Mauern bauen leicht gemacht, Grundbegriffe und Baustoffe

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Mauern bauen ob Terrassenbegrenzung oder Anbau, ob Sichtschutz oder Grillplatz mit Mauerwerk lassen sich viele Probleme anspruchsvoll lösen

Mauern bauen in unserem Grundkurs lernen Sie, mit Steinen und Mörtel richtig umzugehen.

Mauern bauen leicht gemacht

Mauern bauen leicht gemacht

Die ersten gemauerten Bauten entstanden vor etwa 5000 Jahren in Mesopotamien. Zu dieser Zeit waren gebrannte Mauerziegel, wie sie heute üblich sind, allerdings noch unbekannt. Die Fassaden wurden mit glasierten und gebrannten Ziegelplatten verkleidet, so dass sie gegen Feuchtigkeit geschützt waren. Heutzutage besteht Mauerwerk aus zwei Komponenten, aus Ziegeln und Mörtel als Bindemittel. Durch den Mörtel werden Verformungen der Ziegel, die durch das Brennen entstehen, ausgeglichen und die Fugen abgedichtet.

Selbst bei kleineren Vorhaben ist es wichtig, sich vor Beginn der Arbeit mit den Grundbegriffen des Mauerns und den Baustoffen vertraut zu machen. Unser zweiteiliger Grundkurs Mauern soll die wesentlichen Grundtechniken vermitteln und zu-dem eine kleine Materialkunde bieten. Das Mauern erscheint in der Theorie recht einfach zu sein. Doch in der Praxis will der Umgang mit der Maurerkelle, wie jedes handwerkliches Arbeiten, gründlich ausprobiert sein. Doch haben Sie keine Angst, ein wenig Übung macht auch hier den Meister.

 

Das wird gemacht

  • Werkzeug zusammenstellen
  • Auswahl der für ein Bauvorhaben passenden Ziegel
  • Anmischen des Mörtels in verschiedenen Mischungsverhältnissen
  • Spannen einer Richtschnur
  • Steine auf Probe verlegen
  • Aufmauern der ersten Schicht
  • Steine beim Mauern in Wandebene und Höhe ausrichten
  • Trennen der Steine

 

Was sie brauchen

Material zum Mauern bauen

  • Mauersand
  • Zement oder Kalk und Zement oder Mischbinder Wasser
  • Steine

 

Werkzeug zum Mauern bauen

  • Maurerkellen
  • Fugenkelle
  • Maurerbütt
  • Maurerhammer
  • Fäustel, Meißel
  • Zollstock, Wasserwaage
  • Lot. Maurerschnur
  • Besen
  • Eimer
  • Quast
  • Richtscheit

 

Achtung Niedrige Temperaturen

Bei Temperaturen unter —3°C sollte man nicht mehr mauern. Falls Sie vom Frost überrascht werden, decken Sie die unvollendete Mauer mit Planen ab. Schichten, die durch den Frost Schaden genommen haben, müssen Sie abtragen, bevor die Arbeit fortgesetzt werden kann.

 

Werkzeug

Mauern bauen leicht gemacht

Mauern bauen leicht gemacht. Fürs Mauern benötigen Sie unter-schiedliche Werkzeuge, etwa Kelle, Hammer, Zollstock, Wasserwaage, Lot und Maurerschnur.

Maurerkellen gibt es in dreieckiger oder viereckiger Ausführung und in verschiedenen Größen. Sie sollten ausprobieren, mit welcher Form Sie am besten arbeiten können. Zusätzlich brauchen Sie auf jeden Fall eine Fugenkelle, mit der die Fugen nach Aushärten des Mörtels zuerst ausgekratzt und danach mit speziellem Fugenmörtel aufgefüllt werden. Achten Sie besonders bei diesen Werkzeugen darauf, dass nach jedem Arbeitsgang alle Mörtelreste mit Wasser abgespült werden.

Ungepflegtes Geschirr erschwert Ihnen die Arbeit nur unnötig. Wände aus Mauerwerk werden schichtweise aufgemauert. Um die nötige Stabilität zu erreichen, müssen die Steine versetzt angeordnet werden. Daher lässt es sich nicht umgehen, ab und zu einzelne Ziegel zu teilen. Hierfür sind Hammer und Meißel oder ein spezieller Maurerhammer erforderlich. Für eventuell anfallende Stemmarbeiten eignet sich ein Fäustel am besten.

