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Betonboden vs. Zement-Estrich: Welcher Belag ist die richtige Wahl für Ihr Projekt? Die Wahl hängt von den Anforderungen ab
Ein Betonboden zeichnet sich durch seine Robustheit und industrielle Ästhetik aus, während Zement-Estrich eine vielseitige Option mit glatter Oberfläche und schnellerer Trocknungszeit bietet. Die Entscheidung zwischen beiden hängt von den spezifischen Anforderungen und dem gewünschten Stil Ihres Projekts ab.
Gut gedämmte, moderne Fußbodenkonstruktionen, vor allem mit Beton – und Zementestrichböden, sind heutzutage die Regel, denn viel stärker als früher wird mittlerweile beim Neubau oder der Renovierung eines Hauses allgemein großer Wert auf gute Wärme- und Schallisolierung gelegt.
Dies betrifft nicht nur Dachflächen, Wände und Fenster, sondern auch die Fußböden. Am einfachsten und preiswertesten lassen sich diese Anforderungen mit einem Zementestrichboden erfüllen, der zudem weitere Vorteile bietet.
Er eignet sich als Untergrund für alle denkbaren Bodenbeläge wie Fliesen, Teppichboden und sogar Holzdielen. Der Estrich lässt sich im Kellerbereich auch ohne Bodenbelag nutzen, wenn er mit einer geeigneten Betonfarbe behandelt wurde. Reicht die Raumhöhe, kann man einen Fachmann hinzuziehen und in einen sogenannten Heizestrich eine Fußbodenheizung integrieren.
Das brauche Sie:
Material
- Estrichmörtel
- Haftgrund
- Faserdämmstoff
- PE-Folie oder Bitumenbahnen
Werkzeug
- Schaufel
- Besen
- Eimer
- Bürste, Pinsel
- Eventuell Betonmischer und Estrichpumpe
- Wasserwaage
- Schlauchwaage
- Abziehbrett
- Reibebrett
- Maurerkelle und Glättkelle
- Stahlglätter
- Dachlatten als Hilfsmittel
Unebenen Betonboden fachgerecht ausbessern
1. Überprüfen Sie den Betonboden mit der Wasserwaage auf Unebenheiten, um die benötigte Menge Fließmörtel abschätzen zu können.
2. Eine gute Haftbrücke zwischen Betondecke und Fließmörtel entsteht, wenn alle losen Teile, auch aus den Fugen, entfernt werden.
3. Öl und Fettrückstände müssen ebenfalls entfernt werden. Verwenden Sie hierzu am besten Seifenlauge und eine harte Bürste.
4. Fugen von mehr als 1 cm Tiefe sollten vor dem Verlegen des Estrichs mit Mörtel verfüllt werden. Streichen Sie mit Haftgrund vor.
5. Bevor der Haftgrund angetrocknet ist, werden die Fugen aufgefüllt. Überschüssiger Mörtel wird mit der Maurerkelle entfernt.
6. Mischen Sie den Mörtel so an, dass er fließt und Unebenheiten des Bodens ausgleicht. Es dürfen keine Klumpen entstehen.
7. Verteilen Sie immer nur soviel Mörtel, dass Sie die Fläche noch gut glätten können. Beginnen Sie an der der Tür gegenüberliegenden Wand.
8. Grobes Glätten mit der Glättkelle ist völlig ausreichend, da sich durch den dünnflüssigen Mörtel von selbst eine ebene Oberfläche ergibt.
Unebene Betonböden lassen sich auf einfache Art und Weise ausbessern.
Das ist nötig, weil Risse im Untergrund den Estrich konstruktiv schwächen und sich „Hügel und Täler“ durch den Estrich, er soll eine gleichmäßig dicke Schicht bilden, nicht ausgleichen lassen.
Für Reparaturen eignet sich am besten sogenannter Fließmörtel, den Sie als Fertigmischung im Baustoffhandel erwerben. Die Verarbeitung ist denkbar einfach, da er gleichmäßig verläuft und sich so von selbst eine glatte Oberfläche ergibt.
Sind jedoch Fugen von mehr als einem Zentimeter Tiefe vorhanden, so müssen diese nach einer Vorbehandlung mit Haftgrund mit Zementmörtel verfüllt werden.
Schwimmenden Estrich verlegen
Kleinere Mengen Zementestrich können Sie auch von Hand anmischen. Die Mischung wird mit der Schaufel auseinandergezogen.
Eins nach dem anderen: nachdem Sie etwas Wasserzugegeben haben, mischen Sie und formen einen Krater. Wieder Wasser zugießen.
Die verarbeitungsfertige Mischung sollte eine erdfeuchte bis weiche Konsistenz haben. Zuviel Wasser führt zu Rissen in der Estrichplatte.
Ein Estrich „schwimmt“, wenn er die Gebäude-Konstruktion nicht berührt. So werden Schall- und Wärmebrücken vermieden.
Der angemischte Estrich wird zügig ausgebracht. Bei größeren Flächen lohnt es sich, sogar eine Estrichpumpe einzusetzen.
