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Raufasertapete erfreut sich zunehmender Beliebtheit, denn diese Tapete, die je nach Struktur ein unterschiedliches Erscheinungsbild ergibt
Die Raufasertapete ist leicht zu tapezieren und überstreich bar. Raufasertapete lässt sich mit fast jeder Farbe streichen, und wenn sich die Oberfläche nach mehreren Anstrichen zugesetzt hat, kann die Tapete und mit ihr sämtliche im Anstrich enthaltenen Schmutz – und Schadstoffe problemlos entfernt werden.
Richtiges anbringen und verarbeiten von Raufasertapete
Tapetenbedarf errechnen
Den Tapetenbedarf können Sie sich anhand der neben stehenden Tabelle errechnen. Messen Sie die Höhe und die Länge der vier Wände (H/L) und entnehmen Sie der Tabelle die Anzahl der benötigten Rollen. Nur große Fenster- und Türflächen werden vom errechneten Bedarf abgezogen. Kleinere Flächen werden mit dem Verschnitt von Ober – und Unterkanten verrechnet.
Schneiden der Bahnen
Nachdem Sie die Wandhöhe gemessen haben, schneiden Sie nun auf dem Tapetentisch mehrere Bahnen zu. Schneiden Sie die Bahnen immer etwas länger zu, damit Sie nachher bei der tapezierten Bahn beim Schneiden der Ober – und Unterkante genügend Spiel haben.
Einkleistern von Hand
Bei der herkömmlichen Methode, dem Einkleistern von Hand, müssen Sie darauf achten dass Sie gleichmäßig einkleistern. Legen Sie dazu die Tapeten mit der Ansichtsseite auf den Tapeziertisch, Empfehlenswert ist, beim Tapezieren von Raufasertapete gleich zwei oder drei Bahnen einzukleistern, da die Arbeit bei geraden Bahnen recht zügig vorangeht.
Die Längskante der Tapetenbahn soll dabei parallel zur Längskante des Tisches liegen. Da die Tapetenbahnen meist schmaler sind als die Tischbreite, legen Sie die obere Kante der Tapetenbahn um einen halben Zentimeter über die Kante des Tapeziertisches und streichen den oberen Teil der Tapete bis zur Mitte der Bahn mit einer Kleisterbürste gleichmäßig ein.
Dann ziehen Sie die Tapete an die untere Kante des Tisches zu sich her und streichen den Rest der Tapete fertig ein. So vermeiden Sie das Einkleistern der darunter liegenden Tapetenbahn und damit unterschiedliche Weichzeiten.
Raufasertapete können satt eingestrichen werden. Bedenken Sie, dass auch die Kanten genügend Kleister bekommen. Kleinere Kleisterflecken sind bei dieser Art der Wandbekleidung kein Problem, da die Tapeten später überstrichen werden.
Nach der herkömmlichen Methode
Mit einer Kleistermaschine tapezieren
Auch Ungeübte können Raufasertapeten mit Hilfe einer Kleistermaschine tapezieren. Dies bedeutet eine erhebliche Arbeitserleichterung und Zeitersparnis, da die Bahnen nicht mehr von Hand eingekleistert werden müssen. Das Kleistergerät besteht aus einer Kleisterwanne und zwei Rollen. Setzen Sie den Tapeziergerätekleister (Ansatzverhältnis 1:35) wie folgt an:
Rühren Sie in 7 l kaltes Wasser den Packungsinhalt des Tapeziergerätekleisters zügig ein und schlagen Sie ihn dann nach 3 Minuten mit einem Heizkörperpinsel kräftig durch. Der Kleister ist nun gebrauchsfertig und reicht für etwa 35 qm. Füllen Sie ihn dann in den Kleisterbehälter ein. Die Tapetenbahnen werden mit der Ansichtsseite nach oben über die obere Rolle in die Maschine eingelegt und auf den Tapetentisch gezogen. Die untere Rolle sorgt dabei für einen gleichmäßigen Auftrag des Kleisters auf der Tapete.
Einkleistern
Wenn die Tapetenbahn dann mit der eingekleisterten Seite nach oben auf dem Tisch liegt, schlagen Sie erst die eine Seite bis zur Mitte und dann die andere Seite bis zur Mitte ein Dann legen Sie die Tapete noch einmal bis zur Hälfte zusammen und legen sie zur Seite.
Weichzeiten
Raufasertapeten sollten ca. 10 Minuten weichen. Natürlich hängt die Weichzeit auch von der Stärke des Papiers ab. Achten Sie immer auf gleich lange Weichzeiten aller Bahnen.
Raufasertapeten gibt es in verschiedenen Körnungen, d. h. die Größe und Anordnung der im Papier eingebetteten Holzfasern variiert von fein über mittel bis zu grob. Mittlerweile gibt es auch trocken abziehbare Tapeten, diese können Sie auch nach dem Streichen in einigen Jahren wieder trocken von der Wand abziehen. Die Einweichzeit dauert hier etwas länger.
PROFITIPP Legen Sie bei den eingekleisterten Tapeten immer Kante auf Kante, damit Ihnen die Ränder nicht austrocknen.