 

 

Messhilfen beim Mauern bauen

Die häufig notwendigen Messungen werden mit dem Zollstock ausgeführt. Mit Lot und Wasserwaage wird das Bauwerk senkrecht und waagerecht ausgerichtet und die Arbeit regelmäßig kontrolliert. Die Maurerschnur dient einerseits zur Herstellung des Schnurgerüstes, das einen geraden Verlauf der Mauer sicherstellt. Andererseits wird sie für jede Schicht in entsprechender Höhe neu gespannt, um beim Mauern der jeweiligen Schicht als exaktes Richtmaß für die Stärke der Lagerfuge zu dienen.

 

Mauersteine zum Mauern bauen: Sorten und Formate

Dem Laien erscheint die Vielfalt der angebotenen Sorten und Formate zunächst recht unübersichtlich. Doch gilt für den Mauerwerkbau und damit auch für Steinformate seit langer Zeit eine einheitliche Maßordnung. Es spielt dabei keine Rolle, ob es sich um gebrannte Mauerziegel, Kalksandsteine oder Gasbetonsteine handelt. Im Mauerwerkbau ist für die gesamte Bemaßung der Achtelmeter (12,5 cm) die Einheit, aus der sich durch Vervielfachung oder Teilung alle anderen Maße ergeben.

Dieses Baurichtmaß ist auch Grundlage für die Steinformate. Die Differenz zwischen Mauermass (25 bzw. 12,5 cm) und tatsächlicher Steinlänge bzw. Höhe (24 bzw. 11,5 cm) erklärt sich daraus, dass bei den Maßen der Steine eine Mörtelfuge von einem Zentimeter berücksichtigt ist. Aus dem Baurichtmaß abgeleitete Steingrößen sind das Normalformat (NF) mit 24 x 11,5 x 7,1 cm und das Dünnformat (DF) mit 24 x 11,5 x 5,2 cm. Vielfache von DF ergeben weitere Steingrößen. 2DF bezeichnet z. B. das Format 24 x 11,5 x 11,5 cm.

Die Wahl des Formates und damit oft auch der Sorte hängt vor allem da-von ab, welche Funktion die Wand in erster Linie haben soll. Werden besondere Eigenschaften hinsichtlich der Wärmedämmung verlangt, so kommen Gasbetonsteine (ab 49 x 24 x 11,5 cm) in Betracht. Ihre Verarbeitung ist völlig unproblematisch, da sie sich mühelos mit einer Säge teilen lassen. Aufgrund der vielen Poren sind Gasbetonsteine sehr saugfähig und brauchen, wenn man mit ihnen Außenwände mauert, einen wasserundurchlässigen Putz.

 

Beim Mauern bauen sollten Sie auf gute Dämmung achten

Ähnlich positive Wärmedämmeigenschaften haben Porotonsteine, die sich aufgrund ihrer Größe und des geringen Gewichtes ebenfalls gut vermauern lassen. Sie zu teilen erfordert allerdings Übung. Kalksandsteine sind kostengünstig, verfügen über ausreichende Festigkeit und sind daher auch für tragende Konstruktionen gut geeignet. Zudem können sie auch für Außenwände genutzt werden, wenn man die Fassade imprägniert. Die haltbarsten, aber auch teuersten Mauersteine sind Klinker. Klinkerfassaden verfügen über die höchste Druckfestigkeit und benötigen nach dem Verfugen keine Schutzanstriche gegen Feuchtigkeit.

Mauern bauen leicht gemacht

Mauern bauen leicht gemacht. Handelsübliche Steinformate und Sorten mit unterschiedlichen Eigenschaften: Gasbeton- und Kalksandsteine, Klinker und Porotonsteine.

 

Mauern bauen, Mauermörtel

Mauermörtel besteht aus Mauersand (Korngrößen bis 3 mm), Bindemittel und Wasser. Das Bindemittel kann entweder aus Zement, Zement und Kalk oder aus industriell hergestelltem Mischbinder bestehen.

