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Schnurgerüste und Schalungen, Beton ist ein vielseitiger Baustoff, mit dem sich tragfähige Bauteile in jeder Form herstellen lassen.
Schnurgerüste und Schalungen bei Beton arbeiten, durch die Dauerhaftigkeit von Betonbauteilen ist bei entsprechender Verarbeitung des Baumaterials sehr groß.
Die Wahl des richtigen Zuschlags, sein Mischungsverhältnis mit dem Zement, die Wassermenge bei Stahlbeton auch noch eine ausreichende Überdeckung sind im Hinblick auf Haltbarkeit die ausschlaggebenden Faktoren. Für den Heimwerker kommt vor allem das Betonieren von kleineren Streifen- und Plattenfundamenten in Frage. Je nach Größe des Objekts kann man auf eine Fertigmischung aus dem Baumarkt zurückgreifen, den Beton selbst anmischen oder die Mischung im Betonwerk bestellen.
Die Verschalung, also die Form für das Bauteil, muss man jedoch in jedem Fall selbst bauen.
Im ersten Arbeitsschritt sollte man einen kleinen Lageplan anfertigen. Zeichnen Sie das Grundstück maßstabgerecht mit allen Gebäuden, Wegen, Beeten und Rasenkanten auf einem Bogen Millimeterpapier auf.
Danach werden die Abmessungen der Platte vom Papier auf das Gelände übertragen; dafür legen Sie am besten ein Schnurgerüst an. Sie benötigen eine Rolle Maurerschnur und etwa 300 mm lange Holzpflöcke (pro Eckpunkt drei Stück). Legen Sie zunächst eine Seite fest, indem Sie zwei Pflöcke in den vorgesehenen Eckpunkten einschlagen, danach zwei weitere Pflöcke außerhalb dieser Strecke, aber in derselben Flucht.
Über diese vier Pflöcke spannen Sie eine Schnur; sie wird an Nägeln befestigt, die Sie zuvor in die Pflock Oberseiten eingeschlagen haben. Senkrecht zu dieser Schnur spannen Sie nun auf die gleiche Weise zwei weitere Schnüre als seitliche Begrenzung der Bodenplatte über die vorgesehenen Eckpunkte, zudem eine Schnur, die parallel zur zuerst gespannten verläuft. Der Kreuzungspunkt der Schnüre nicht die hier noch eingeschlagenen Pflöcke geben nach dem Ausrichten die tatsächliche Lage der Eckpunkte der Betonplatte an.
Fertigen Sie von Ihrem Grundstück einen kleinen Lageplan mit Gebäuden, Rasenflächen, Wegen und Beeten als Planungshilfe an.
Fürs Schnurgerüst benötigen Sie je Eckpunkt drei Holzpflöcke von etwa 300 mm Länge. Dachlattenabschnitte sind gut geeignet.
Bei der Festlegung der ersten seitlichen Begrenzung der Beton-platte sollte man sich nach den vorhandenen Gebäuden richten.
Markieren Sie die vorgesehene Lage der Betonplatte mit Sand; danach versehen Sie die Eckpunkte provisorisch mit Pflöcken.
Legen Sie zunächst die parallel zum Gebäude verlaufende seitliche Begrenzung fest mit zwei weiteren Pflöcken und einer Schnur.
Legen Sie die Begrenzungen ebenfalls mit über die Eckpflöcke gespannten, rechtwinklig ausgerichteten Schnüren fest.
Ausrichten des Schnurgerüsts
Überprüfen Sie zunächst mit einem Winkel, ob die Schnüre an den Eckpunkten der Ausgangsstrecke rechtwinklig verlaufen.
Korrigieren Sie anhand der Winkelmessung die Eckpflöcke innerhalb der parallel zur Ausgangsstrecke liegenden Schnurflucht.
Die Schnüre sollten nach der Überprüfung mit dem Winkel möglichst mittig über die Eckpflöcke gespannt sein.
Zum Schluss messen Sie diagonal zwischen den Kreuzungspunkten: Bei gleich langen Diagonalen ist das Schnurgerüst rechtwinklig.
Die seitlichen Begrenzungen der Betonplatte und somit auch die Schnüre sollten in der Regel rechtwinklig zueinander verlaufen. Sie benötigen einen Winkel und ein Maßband. Kontrollieren Sie zuerst die Länge der anfangs parallel zur Hausflucht gespannten Schnur.
