Putz fachgerecht ausbessern, ist schnell gelernt

Teile die Seite, wenn sie dir gefällt. Danke

Mit dem richtigen Werkzeug ist die dauerhafte Sanierung des Putzes kein Problem, hier erfahren Sie wie sie Putz fachgerecht ausbessern

Putz fachgerecht ausbessern ist besonders bei älteren Häusern häufig notwendig. Aber auch, wenn Sie  neue Leitungen unter Putz verlegen, sind Putz arbeiten fällig. Putz dient im Haus als glatter Untergrund für die Tapete, bei Außenwänden hingegen vor allem als Wetterhaut.

Putz fachgerecht ausbessern, ist schnell gelernt

Alle Jahre wieder stehen Renovierungsarbeiten ins Haus. Eine der regelmäßig anfallenden Arbeiten ist das Tapezieren. Das heutzutage von vielen aus Kostengründen und nicht zuletzt auch, weil es Spaß macht, selbst ausgeführt wird.

Die anfängliche Euphorie wird jedoch jäh gebremst. Wenn sich mit den alten Tapeten gleichzeitig der Putz von der halben Wand ablöst. Vor allem Bewohnern älterer Häuser kennen dieses Problem gut. Es hilft nichts. Sie müssen den Putz fachgerecht ausbessern.

Bei der Unterputzverlegung von Elektro- und Wasserinstallationen ergibt sich das gleiche Problem. Hat man erstmal die Schlitze ins verputzte Mauerwerk gestemmt, stellt sich die Frage, wie man den Kanal fachgerecht wieder verschließt. Unbefriedigende Arbeitsergebnisse entstehen häufig dadurch. Dass Fertigmischungen, die zum Ausbessern kleiner Risse oder zum Ausfüllen von Dübellöchern gedacht sind, aus Unwissenheit anstelle von Putzmörtel verwendet werden.

Wenn man sich ein wenig mit dem Material auskennt und das richtige Werkzeug einsetzt, ist die dauerhafte Sanierung des Putzes jedoch kein Problem. Die nötigen Handgriffe kann man sich schnell aneignen. Ob im oder am Haus, die nötigen Arbeitsschritte sind in beiden Fällen gleich. Lediglich die Bestandteile des Putzmörtels unterscheiden sich je nach Einsatzort.

Putz fachgerecht ausbessern, die nötigen Handgriffe sind schnell gelernt

Ein Brett zum Aufrauen (A), eine Glättkelle (B), eine Trapezkelle (C), ein Mörtelbrett (D) und eine Brettreibe (E): Diese Werkzeuge machen die Putzsanierung einfach.

 

Putz fachgerecht ausbessern die Vorbereitungen

Putz fachgerecht ausbessern, die nötigen Handgriffe sind schnell gelernt

Begrenzen Sie die Schadstelle mit hinterschnittenen Kanten. In gekehlten Rändern des alten Putzes hält der neue besonders gut.

Die Vorbereitung der zu verputzenden Oberfläche ist ein wichtiger Arbeitsschritt, bevor Sie den Putz fachgerecht ausbessern.

Meist sind schadhafte Stellen im Putz sehr unregelmäßig geformt. Das erschwert das Verfüllen und Glätten der Fläche.

Um sich die Arbeit zu erleichtern, sollten Sie den Putz soweit ab stemmen, dass eine möglichst einfache Form (in unserem Beispiel ein Fünfeck) entsteht. Dies erscheint im ersten Moment absurd. Da die zu verfüllende Fläche dadurch vergrößert wird. Es ist jedoch einfacher, eine große einheitliche Fläche zu verputzen, als unregelmäßige Teilflächen zu verfüllen und gleichmäßig zu glätten.

 

Putz gut abklopfen

Losen Putz müssen Sie in jedem Fall entfernen. Sie können ihn losschlagen, indem Sie um die schadhafte Stelle herum den Putz mit dem Kellen Griff abklopfen. Besonders bei älteren Häusern ist oft festzustellen, dass der Mörtel schon bei leichtem Druck zerbröselt. Hier handelt es sich meist um Kalkmörtel, der über die Jahre seine Festigkeit eingebüßt, hat und nun aussandtet.