 

Richtig angemischt

Das Mischungsverhältnis von Kalkzementmörtel stimmt bei Verwendung von zwei Raumteilen Kalkhydrat, einem Teil Zement und acht Teilen Sand. Zementmörtel besteht aus einem Raumteil Zement und vier Teilen Sand und ist für stark beanspruchte Bauteile unbedingt empfehlenswert. Der Mörtel ist zu fett (Zuviel Bindemittel), wenn sich beim Glattstreichen auf der Oberfläche Risse bilden, und zu mager (zu wenig Bindemittel), wenn der Mörtel beim Glattstreichen aussandet. Halb abgebundener Mörtel darf nicht durch Wasserzusatz und Rühren wieder aufgefrischt werden, er erreicht seine Festigkeit nicht mehr.

Mauern bauen leicht gemacht

Mauern bauen leicht gemacht. Der Mörtel wird am besten auf einer festen Unterlage gut geeignet ist eine Spanplatte oder in einer Maurerbütt angemischt.

Mauern bauen leicht gemacht

Der Wasserzusatz stimmt genau, wenn der hoch aufgehäufte Mörtel auf der Kelle liegen bleibt und beim Mauern als Klumpen abgleitet.

 

Erste Steinschicht ausrichten

Mauern bauen leicht gemacht

Mauern bauen leicht gemacht. Um den geraden Verlauf der Mauer sicherzustellen, sollten Sie eine Schnur spannen. Klemmen Sie sie zwischen vier Ziegelsteine.

Die präzise Ausrichtung der ersten Steinschicht ist von großer Wichtigkeit, da Fehler, die hier gemacht werden, später kaum noch korrigiert werden können. Die unterste Lagerfuge das Mörtelbett, in dem die erste Steinschicht verlegt wird dient vor allem dem Höhenausgleich, da das Fundament erfahrungsgemäß nie ganz in Waage ist.

Die Dicke der ersten Fuge kann im Gegensatz zu den folgenden am ehesten von dem angestrebten Maß, etwa 10 bis 13 Millimeter, abweichen. Hier lässt sich noch vieles ausgleichen, was bei den folgenden Schichten unangenehm ins Auge fallen würde. Richten Sie eine Schnur lagerichtig und in Höhe der ersten Steinschicht aus. Benutzen Sie zum Ausrichten am besten einen Richtscheit und eine lange Wasserwaage. Es genügt, die Schnur provisorisch zu befestigen. Als recht praktisch hat es sich erwiesen, die Schnur an den Mauerenden zwischen Steinen einzuklemmen und straff zu spannen.

 

Tipp mit gebrannten Steinen mauern bauen

Falls Sie Klinker oder gebrannte Ziegel vermauern wollen, sollten Sie diese abwechselnd von verschiedenen Paletten (wenn vorhanden) ab stapeln und somit gemischt vermauern. Dies ist wichtig, da Lieferungen, die aus verschiedenen Chargen eines Werkes bestehen können, meistens von der Färbung her produktionsbedingt unterschiedlich ausfallen. Solche Farbunterschiede werden durch Grundstoffe und Brennprozess verursacht und sind daher völlig normal.

 

Alles in Reichweite

Zur Arbeitsvorbereitung gehört es auch, die Baustelle fachgerecht ein-zurichten. Sie sollten auf eine sinnvolle Anordnung der Arbeitsgeräte und Materialien achten. Der Mörtelbehälter (Maurerbütt) wird etwa einen halben Meter vor der Wand aufgestellt, so dass genug Platz zum Arbeiten bleibt. Die Steine werden in gleicher Entfernung von der Mauer aufgestapelt. Es ist empfehlenswert, die Steine über die Länge der Mauer zu verteilen. Alle benötigten Werkzeuge, wie Kelle, Hammer, Wasserwaage, Latte, Senklot, Wassereimer und Quast sollten gut erreichbar sein.

Mauern bauen leicht gemacht

Mauern bauen leicht gemacht. Die erste Steinschicht sollten Sie zunächst probehalber entlang der Schnur verlegen. Dann können Sie entlang der Richtschnur arbeiten.

