregelmäßig auf die dunkle Grundierung aufgetragen.

Marmormalerei, eine handwerkliche Technik mit langer Tradition

4. Mit einem Schwamm oder Tuch ballen überarbeitet man das Kolorit. Es soll wolkig werden und sich unscharf vom Fond abheben.

Marmormalerei, eine handwerkliche Technik mit langer Tradition

5. Adern gelingen ziemlich naturgetreu, wenn man den mit heller Farbe getränkten Pinsel schräg hält, abrollt und nur manchmal zieht.

 

Dunkler Marmor ist nicht einfach eine Mischung aus schwarzen und weißen Partien.

Je nach Herkunft und Sorte gesellt sich eine mehr oder weniger stark ausgeprägte Farbe dazu, in die helle Streifen und Flecken eingelagert sind.

Um einen solchen Marmor naturgetreu zu imitieren, legt man zunächst einmal einen schwarzen oder anthrazitfarbenen Fond an. Auf diesen wird dann das charakteristische Kolorit aufgetragen und schließlich das Gewirr von Adern und hellen Flecken aufgebracht.

 

Fond und Kolorit sollten bei der Marmormalerei nicht hart nebeneinander stehen.

Sondern sich an den Übergängen miteinander vermischen. Man trägt das Kolorit schon wenige Stunden nach der Grundierung auf und erreicht so, dass die mit Farbe versetzte Mal Butter den Fond leicht an löst und weiche Übergänge zwischen Fond und Farbe schafft.

Dieser Effekt wird noch dadurch verstärkt, dass man die kolorierte Fläche mit einem frischen Schwamm oder einem Tuch ballen abtupft. Aber nicht gleichmäßig intensiv! An einigen Stellen darf das Kolorit recht dicht und kräftig stehenbleiben. An anderen wird es fast vollständig entfernt, so dass dort der dunkle Fond wieder zum Vorschein kommt. Die Grundierung muss erst einmal durchtrocknen, bevor man mit einem dünnen Pinsel Adern und helle Flecken aufträgt.

 

Hellen Marmor mit dunklen Adern imitieren

Hellen Marmor mit dunklen Adern imitieren

Auf eine weiß grundierte Fläche wird leicht grau und ocker getönte Mal butter mit Pinsel, Schwamm oder Tuch ballen aufgetragen.

Wer hellen Marmor imitieren will, hat es etwas einfacher als bei dunklem Marmor, denn die Zeichnung der hellen Steinsorten ist meistens verwaschener, unklarer. Man muss also gar nicht so pingelig sein, wenn man Adern malt oder dunkle Flecken in den hellen Fond einstreut. Je zarter und unauffälliger die Streifen und Flecken sind, desto eher gleicht die Imitation dem Original. Wenn Sie es zu gut meinen und ganz akkurate Akzente zu malen versuchen, werden Sie einen „Marmor“ herstellen, der auf Anhieb als unecht zu erkennen ist.

 

Grundieren und schleifen

Sie müssen die Fläche zunächst weiß grundieren. Wenn die Grundierung durchgetrocknet ist, schleift man sie leicht an und trägt mit einem weichen Pinsel, einem Tuch ballen oder mit einem kleinen Schwamm eine dünne Schicht Mal Butter auf. Sie sollte ganz leicht grau getönt sein. Am besten hin und wieder eine Spur Ocker beimischen.

Diese Tönung wird mit einem Tuch ballen, der leicht mit Spiritus getränkt ist, nachgearbeitet. Man verwischt dadurch die Arbeitsspuren, die das Mal Werkzeug beim Auftragen hinterlassen hat, und schwächt außerdem die Farbe stellenweise etwas ab. Zu diesem Zweck sollten Sie ein weißes Papier oder ein weiteres Tuch bereitlegen. Auf dem Sie den Tuch ballen gelegentlich abwischen. Der wolkige, etwas schlierige Fond muss trocknen, ehe man die Maserung aufmalt.

Hellen Marmor mit dunklen Adern imitieren

Mit einem frischen Tuch ballen tupft man die Tönung ab. Etwas Spiritus verdünnt die Mal Butter und verwischt die Farbe unregelmäßig.