Überprüfen Sie dann mit dem Winkel, ob die senkrecht zu dieser Schnur gespannten Schnüre im Winkel von 90 Grad verlaufen, und korrigieren Sie gegebenenfalls ihre Lage. Einen ausreichend großen Winkel können Sie sich auf einfache Weise selbst aus Brettabschnitten zusammennageln. Es muss nur das Längenverhältnis von 3:4:5 bezogen auf die Schenkellängen des „Dreiecks“ eingehalten werden.
Nach dieser Kontrolle ist es meist auch nötig, die Lage der beiden anderen Eckpflöcke zu korrigieren. Auch der Abstand der über diese Eckpflöcke, parallel zur Ausgangsstrecke, gespannten Schnur muss überprüft werden. Das Ausrichten mit dem Winkel allein ist zwar ungenau, als Zwischenschritt aber notwendig.
Zum Schluss wird der diagonale Abstand der Kreuzungspunkte der Schnüre gemessen. Erst wenn beide Diagonalen die gleiche Länge haben, verlaufen die Schnüre tatsächlich rechtwinklig zueinander. Die Lage der Schnüre muss durch Umsetzen der Nägel an den Oberseiten der Pflöcke korrigiert werden, bis die Diagonalen die gleiche Länge haben.
Schnurgerüste und Schalungen, Biegungen
Auch kurvenförmige „Betonplatten“ lassen sich mit Hilfe von zwei im rechten Winkel gespannten Schnüren leicht anlegen.
Zeichnen Sie den Weg maßstabgerecht auf ein handliches Raster. Anhand der Schnüre können Sie den Verlauf ins Gelände übertragen.
Auch beim Anlegen sanft geschwungener Gartenwege ist ein Schnurgerüst eine große Hilfe. Zunächst sollten Sie auf Millimeterpapier einen Lageplan mit dem Bestand anfertigen. lm Bereich des geplanten Gartenwegs wird der Plan mit einem Raster (etwa 50 cm im passendem Maßstab) unterlegt. Tragen Sie den gewünschten Verlauf des Gartenwegs ein.
Danach legen Sie im gewählten Grundstücksteil ein kleines Schnurgerüst an. Es besteht aus zwei gekreuzten Schnurstrecken wie immer im rechten Winkel. Diese Schnüre stellen auf dem Millimeterpapier die X- und Y-Achse dar, so dass die Schnittpunkte im Raster durch Abmessen auf das Gelände übertragen werden können.
„Verlorene“ Betonschalung anfertigen
Die Pflöcke für die Verschalung werden in nicht zu großem Abstand am Rand der geplanten Betonplatte eingeschlagen.
Auch diese Pflöcke mit Richtscheit und Wasserwaage ausrichten, um die Schalbretter problemlos anbringen zu können.
Vernageln Sie die Schalbretter nur von innen, da Nägel, die in den Beton hineinragen, das Entfernen der Verschalung erschweren.
Nach Abschluss der Verschalungsarbeiten sollten Sie die Form noch einmal auf Rechtwinkligkeit überprüfen und korrigieren.
Brettstöße in der Verschalung lassen sich bei großen Betonplatten nicht vermeiden. In solchen Bereichen zwei Pflöcke setzen.
Rundungen lassen sich nur schwer einschalen. Man kann ein Brett in kurzen Abständen einkerben und biegen.
Grundsätzlich unterscheidet man zwischen verlorener und wieder verwendbarer Schalung die jedoch aus Kostengründen nur auf Großbaustellen zum Einsatz kommt. Auf kleinen Baustellen eingesetzte Verschalungen wandern, nachdem sie ihren Zweck erfüllt haben, gewöhnlich auf den Müll, da sich die zusammengenagelten Bretter oder Holzplatten kaum ohne Beschädigungen vom abgebundenen Beton entfernen lassen. Wenn möglich, sollte man also auf billiges Material zurückgreifen.
Günstiges Material
Als günstiges Baumaterial bieten sich handelsübliche Schalbretter an. Man kann aber auch „Reste“ alte glattflächige Türblätter, Arbeits- und Sperrholzplatten etwa verwenden. Dies ist jedoch nur bei Bauteilen anzuraten, deren Oberfläche später ohnehin verdeckt wird wie zum Beispiel bei Fundamenten.