Mauern bauen leicht gemacht

Mauern bauen. Nun kann die erste Steinschicht vermauert werden. Die erste Lagerfuge muss die Unebenheiten des Fundaments ausgleichen.

 

Mauern bauen — Schicht für Schicht errichten

Mauern bauen leicht gemacht

1.Nachdem die Maurerschnur gespannt ist, wird das Mörtelbett ein Stück weit gezogen und der erste Ziegelstein gesetzt.

Mauern bauen leicht gemacht

2.Mit der Kellenspitze nehmen Sie etwas Mörtel auf und streichen diesen auf der einen Kopffläche des zweiten Steines ab.

Mauern bauen leicht gemacht

3.Nach dem Ansetzen wird der Stein ausgerichtet. Verwenden Sie hierzu den Kellengriff. Die Breite der Stoßfugen sollte 1 cm betragen.

Mauern bauen leicht gemacht

4.Beim Ausrichten ist größte Sorgfalt erforderlich. Benutzen Sie ein Richtscheit oder die Wasserwaage als seitlichen Anschlag.

Mauern bauen leicht gemacht

5.Bei der ersten Schicht ist die genaue Höhenausrichtung wichtig. Ungenaues Arbeiten lässt sich später kaum noch korrigieren.

Mauern bauen leicht gemacht

6.Nach Vollendung der ersten Schicht sollten Sie Ihre Arbeit nochmals über die volle Länge sorgfältig mit der Wasserwaage kontrollieren.

Mauern bauen leicht gemacht

7.Jetzt kann die zweite Schicht aufgemauert werden. Beginnen Sie damit jeweils an den Enden, Ecken oder etwaigen Türanschlägen.

Nachdem die Baustelle eingerichtet ist, können Sie zu mauern anfangen. Beginnen Sie an einem Wand Ende oder einer Ecke. Bevor der erste Stein gesetzt wird, bringen Sie eine bis zwei Kellen Mörtel auf das Fundament auf. Er wird nur grob geglättet. In dieses Mörtelbett setzen Sie dann den ersten Stein und richten ihn durch leichte Rüttelbewegungen exakt aus.

 

Höhe kontrollieren beim Mauern bauen

Ist der Stein am gegenüberliegenden Ende ebenfalls gesetzt, wird auf beide jeweils ein zweiter Stein gelegt, mit dem die Schnur fest eingeklemmt und damit in die richtige Höhenlage gebracht wird. Danach mauern Sie alle weiteren Steine der ersten Lage auf, indem Sie auf eine Kopfseite etwas Mörtel auftragen. Der Stein lässt sich durch leichtes Klopfen mit dem Griff der Kelle seitlich und in der Höhe exakt ausrichten. Die Wasserwaage können Sie dabei genauso als seitlichen Anschlag wie zum waagerechten Ausrichten benutzen. Einen Stein können Sie mit Hammer und Meißel oder mit einem Maurerhammer teilen.

Es ist wichtig beim Mauern bauen, nicht mit Brachialgewalt vorzugehen, da der Stein sonst in viele kleine Teile zerspringt. Zuerst wird an jeder Seite des Steins mit dem Meißel und mehreren nicht zu harten Hammerschlägen eine Kerbe eingeschlagen, an der der Stein brechen soll. Ist dies geschehen, zerbricht der Stein an der gewünschten Stelle unter einem harten Schlag. Ist die erste Lage fertig gemauert, wird die Arbeit mit der Wasserwaage nochmals überprüft.

Falls einzelne Steine nicht richtig sitzen, empfiehlt es sich, diese mitsamt dem Mörtel wieder zu entfernen und neu einzusetzen. Schief sitzende einzelne Steine oder gar eine nicht in Waage ausgerichtete erste Schicht fallen dem Betrachter, gerade wenn der Fehler erst in den folgenden Schichten nach und nach korrigiert wird, mit Sicherheit auf. Die meisten Menschen haben einen Blick für parallele Linien und registrieren kleinste Abweichungen von der Ideallinie. Bei großer Hitze sollten Sie die Steine mit einem Quast gut anfeuchten, da dem Mörtel sonst die zum Abbinden nötige Feuchtigkeit viel zu schnell entzogen wird.

 

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