Eine sandige Oberfläche ist ungeeignet, neuem Putz Halt zu geben. Sie müssen daher zuerst mit Haftgrund vorbehandeln.

Ein weiteres Problem taucht auf, wenn die Wand zu saugfähig ist und dadurch dem Putzmörtel zu schnell die Feuchtigkeit entzieht. Dies führt dazu, dass der Abbindeprozeß nicht vollständig ablaufen kann und deshalb die angestrebte Festigkeit nicht erreicht wird. In diesem Fall muss vor dem Verputzen eine sogenannte Aufbrennsperre, ein spezieller Anstrich, aufgetragen werden.

 

Mörtel anrühren

Besonders glatte Flächen, wie man sie sich im Innenbereich wünscht, lassen sich mit Gipskartonmörtel erzielen. Er besteht aus einem Teil Gips, einem Teil Kalkhydrat und vier Teilen feinem Sand. Geben Sie zur Mischung soviel Wasser, daß sich der Mörtel gut verarbeiten läßt.

Putz fachgerecht ausbessern, die nötigen Handgriffe sind schnell gelernt

Der Mörtel wird, wenn nur kleinere Mengen benötigt werden, auf einer ebenen Fläche, zum Beispiel einem großen Brett, angemischt.

Putz fachgerecht ausbessern, die nötigen Handgriffe sind schnell gelernt

Auf dem Mörtelbrett wird eine nicht zu große Menge Putzmörtel aufgenommen und zu der zu bearbeitenden Wandfläche transportiert.

 

Tipp

Für stark beanspruchte Bauteile wie Außenputz eignet sich vor allen Dingen reiner Zementputz, eine Mischung aus einem Raumteil Zement und drei Raumteilen Sand. Für normal beanspruchte Außenbauteile empfiehlt sich auch Kalkzementmörtel, den Sie aus 2 Teilen Kalkhydrat, 1 Teil Zement und 10 Teilen Sand anmischen.

 

Fehlfläche füllen

Fehlfläche füllen

Beim Auftragen des Mörtels sollten Sie die Glättkelle unter einem Winkel von etwa 30 Grad zur wand führen und den Putz nach oben abziehen.

Fehlfläche füllen

Tragen Sie den Putz mehrlagig auf. Nachdem die erste Lage angezogen hat, füllt man mit der zweiten oder dritten Lage auf Kantenhöhe auf.

Bei Ausbesserungsarbeiten bestimmt die Höhe des vorhandenen Putzes die Stärke des neuen. Bevor Sie ihn aufbringen, sollte die Wand allerdings abgefegt und auch bei normalen Untergründen mit dem Quast gut genässt werden, damit der Putz
besser haftet und abbindet.

Vermeiden Sie den Fehler, den Putz in einem Arbeitsgang aufzubringen. Eine solche Reparatur führt in den seltensten Fällen zu befriedigenden Resultaten. An der oberen Kante reißt der Putz ein, unten bildet sich ein Wulst, da die Schicht nach unten rutscht. Auch wiederholtes Glätten mit der Reibe hilft hier nur im ersten Moment weiter.

Praktiker führen deshalb Wand putz zwei- bis dreilagig aus. Der Putz wird mit der Glättkelle vom Mörtelbrett genommen und dann portionsweise auf die Putzlücke aufgebracht. Dabei wird die Glättkelle so zur Wand geneigt, dass der Mörtel nicht abrutscht und gut auf die Wand aufgebracht werden kann.

 

Oberfläche abziehen und glätten

Ausgebesserte Stellen im Wand putz sollen sich, nach dem Tapezieren etwa, nicht mehr abzeichnen. Es ist daher nötig, in mehreren Arbeitsschritten vorzugehen. Zuerst muss die Oberfläche des frisch aufgetragenen Putzes grob abgezogen werden.

Hierzu eignet sich ein gerades Brett, mit dem man den Putz sägeschnittartig und nicht zu schnell abzieht, da ansonsten Risse entstehen.

Beginnen Sie mit dem Abziehen in den Außenbereichen der Fläche, und nutzen Sie die Kanten des vorhandenen Putzes als Führung. Setzen Sie das Abziehbrett dabei mehrmals neu an, damit das Abziehen in verschiedenen Richtungen erfolgt und sich auf diese Weise die gewünschte ebene Fläche ergibt.

