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Das System zur Fassadensanierung , das wir ihnen hier vorstellen, lässt sich auf so einfache Weise an der Fassade anbringen
Bei einer Fassadensanierung können Sie gleichzeitig Ihre Heizkosten-Rechnung durch eine zusätzliche Außendämmung senken. So manchem ist ein schönes altes Haus lieber als der „Neubau von der Stange“. Oft wird aber recht schnell klar, dass, je nach Zustand, bei alten Häusern ein mehr oder minder großer Sanierungsbedarf besteht.
Rissiger, abbröckelnder Außenputz zum Beispiel muss schnellstens erneuert werden, bevor die Mauern durchfeuchten und sich Schimmel an den Innenwänden bildet. Statt das Haus einfach neu verputzen zu lassen, können Sie das Problem auch gleich gründlicher angehen und neben dem Fassadenschutz für eine wesentlich verbesserte Wärmedämmung sorgen.
Das System, das wir ihnen hier vorstellen, lässt sich auf so einfache Weise an der Fassade anbringen, dass auch der in Sachen Bausanierung wenig erfahrene Heimwerker keine Probleme haben dürfte, seinem Haus eine „Wetterhaut“ maßzuschneidern.
Der Untergrund muss tragfähig, trocken und eben sein. Schlagen Sie lose Putzteile ab, und verputzen Sie die Fehlstellen, damit sich eine ebene Wandfläche ergibt.
Fassadensanierung, Wetterhaut und Dämm-Element in einem Stück
Das Kernstück des Systems, eine doppelschichtige Verbundplatte aus Gasbetonstein und Mineralfaserdämmstoff.
Das System besteht im Prinzip aus zwei Komponenten, der Verbundplatte, die als Außendämmung für eine wesentliche Verbesserung der Wärmeisolierung des Hauses sorgt, und dem zum Schluss aufzubringende Silikat Putz, der als Wetterhaut oder Fassadenschutz gegen Nässe dient. Das vom Hersteller gelieferte Systempaket beinhaltet Verbundplatten, Klebemörtel, Tellerdübel, Glasgewebebahnen und Silikat Außenputz in exakt aufeinander abgestimmten Mengen.
Als Berechnungsgröße für den Materialbedarf dienen die Verbundplatten; pro Quadratmeter Sanierungsfläche brauchen Sie 6,4 Stück. Daneben benötigen Sie auf jeden Fall Sockelprofile und Aluminium Schienen, die später die Unterkante der vorgesetzten Fassade bilden. Da alle Schichten mineralisch sind, wird die Fassadenverkleidung der Baustoffklasse Al (nicht brennbar) zugeordnet. Ein Standsicherheitsnachweis ist erst für Fassadenhöhen ab 8 m erforderlich.
Dieser Fassadenschnitt veranschaulicht den Schichtenaufbau des Systems. Die Verbundplatte wird mit Hilfe des mitgelieferten Klebemörtels auf die Fassade geklebt und mit Tellerdübeln gesichert. Auf den Verbundplatten werden mit dem gleichem Mörtel Glasgewebebahnen angebracht. Nach etwa einer Woche kann man den Außenputz auftragen.
Vorüberlegungen
Wenn Sie sich für eine solche Systemlösung entscheiden, sind einige Vorüberlegungen anzustellen, um zu klären, welche Vorarbeiten im einzelnen anfallen. Die Außenwand wird durch die Verbundplatten etwa 9,5 cm dicker. Das hat zur Folge, dass sämtliche Fensterbänke erneuert und durch tiefere ersetzt werden müssen.
Ist kein ausreichender Dachüberstand vorhanden, muss das Dach entsprechend verlängert werden. Außerdem ist zu bedenken, dass sich mit einer gut gedämmten Fassade kaum Heizenergie im erhofften Umfang einsparen lässt, wenn nicht die Fenster von entsprechender Güte sind.
Fenster mit Einfachverglasung sollten vor der Sanierung durch Modelle mit Isolierverglasung ersetzt werden. Darüber hinaus müssen vor Beginn der Arbeiten Regenfallrohre, Fensterläden und ähnliche Installationen an der Fassade demontiert und eventuell ersetzt werden.
Dachkonstruktionen ohne Überstand finden sich etwa bei Siedlungshäusern aus den 50er Jahren; das Dach muss verlängert werden.
Der Dachüberstand wird gerade so weit verlängert, dass die Fassadenoberkante überdeckt ist. So wird der Charakter des Hauses gewahrt.
Durch die Thermohaut wird die Außenwand etwa 9,5 cm dicker. Vorhandene Fensterbänke müssen erneuert werden.
Sockelprofil
Wenn die Eckprofile auf gleicher Höhe angebracht sind, spannen Sie eine Richtschnur und befestigen die Zwischenstücke.
Nachdem Sie alle losen Putzteile mit Hammer und Meißel abgeschlagen haben, müssen die schadhaften Stellen neu verputzt werden. Der Untergrund für die Verbundplatten, also auch die übrige, noch intakte Putzlage der Fassade, sollte möglichst eben sein. Als Unterkante für die neue Fassade bringen Sie ein Sockelprofil aus Aluminium am Mauerwerk an.