Unabhängig vom gewählten Baumaterial muss eine Betonverschalung ausgesprochen stabil ausgeführt werden. Der Druck, den nasser Beton auf die Schalung ausübt, ist beträchtlich; die Verschalung darf unter dieser Last auf keinen Fall aus der Form geraten, denn Korrekturen mit Hammer und Meißel sind erst nach dem Abbinden des Betons möglich! Von größter Wichtigkeit ist daher der Abstand der Pflöcke, die die Schalbretter im Erdreich verankern. Der erforderliche Abstand der Pflöcke untereinander richtet sich letztlich nach der Dicke der Schalbretter und der Stärke der Betonplatte. Die Verschalung sollte sich nach dem Vernageln auf keinen Fall mit dem Fuß durchbiegen lassen.
Stabile Pflöcke
Auch die Pflöcke selbst sollten stabiler Natur sein; bei einer angenommenen Länge von 600 mm sollten sie einen Durchmesser von 100 mm haben. Schlagen Sie die Pflöcke so weit ins Erdreich ein, bis sie wirklich fest sitzen. Bei höheren Verschalungen sollten die Pflöcke zusätzlich abgestützt werden. Sind alle gesetzt, bringen Sie die eigentliche Verschalung an. Vernageln Sie die Bretter nur von innen; wenn Nägel in den Beton ragen, ist es äußerst schwierig, die Verschalung zu entfernen.
Stufen und Treppen einschalen
Zum Einschalen einer Stufe reichen sechs Holzpflöcke sowie drei Bretter aus. Bei Treppen sollte man jedoch besser zumindest bei den Seitenteilen auf kräftige Schalbretter oder Sperrholzplatten zurückgreifen. Zudem müssen die Verschalungen an den Seiten bei breiten Treppen auch die Stufen ausreichend abgestützt werden.
Frostfrei gründen
Fundamente müssen frostfrei (800 mm tief) gegründet sein! Ferner ist unbedingt zu berücksichtigen, dass die Abmessungen von Schalung und Betontreppe vom gewählten Belag abhängen; die Lage der Betonstufen ergibt sich aus Fertigmaß minus Belag und Mörtelschicht.
Eine einzelne Stufe lässt sich mit drei Brettern und sechs Pflöcken einschalen. Auch hier ist eine ausreichende Gründung wichtig!
Für eine kleine Treppe kann man die Verschalung aus Brettern zusammenbauen. Die Seitenteile sollten allerdings verstärkt werden.
Bei breiten Treppen sollte man außer den Seitenteilen auch die Schalbretter der Steigungen abstützen sie könnten sich durchbiegen.
Die Verschalung größerer Treppen muss seitlich abgestützt werden, selbst wenn eine dicke Sperrholz platte eingesetzt wird.
Verschalen Sie die Steigungen mit an gehobelten Brettern; das spätere Glätten der Auftritt Stufen ist dann leichter durchzuführen.
Betonwände
Mitunter ist im Garten eine kleine halbhohe Wand erforderlich, etwa als Stützwand für das Erdreich eines höher gelegenen Grundstücksteils. Eine solche Wand lässt sich am einfachsten aus Beton herstellen. Zunächst legt man ein Streifenfundament an, das mit einer Bewehrung aus Baustahlmatten versehen wird. Sie müssen etwa 400 mm aus dem Fundamentkörper herausragen, damit später eine zug- und biegefeste Verbindung mit der Wand entsteht.
Die für eine Betonwand nötige Verschalung erfordert wegen der großen Last viel Bauaufwand sowie große Materialquerschnitte.
Um einen sauberen Übergang zwischen Fundament und Wand zu erhalten, schalt man das Fundament im oberen Bereich sorgfältig ein, damit die Wandverschalung später auf die Fundamentschalung gestellt werden kann. Für die Verschalung der Betonwand eignen sich in erster Linie 25 mm Sperrholzplatten, als Stützpfosten kommen Kanthölzer 60 x 80 mm in Frage.
Schlagen Sie die Pfosten ausreichend tief ins Erdreich ein, bringen Sie danach die Sperrholzplatten an; alternativ zum Vernageln ist auch Verschrauben möglich. Jeder Pfosten sollte abgestützt werden; verbinden Sie die Pfosten über Schrägverstrebungen mit in den Boden eingeschlagenen Pflöcken. Senkrecht zur Wandebene werden die Pfosten oben mit einem Brett verbunden; bei großer Wandstärke sind zusätzliche Spannanker nötig. Nach dem Einbringen der-Mattenbewehrung kann die Betonwand geschüttet werden.