 

Die Fläche glätten

Wenn sich kein überschüssiger Mörtel mehr auf dem Brett ansammelt, wird die Fläche mit Glättkelle und Brettreibe geglättet. Mit der Brettreibe tragen Sie wieder eine dünne Mörtelschicht ab, um so ein wenig Raum für die letzte Mörtelschicht – die später sichtbare Oberfläche – zu gewinnen.

Spätestens beim Arbeiten mit Reibbrett und Glättkelle zahlt es sich aus, wenn die zuvor ausgestemmte Fläche eine möglichst einfache Form hat. Entfernen Sie überschüssigen Mörtel von den Kanten, aber auch von anschließenden Wandbereichen, weil im Kantenbereich entstehende Grate beim Glätten der letzten Mörtelschicht zumindest sehr hinderlich sind. Im ungünstigsten Fall muss diese kleine Nachlässigkeit mit Hammer und Meißel bereinigt werden. Dabei kann es aber leicht zu ungewollten Beschädigungen der Kanten kommen.

Nach dem Glätten kontrollieren Sie mit dem Abziehbrett, ob die Fläche eben ist und deren Oberfläche ausreichend tief unter den Kanten des vorhandenen Putzes liegt. Der Höhenunterschied sollte etwa zwei Millimeter betragen.

Fläche glätten

1. Das Abziehen erfolgt mit einem geraden Brett, das sägeschnittartig über die Kanten des vorhandenen Putzes geführt wird.

Fläche glätten

2. Mit der Glättkelle wird der Putz etwas geglättet und überschüssiger Mörtel von den anschließenden Wandbereichen entfernt.

Fläche glätten

3. Dann wird die Oberfläche mit der Brettreibe so überarbeitet, daß eine zweite dünne Lage Mörtel aufgetragen werden kann.

Fläche glätten

4. Mit dem Brett wird nochmals kontrolliert, ob die verputzte Fläche eben ist und ob sie etwas tiefer als der vorhandene Putz liegt.

 

Zweite Lage

Die Fläche wird mit einem Kratzer aufgebrochen, um eine kraftschlüssige Verbindung zwischen den Mörtellagen zu ermöglichen.

Die Fläche wird mit einem Kratzer aufgebrochen, um eine kraftschlüssige Verbindung zwischen den Mörtellagen zu ermöglichen.

Der Mörtel wird mit festem Druck verstrichen. Tragen Sie ihn durch Abziehen mit geneigter Kelle von unten nach oben auf.

Der Mörtel wird mit festem Druck verstrichen. Tragen Sie ihn durch Abziehen mit geneigter Kelle von unten nach oben auf.

Bevor Sie damit beginnen können, die zweite Mörtelschicht aufzutragen, muss die Oberfläche der zuvor aufgebrachten und geglätteten Lage mit Hilfe eines Kratzers wieder aufgebrochen werden. Dies ist unbedingt nötig, um eine haltbare Verbindung mit der folgenden Putzlage herzustellen.

Mit dem Kratzen warten Sie am besten, bis der Mörtel etwas angezogen hat, da ansonsten leicht zu tiefe Riefen entstehen oder sich der Putz stellenweise von der Wand ablösen kann.

 

Bündig schließen

Dann wird die nächste Putzschicht aufgetragen. Sie sollten die Kelle wiederum leicht geneigt von unten nach oben führen und den Mörtel unter kräftigem Druck abstreifen. Ist die Fläche aufgefüllt, wird sie wie im vorigen Arbeitsschritt beschrieben geglättet. Gehen Sie vorsichtig ans Werk. Beim Arbeiten mit der Brettreibe kann man leicht Zuviel Putz wieder von der Wand abtragen.

 

Die Feinarbeiten

Feinarbeiten

Wenn der Putzmörtel anzuziehen beginnt, wird die Oberfläche mit dem Quast genässt. Verwenden Sie jedoch wenig Wasser.

Feinarbeiten

Mit der gründlich gereinigten, nassen Glättkelle wird die Oberfläche nun unter leichtem Druck mit kreisenden Bewegungen geglättet.

Die zweite Mörtelschicht ist nun aufgebracht und geglättet. Bei genauerem Hinsehen werden Sie allerdings feststellen, dass trotz größter Mühe beim Glätten kleinere Poren sichtbar geblieben sind, auch ist die Oberfläche noch etwas rau.