Da die erste Lage der Verbundplatten auf diesem Profil angesetzt wird, ist es besonders wichtig, dass man das Profil sehr sorgfältig ausrichtet. Am besten markieren Sie die Montagepunkte mit Hilfe einer Schlauchwaage an den Hausecken und montieren zunächst die Eckstücke. Sie werden mit der Wand verdübelt und mit Schraubnägeln fixiert. Spannen Sie dann zwischen den Eckstücken jeweils eine Richtschnur.
Die Haltebügel, mit denen die Schienen ausgesteift werden, sollten Sie im Abstand von 62,5 cm setzen, den ersten in 20 cm Abstand zur Hausecke. Schlagen Sie die Schraubnägel bei der Montage noch nicht ganz ein, da die Profile möglicherweise noch nachgerichtet werden müssen.
Wenn das Sockelprofil an der alten Fassade umlaufend angebracht ist, kontrollieren Sie am besten noch einmal mit der Wasserwaage, ob die Profilschienen höhengleich anliegen. Erst wenn das umlaufende Sockelprofil völlig waagerecht ausgerichtet ist, werden die Schraubnägel ganz eingeschlagen.
Mörtel auftragen
Die Verbundplatten werden mit einem speziellen Klebemörtel, er ist Teil des Systempakets und wird nach Anleitung angemischt, auf dem Wandputz fixiert. Die erste Platte setzen Sie an einer Hausecke. Damit die Gasbetonplatten der an der Hausecke Stoß an Stoß verklebt werden können, müssen Sie von der ersten einen 8,5 cm breiten Streifen des Faserdämmstoffs entfernen. Sägen Sie in die Platte in 20 cm Abstand zur Ecke eine Kerbe, die den Haltebügel aufnimmt. Den Mörtel tragen Sie mit einer 25er Plankelle auf die Plattenrückseite auf. Für die Stoßfugen des Gasbetonsteins verwenden Sie am besten eine 5 cm Plankelle.
Der Mörtelbrei muss gut durchmischt werden. Wegen der großen Mörtelmengen ist ein Rührer hilfreich.
Den Mörtel mit einer 25 cm breiten Zahnkelle auf die Mineralfaserseite der Platte auftragen. Für die Stöße eignet sich eine 5 cm Kelle.
Verbundplatten
Drücken Sie die Verbundplatten beim Ansetzen fest gegen das Mauerwerk. Vergessen Sie nicht die Einschnitte für die Haltebügel!
Ab der zweiten Schicht wird im Verband gemauert. Versehen Sie erst die Lagerfuge, dann die neue Platte mit Mörtel.
Da im Verband gemauert werden soll, müssen einige Platten geteilt werden. Hierfür eignet sich eine Gasbetonsäge am besten.
Verdübeln
Die an die Fassade geklebten Verbundplatten müssen zusätzlich mit dem Mauerwerk verdübelt werden. In der ersten Schicht sind pro Verbundplatte jeweils zwei Dübel erforderlich, bei allen folgenden Schichten reicht es völlig aus, wenn jeder zweite Stein mit einem Dübel fixiert wird. Allerdings müssen alle Platten an Hausecken und rund um Fassadenöffnungen grundsätzlich mit Dübeln fixiert werden.
Dies gilt auch für halbe Gasbetonplatten. Die erste Schicht müssen Sie sofort nach dem Verkleben verdübeln. Alle weiteren Schichten sollten Sie erst am nächsten Tag, wenn der Kleber bereits etwas ausgehärtet ist, mit Dübeln versehen.
Ein Wandbohrer mit Senker empfiehlt sich für die Dübellöcher. Die „Dübelteller“ sollen nicht aus der Gasbetonfläche ragen.
Ein Spreiznagel in der Dübelmitte sorgt für die Verankerung der Platte. Gehen Sie vorsichtig zu Werke, die Platten brechen leicht!
Grundputz bei der Fassadensanierung
Beseitigen Sie Unebenheiten und lose Gasbetonteile, bevor Sie den Mörtel mit einer groben Zahnkelle in Bahnenbreite auftragen.
Legen Sie das Glasgewebe von oben nach unten in die Mörtelschicht ein. Drücken Sie das Gewebe am besten mit einer Glättkelle fest.
Die folgenden Glasgewebebahnen müssen jeweils mindestens 10 cm überlappen. Auch sie lassen sich mit der Glättkelle gut einarbeiten.
Laibungen
Kanten und Ecken sind die anfälligsten Bereiche der neuen Fassade. Sie müssen verstärkt ausgebildet und besonders geschützt werden. Im Bereich von Fenster- und Türlaibungen sollten Sie die Glasgewebebahn daher immer von der Wand in die Laibung bis zum Fensterrahmen führen.
An den Ecken der Fassaden Öffnungen werden als Verstärkung Glasgewebestreifen von 25 cm Breite und einem Meter Länge diagonal liegend in den Mörtel eingearbeitet.
Um Hausecken müssen die Bahnen etwa 20 cm weit herumgeführt werden. Als zusätzlichen Schutz können Sie hier Winkelprofile anbringen. Nach etwa einer Woche ist der Grundputz ausgehärtet.
Als besondere Schutzmaßnahme kann man Winkelprofile anbringen, bevor man den Grundputz in diesen Bereichen aufträgt.
Glasgewebebahnen um alle Fassadenkanten herumführen; bei Fassadenöffnungen bis zur Laibungstiefe, bei Hausecken 20 cm weit.