Schwimmender Estrich wird verlegt, wenn hohe Ansprüche an Schall- und Wärmedämmung gestellt werden. Er „schwimmt“ auf einer Lage Dämmstoff und hat somit weder direkten Kontakt zum Boden noch zur Wand. Eine PE-Folie oder Bitumenbahn verhindert, dass der feuchte Mörtel in die Dämmung läuft und Schall- und Wärmebrücken entstehen.
Als Dämmung eignen sich Faserdämmstoffplatten. Besondere Zementestrichmischungen sind vorbereitet erhältlich. Im Gegensatz zum zuvor beschriebenen Fließmörtel darf die Mischung höchstens erdfeucht bis weich sein, damit die etwa 4 bis 6 cm starke Estrichplatte nicht reißt.
Glätten
Sie können sich das Glätten der Oberfläche erleichtern, indem Sie Dachlatten als Führung für das Abziehbrett benutzen.
Sind einzelne Teilflächen abgezogen, müssen die Dachlatten sofort entfernt und die Fugen mit Estrichmörtel aufgefüllt werden.
Fußböden sollten gerade und eben sein. Daher müssen die Wände mit Höhenmarkierungen versehen werden. Im Wohnungsbau beträgt die Dicke von Dämmung und Estrich etwa 8 bis 10 cm. Um die Oberkante der Estrichplatte festzulegen, sollten Sie mit Hilfe einer Schlauchwaage ein einheitliches Maß an verschiedenen Stellen der Wand auftragen und so die Plattendicke deutlich sichtbar festlegen.
Zuerst verlegt man Dämmung und Folie, dann wird der Estrich verteilt und abgezogen. Das Abziehen können Sie sich erleichtern, indem Sie Dachlatten zur Führung des Abziehbrettes benutzen. Nach dem Abziehen werden die Latten entfernt, die Fugen mit Estrich verfüllt und ebenfalls abgezogen.
Estrich schwimmend geschüttet
Der Estrich sollte rasch und gleichmäßig ausgebracht werden. Es lohnt sich, die Masse mit einem Mörtel Verbesserer anzumischen. Das Pulver wird unter das Anmachwasser gemischt, macht die Masse geschmeidig, verbessert die Haftfähigkeit und erhöht die Abriebfestigkeit. Zudem bindet die Kunststoffdispersion das Anmachwasser im Mörtel und verhindert, dass es sich in der Mischung absetzt.
Achten Sie unbedingt darauf, dass die Dämmschicht vollflächig auf dem Untergrund liegt! Eventuelle Luftblasen könnten bewirken, dass der neue Estrich an solchen Stellen bei zu hoher Punktbelastung bricht.
Die Polyethlenfolie bringen Sie am besten in doppelter Lage aus. Sie sollte möglichst glatt und faltenfrei, aber ohne Spannung liegen, damit sie nicht einreißt, wenn die Estrichmasse noch feucht ist.
Kein Kontakt mit der Wand
Auch zum Rand hin darf der Estrich keine Berührung mit der Wand haben. Legen Sie hier einen etwa 2 cm dicken Styroporstreifen zwischen – so vermeiden Sie zuverlässig Schall-und Wärmebrücken. Beginnen Sie mit dem Ausbringen des Estrichs an der äußersten Raumecke und fixieren Sie den Randstreifen. Dann die Masse sektorweise zur Tür hin verteilen und mit Reibebrett und Stahlkelle glätten.
1. Legen Sie eine 0,2 mm dicke Polyethylen Folie doppelt (sicher ist sicher) und möglichst glatt als Sperrschicht auf die Dämmatte.
2. Mörtel Verbesserer macht die Mischung geschmeidiger, es setzt sich kein Wasser ab, und die Masse lässt sich besser verdichten.
3. Ein Schaumstoffstreifen garantiert einen gleichmäßigen Wandabstand. Er wird mit kleinen Mörtelhaufen rundherum festgelegt.
4. Mit dem Reibebrett verteilen Sie die Masse gleichmäßig. Achten Sie dabei auf Lufteinschlüsse, sie müssen gut verfüllt werden.
5. Mit der Glättekelle verstreichen Sie kleine Unebenheiten und geben so der Oberfläche den letzten ebenen und glatten Schliff.
Anstrich Zementestrichböden und Betonboden
Mit einem Tiefengrund machen Sie den Estrich noch fester und unempfindlicher. Die Flüssigkeit dringt tief in die Platte ein.
Ein zusätzlicher farbiger Anstrich versiegelt den Boden öl dicht und macht die Oberfläche abriebfest – ideal für Garagen.
Auch Fußbodenspanplatten lassen sich mit Siegellack und Tiefengrund streichen, wenn Sie den Estrich damit belegt haben.
Wer grauen und tristen Beton nicht mag, kann den neuen Estrich selbstverständlich farbig streichen oder einen Fußbodenbelag aufbringen. Anstrich und Versiegelung eignen sich gleichermaßen für Estrich und Fußbodenspanplatten, sie sind ein außerordentlich dauerhafter, öl-und kratzfester Schutz.