Daher wird der Putz nun mit dem Quast genässt. Verwenden Sie hierzu nicht Zuviel Wasser – der Putz darf nicht schwimmen – und gehen Sie auch mit dem Quast vorsichtig zu Werke. Da die Streifenmuster, die ansonsten in der Oberfläche erscheinen würden, nur unnötige Mehrarbeit bescheren.

Glätten Sie die ausgebesserte Fläche mit der unter leichtem Druck  kreisend geführten Glättkelle. Die sich dabei abzeichnenden Spuren werden abschließend durch letzte. Von unten nach oben geführte Kellen Striche verwischt. Diese Arbeitstechnik bewirkt, dass kleinste Schwebteilchen des Mörtels an die Oberfläche treten und die zuvor vorhandenen Poren sauber schließen.

 

Wissenswertes über Fertigmörtel

Für den Heimwerker sind fertige Trockenmischungen eine empfehlenswerte Alternative zu konventionell hergestellten Mörteln.

Die Vorteile. Es entfällt der lästige Transport und die bis zur Verarbeitung getrennte Lagerung gleich mehrerer Bestandteile des selbst herzustellenden Mörtels.

Vorkenntnisse hinsichtlich der je nach Verwendungszweck unterschiedlichen Mischungsverhältnisse und der verschiedenen Bestandteile sind nicht erforderlich. Außerdem ist die benötigte Wassermenge genau angegeben, so daß die Verarbeitung völlig unproblematisch ist.

Mörtel aus einzelnen Komponenten anzumischen, erfordert hingegen ein gewisses Maß an Erfahrung. Da die Eigenfeuchtigkeit des Sandes neben der Beschaffenheit der Wand ein weiteres Kriterium ist, die richtige Wassermenge zu bestimmen.

Wenn nur kleinere Mengen an Mörtel verarbeitet werden sollen. Wie es bei der Ausführung von Reparatur Arbeiten der Fall ist, sollten Sie zu Fertigmörtel greifen, da dieser auch in kleineren Mengen relativ preiswert angeboten wird.

Fertigputz wird in verschiedenen Zusammensetzungen, abgestimmt auf unterschiedliche Untergründe, Einsatzbereiche und Verarbeitungsweisen, angeboten. So gibt es etwa Haft putz auf Gips-Kalk-Perlit-Basis, der sich besonders für Untergründe aus Gas Beton im Innenbereich eignet. Andere sind für Mauerwerk und Betonbauteile ausgelegt.

 

Schutz vor Nässe

Für Fassaden und Feuchträume kommt ein Haft Putz auf Kalk-Zement-Sand-Basis in Frage. Allerdings sollten Sie sich bei Bauteilen, die besonders beansprucht werden. Wie der Sockel Bereich einer Hauswand, genau über das in Frage kommende Produkt informieren.

Außerdem werden im Heimwerkermarkt Feinputze auf Gips-Kalk-Basis angeboten, mit denen sich eine besonders glatte Oberfläche herstellen läßt. Die Wahl der Sorte hängt wiederum davon ab, welcher Untergrund gegeben ist und wie die Oberfläche gestaltet werden soll, zum Beispiel glatt oder strukturiert.

Zu guter Letzt sei noch der sogenannte Blitzzement erwähnt, dessen kurzer Abbindeprozeß – der etwa zwei Minuten in Anspruch nimmt – ihn vor allem für kleinere Reparatur Arbeiten prädestiniert.

Putz fachgerecht ausbessern, die nötigen Handgriffe sind schnell gelernt

Putz zum Nachbessern gibt es für innen und außen fix und fertig in unterschiedlichen Gebinde Größen zum Anmischen mit Wasser direkt vor Ort.

 

Weitere Seiten die Sie interessieren könnten
  1. Steinmöbel aus Gasbetonsteinen: Anleitung für Möbelstücke
  2. Beton einfärben, farbigen Beton selbst herstellen
  3. Natursteine beim Bauen und Wohnen richtig verwenden
  4. Beton, Verarbeitung, Druckfestigkeit, Mischungsverhältnisse
  5. Porenbeton, Planblöcke, Leicht, stabil und Druckfest