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Verarbeitung von Mörtel, welch Mörtelsorte mit welcher Konsistenz sind für welches Bauvorhaben geeignet, das richtige Mischverhältnis ist wichtig
Verarbeitung von Mörtel. Die Mischung von Zement, Sand und Wasser ergibt einen selbsthärtenden Mörtel, wie man ihn beim Mauern oder zum Glätten von Mauerwerk braucht. Normaler Portlandzement ist das übliche Bindemittel; mit weißem Portlandzement setzt man Mörtel für Kalksandsteine an.
Verarbeitung von Mörtel Eimer- oder sackweise
Zement kauft man in Plastikeimern mit nur wenigen Kilogramm Inhalt oder in 25-kg-Papiersäcken; Sand wird in der Baustoffhandlung in der Regel schaufel- oder schubkarrenweise verkauft. Damit aus den Zutaten eine homogene und auch einwandfrei abbindende Masse wird, muss der Mörtel sehr gründlich gemischt werden.
1. Zement und Sand im Verhältnis 1 : 6 mischen. Als Maßgefäß am besten einen Eimer oder eine größere Blechdose verwenden.
2. Auf eine saubere Unterlage erst Sand anhäufeln. In der Mitte eine Kratermulde anlegen, die den Zement aufnimmt.
3. Mit einer Schaufel Sand und Zement so lange trocken umhäufeln, bis eine homogene Mischung der Materialien hergestellt ist.
4. In der Mitte des Gemisches eine Vertiefung anlegen; eine geringe Menge Wasser dazugeben und mit der Mörtelmasse mischen.
5. Nach und nach mehr Wasser dazugeben und zugleich von außen nach innen die trockene Mischung zur feuchten dazu schaufeln.
6. Den frischen Mörtel auf der Unterlage ein- oder zweimal umhäufeln, um die Zutaten noch inniger miteinander zu mischen.
7. Die Konsistenz des Mörtels sollte möglichst steif und breiig werden. Ist er zu dünn geraten, kann noch Zement dazugegeben werden.
8. Den neu dazugegebenen Zement mit der Schaufel gleichmäßig in die Mörtelmasse einarbeiten. Nun kann der Mörtel verarbeitet werden.
Fertigmörtel mit Wasser mischen
Wenn nur kleinere Mörtelmengen benötigt werden, ist es sinnvoll, einen Fertigmörtel einzusetzen – je nach vorgesehener Arbeit entweder gewöhnlichen Mauer- und Putzmörtel, einen Zementmörtel für hohe Beanspruchung, einen speziellen Fugenmörtel oder einen schnell abbindenden Reparaturmörtel.
Der Vorteil dieser Fertigmischungen ist, dass man dem Gebinde – Papiersäcke mit 10, 25 oder 40 kg Inhalt – nur so viel entnehmen muss, wie die Arbeit erfordert. Nur diese Menge wird mit Wasser gemischt; der Rest kann an einem trockenen Ort im Papiersack beliebig lange aufbewahrt werden.
Wenn man Zuwenig Mörtel mit Wasser angesetzt hat, kann leicht weiterer Mörtel zubereitet werden; das Mischungsverhältnis zwischen Sand und Zement (einige Mörtelsorten enthalten zusätzlich Kalk) wird immer stimmen.
Enthält eine Mörtelmischung Zuviel Wasser, kann von der Trockenmasse noch etwas dazugegeben werden. Beim Ansetzen eines Mörtels aus Trockenmasse ist lediglich dafür zu sorgen, dass die richtige Menge Wasser zugegeben und das Wasser gleichmäßig unter die Trockenmasse gemengt wird.
Die richtige Konsistenz
Als Faustregel gilt, dass ein Mauermörtel möglichst „trocken“ sein soll, ein Putzmörtel dagegen geschmeidig sein darf. Die Hersteller von Fertigmörtel geben auf den Packungen der verschiedenen Mörtelsorten an, mit wieviel Wasser der Packungsinhalt zu mischen ist.
Entnimmt man einem Papiersack nur einen Teil des Inhalts, muss man den benötigten Wasseranteil entweder nach Gewicht oder Raummenge anteilig ausrechnen – oder man arbeitet nach Gefühl:
Man gibt zunächst ganz wenig Wasser, arbeitet es unter die Trockenmasse und setzt dann nach und nach in kleinen Dosen mehr Wasser zu, bis die richtige Konsistenz erreicht ist.
Dabei sollte man nicht länger als unbedingt nötig mit der Kelle, einem Rührholz oder einer Schaufel durchmischen.
Je nach Mörtelart bleibt die fertige Mischung etwa zwei Stunden offen; danach beginnt der Mörtel abzubinden und kann dann nur noch bedingt verwendet werden.
Die voraussichtlich benötigte Menge Trockenmischung in einen Eimer oder eine Bütt geben und kurz durchrühren.
Wasser nach und nach in kleinen Mengen dazugeben, dabei den Mörtel mit Rührholz, Kelle oder Schaufel durcharbeiten.
Zur besseren Durchmischung von Trockenmasse und Wasser den Mörtel mit Kelle oder Schaufel auf glatter Unterlage durcharbeiten.
Mörtelsorten
In gut sortierten Baumärkten findet man wenigstens ein halbes Dutzend unterschiedlicher Fertigmörtel, die für spezielle Zwecke ausgelegt sind. Sie unterscheiden sich durch das Mischverhältnis von Zement und Sand:
Während ein gewöhnlicher Mauermörtel im Verhältnis 1 : 6 angelegt ist, kann bei härter beanspruchten Mörteln der Zementanteil auf ein Viertel ansteigen.
Für Fein-Estrich oder Putzschlamm ist das Mischungsverhältnis sogar 1 : 2.
Komponenten
Bei Reparaturmörtel sorgen beigemischte Komponenten dafür, dass der Mörtel mit einer hohen Anfangsfestigkeit abbindet und an der betreffenden Stelle ziemlich bald weitergearbeitet werden kann. Andere Zusätze sorgen für gute Haftung oder verhindern Risse in dem rasch abbindenden Mörtel.
Daneben gibt es auch Mörtelmischungen, die dank spezieller Zuschläge länger als üblich offen sind; sie lassen bis zu fünf Stunden Zeit zur Verarbeitung.
Beim Einkauf ist darauf zu achten, dass nicht jeder Mörtel auch für die Anwendung im Freien geeignet ist.
Einige Mörtelarten sind nicht frostsicher und dürfen deshalb nur für Mauer-, Putz oder Reparaturarbeiten im Haus eingesetzt werden. Durch die Kennzeichnung der einzelnen Mörtelqualitäten auf den Packungen ergibt sich in aller Regel, wofür der betreffende Fertigmörtel geeignet ist – oder wo er nicht eingesetzt und verarbeitet werden darf.
Fertigmiscnung vom Fachmann
Wer Zweifel hat, ob er mit einer Fertigmiscnung den richtigen Mörtel für seinen Zweck einkauft, sollte zu einer Baustoffhandlung oder zu einem Baugeschäft gehen und sich dort beraten – und die nötige Menge Zement und Sand im richtigen Mischungsverhältnis zusammenstellen lassen. Vor Ort wird der Mörtel mit Wasser gebrauchsfertig gemischt.