Hellen Marmor mit dunklen Adern imitieren

Mit feinem Pinsel und einer Feder können zum Schluss zarte Adern und dunkle Flecken in den (durchgetrockneten) Fond gemalt werden.

 

Phantasie- oder Wolken Marmor

Phantasie- oder Wolkenmarmor

Marmormalerei. Die Grundfarben mit Tuch ballen so auf stupfen, dass sie die Fläche gleichmäßig füllen  die Folie aber noch „durchblitzen“ lassen.

Besonders interessante Effekte lassen sich erzielen, wenn die Marmorierung nicht auf einem dunklen oder hellen Farbuntergrund aufgetragen, sondern statt dessen eine Metallfolie bemalt wird.

Der dabei entstehende Phantasie Marmor ähnelt den Mustern von Metall Tapeten. Wer nur eine kleine Fläche gestalten will, braucht sich dafür nicht gleich eine ganze Tapetenrolle zu kaufen. Mit einem Stück Alu-Haushaltsfolie und einem kleinen Sortiment Farben lässt sich der Phantasie Marmor ohne großen Aufwand herstellen.

Wieder wird das Farben Sortiment auf einer Palette zusammengestellt und nach Bedarf gemischt. Drei, höchstens vier Farbtöne genügen. Zwei Farben stellen das Grund Kolorit: Sie werden mit einem Tuch ballen dicht an dicht auf die Folie auf Gestupft. Dabei kann man mit zwei Ballen und beidhändig arbeiten, damit ein gleichmäßiges Wolkenbild entsteht – die Folie sollte darunter aber immer noch zu sehen sein. Man lässt also zwischendurch hin und wieder etwas Folie unbedeckt.

 

Aus einem Stupf Pinsel mit kurzen Borsten wird eine dritte Farbe in das noch nasse Grund Kolorit gespritzt.

Danach kann, wer ein besonders lebhaftes Farbenspiel schätzt, noch eine vierte, kontrastierende Farbe aufspritzen – allerdings in ganz sparsamer Dosierung.

Phantasie- oder Wolkenmarmor

Marmormalerei. Zarte Spritzer einer dritten oder vierten, kontrastierenden Farbe beleben die Fläche. Diese Farben keinesfalls zu dicht aufspritzen!

 

Lackieren

Phantasie- oder Wolkenmarmor

Marmormalerei. Je mehr Schichten farblosen Lack man auf die Marmorierung aufträgt, desto ähnlicher wird die Malerei dem natürlichen Vorbild.

Gleichgültig, für welche Art von Marmorierung Sie sich entscheiden. Nachdem das Werk vollendet ist, lässt man es erst einmal trocknen. Wenn die Bemalung mit Studio – oder Künstlerölfarben ausgeführt wurde, hängt die Trockenzeit vom verwendeten Malmittel bzw. von der Menge an Malmittel ab, die den Ölfarben zugesetzt wurde.

Die Oberfläche sieht noch ziemlich stumpf aus. Glanz und Transparenz, die Marmor auszeichnen, ergeben sich erst durch das Finish. Die völlig durchgetrocknete Farbe wird mehrere Male mit Klarlack überstrichen. Zwischen den einzelnen Lack Aufträgen muss der Lack trocknen. Die Trockenzeit ist auf der Lack Dose aufgedruckt.

 

Bimsmehl

Jede Lackschicht sollte fein über geschliffen werden. Dazu kann man entweder feinste Stahlwolle (Nr. 0000 oder Nr. 000) oder feines Bimsmehl verwenden, das mit einem in Möbelpolitur getauchten Tuch ballen auf der Fläche – unter ganz leichtem Druck – verrieben wird. Den bei dieser Prozedur entstandenen Abrieb entfernt man mit einer Wurzelbürste von der Fläche, bevor man die nächste Lackschicht aufträgt. Sie ist nach
dem Trocknen genauso wie die vorige zu behandeln.

Das Endergebnis sollte eine makellos glatte und gleichmäßig glänzende Fläche mit klaren, leuchtenden und leicht transparent wirkenden Farben sein.

 

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