Erste Bahn ausloten
Nun loten Sie die erste Bahn aus. Benutzen Sie dazu einen weichen Bleistift, auf keinen Fall einen Kugelschreiber, einen Filz – oder Kopierstift. Es könnten sonst Flecken auf der Wand entstehen, die später durchschlagen und nicht mit Dispersionsfarbe überstreich bar sind.
Verkleben der ersten Bahn
Jetzt können Sie mit dem Verkleben der ersten Bahn beginnen, Im Prinzip besteht kein großer Unterschied in der Technik des Tapezierens von Raufasertapeten und anderen Tapetenarten, es geht jedoch mit Raufasertapeten wesentlich einfacher. Kleine Unregelmäßigkeiten wie Risse, aufgeplatzte Nähte o. Ä. lassen sich später beim Streichen geschickt kaschieren.
Entlang der Lotmarkierung
Setzen Sie die erste Bahn an der Deckenkante sowie entlang der Lotmarkierung an und drücken Sie sie mit der Tapezierbürste oder Rolle an die Wand. Grundsätzlich wird von der natürlichen Lichtquelle weg tapeziert, ob Sie dabei links oder rechts vom Fenster anfangen, ist unerheblich. Auch hier gilt. Kleine Fehler wie Überlappung der Nähte lassen sich durch Farbe verdecken. Achten Sie trotzdem auf einen senkrechten Verlauf der ersten Bahn, denn an dieser orientieren sich alle folgenden Bahnen der ersten Wand.
Entlang der Lotmarkierung
Achten Sie darauf, alle Lufteinschlüsse herauszustreichen. Sollten allerdings dabei Falten entstehen, müssen Sie die Bahn noch einmal anheben und sorgfältig neu ausrichten. Falls Sie merken, dass der Untergrund zu trocken ist und die Tapete keine gute Haftung besitzt, leimen Sie die Wand mit einer dünnen Kleisterflüssigkeit vor.
Bereiten Sie diese mit dem gleichen Tapetenkleister, den Sie für Ihre Tapeten benutzen, nach Gebrauchsanweisung zu. Streichen Sie dann mit einer Deckenbürste die Kleisterlösung an alle Wände, die Tapete hat jetzt eine größere Haftung. Auch mit dem Anbringen der Bahnen werden Sie sich leichter tun, da Sie die Tapeten an der feuchten Wand gut hin- und her rutschen und somit auch leichter auf Stoß legen können.
Tapetenreste abschneiden
Wenn die Tapete glatt an der Wand klebt, muss sie oben und unten einen geraden Abschluss haben. Markieren Sie sich mit dem Scherenrücken eine Linie, an der Sie den überstehenden Tapetenrest abschneiden. Sollten Sie keine Fußbodenleisten haben, dann schneiden Sie die Bahnen so zu, dass Sie nur für das obere Tapetenende eine kleine Zugabe haben.
Im unteren Bereich haben Sie vom Boden ab etwa 5 cm Spiel, um die Tapete ohne Spalten zu verkleben. Rechnen Sie also die Bahnlänge genau vom Boden weg plus die 2 cm Zugabe für oben. Sollten Sie sich doch einmal vermessen haben und die Bahn tatsächlich zu kurz geraten sein, dann setzen Sie einfach Stoß an Stoß den fehlenden Streifen Tapete an. Nach dem Überstreichen werden Sie die Nahtstelle nicht mehr sehen.
Auf genauen Kantenanschluss achten
Wenn Sie nun mit dem Tapezieren der zweiten Bahn fortfahren, machen Sie dies auf die gleiche Art und Weise wie vorher beschrieben. Wichtig ist, dass Sie auf einen genauen Kantenanschluss achten. Jede Bahn wird Kante für Kante aneinander geklebt. Drücken Sie zuerst die obere linke Seite fest an die Wand, damit die Tapete nicht zu rechtslastig an dem Stoß der vorherigen Bahn ausgerichtet wird und sich dadurch verzieht.
Nahtroller verwenden
Die Nahtstellen werden häufig vernachlässigt. Sie platzen auf, weil zu wenig Kleister aufgetragen wurde oder der Untergrund zu stark saugt. Verwenden Sie einen Nahtroller, mit dem Sie die Tapete in diesem Bereich andrücken.
Innen – und Außenkanten
Bei Innenecken wird die Bahn ca. 5 cm über die Ecke geklebt und in der Ecke abgerissen. Bei Außenkanten trennen Sie die Bahn an der Kante mit dem Cuttermesser ab. Ebenso verfahren Sie an der Anschlussbahn. Wenn Sie merken, dass der Kleister zu stark herausquillt, müssen Sie die nachfolgenden Bahnen etwas dünner einkleistern. Auch zu schnelle Trocknung kann zum Aufplatzen der Nähte führen. Die Raumtemperatur sollte sowohl beim Anbringen der Tapete als auch beim Trocknen gleichmäßig sein. Durchzug und zu starkes Heizen sollten vermieden werden.
Decken zu zweit tapezieren
Bedingt durch die Länge der Tapeten sollten Sie Decken am besten zu zweit tapezieren, Eine Person drückt die Tapete an die Decke, die zweite hält die Tapetenbahn mit einem Besen hoch. Die erste Bahn wird in Bahnbreite mit einem Schnurschlag markiert, so erhalten Sie eine gerade Lot Linie, an der Sie sich beim Anlegen der Bahn orientieren können. Dann können Sie wie vorher beschrieben weitertapezieren.