Holzwurm erkennen und mit verschidenen Mitteln bekämpfen

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Nicht nur Möbel werden vom Holzwurm befallen, auch Fußböden aus Fichtenbrettern dienen den ungebetenen Gästen als Lebensraum

Der Name „Holzwurm“ führt ein wenig in die Irre, denn bei diesem Tierchen handelt es sich nicht wirklich um einen Wurm, sondern um die Larve des Pochkäfers, eines etwa 4 mm langen Insekts.

Holzwurm erkennen und mit verschidenen Mitteln bekämpfen

Holzwurm Bekämpfen

Sie lebt im Holz, frisst kreuz und quer Gänge durch das Material, verpuppt sich und verlässt schließlich durch ein winziges Loch an der Oberfläche als ausgewachsener Käfer das Holz.

Der Käfer legt wiederum Eier in Ritzen und Fugen ab. Nach etwa drei Wochen schlüpfen erneut Larven – und fressen neue Gänge in das Holz.

Der Holzwurm verrät sich durch Fraß- bzw. Fluglöcher an der Oberfläche eines Möbelstücks, aber sie sind erst dann ein Beweis für aktuellen Befall, wenn ihre Ränder weiß, also frisch gebissen sind. Als weitere Hinweise können Häufchen von frischem Holzmehl unter dem Möbel oder leise knackende Geräusche im Holz gelten, die aber nur bei absoluter Stille zu hören sind.

Bei solchen Anzeichen haben Sie Gewissheit, dass sich Larven im Holz befinden, und es ist höchste Zeit, etwas gegen den Befall zu unternehmen. Nicht nur Möbel werden vom Holzwurm befallen: Auch Fußböden aus Fichtenbrettern dienen den ungebetenen Gästen als Lebensraum. Und in älteren Häusern können auch Dachstühle und Deckenkonstruktionen so stark befallen sein, dass sie in ihrer Stabilität ganz entscheidend beeinträchtigt werden.

Wenn Sie also ein Möbel aus zweiter Hand ins Haus bringen, sollten Sie in der ersten Zeit sehr aufmerksam auf Anzeichen für einen Holzwurmbefall achten. Auch wenn der Händler versichert, dass er das alte Stück einer Behandlung unterzogen hat, sollten Sie kritisch sein. Die üblichen Bekämpfungsmittel töten die Tiere, nicht aber die Eier. Und wenn das Mittel in zu geringer Dosierung angewendet wird, bietet es nur für kurze Zeit wirksamen Schutz vor neuem Befall.

Holzwurm erkennen und mit verschidenen Mitteln bekämpfen

Nur etwa 4 mm ist der ausgewachsene Pochkäfer lang. Seine Larve wird als Holzwurm bezeichnet.

 

Vorsicht

Insektizide schaden nicht nur dem Holzwurm, sondern auch dem Menschen. Deshalb sind sie mit äußerster Umsicht zu handhaben. Sie dürfen nicht in die Hände von Kindern geraten und sollten nicht über die empfohlene Menge hinaus eingesetzt werden. Reste, die Sie nicht aufbewahren wollen, geben Sie zur Sammelstelle für Sondermüll. Weil Bekämpfungsmittel gefährlich sind, sollten Sie diese nur dann benutzen, wenn es einen konkreten Anlass gibt.

 

Holzwurm Schäden an Möbeln

Die Fraß Löcher an der Oberfläche eines Möbelstücks beeinträchtigen zwar das Aussehen, aber sie sind nicht der größte und nachhaltigste Schaden, den der Holzwurm dem Möbel zufügt. Viel gravierender wirkt sich aus, was die gefräßigen Larven im Inneren des Holzes anrichten.

Die Fraß Gänge sind Fehlstellen im Holz; sie mindern die Festigkeit des Materials. Je mehr Fraß Gänge sich durch das Holz ziehen, je dichter sie beieinander liegen, desto stärker geht es dem Holz an die Substanz. Es wird schließlich so morsch, dass man es zwischen den Fingern zerbröseln kann.

 

Der Holzwurm ist wählerisch.

Teak und Mahagoni befallen sie sehr selten. Nadelhölzer wie Fichte, Kiefer, Lärche und Tanne stehen schon in recht frischem Zustand auf ihrer Speisekarte, während sie Buchenholz erst rund 40 Jahre und Eiche gar erst 60 Jahre nach Verarbeitung des Holzes befallen.

 

 

Da der ausgewachsene Käfer seine rund 60 Eier pro Gelege vorwiegend in Fußbodenritzen ablegt, fressen sich die Larven meistens von unten her in ein Möbel. Möbelbeine und Sockel Partien sind demzufolge am stärksten befallen.

 

Insektizid

Ein Insektizid bekämpft lebende Holzwürmer und verhindert bei sachgemäßer Anwendung auch künftigen Befall. Die üblichen Mittel bessern damit aber nicht zugleich die im Holz angerichteten Schäden aus. Eine Ausnahme bildet eine Art der Holzwurmbeseitigung, bei der man einen flüssigen Kunststoff ins Innere des Holzes einspritzt. Der Kunststoff dringt in die Fraß Gänge ein und festigt beim Aushärten die morsch gewordene Holzsubstanz.

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Die Larven des Pochkäfers sind winzig klein. Sie richten immensen Schaden an. Etwa drei Jahre lang frisst sich ein Tier durchs Holz.

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Die Gefräßigkeit der Larven kann dazu führen, dass sich festes Holz unter der dünnen Deckschicht völlig in Holzmehl verwandelt.

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Fraß Löcher an der Möbeloberfläche sollten genau geprüft werden: Löcher mit weißem Rand sind frisch und zeigen akuten Befall an.

 

Behandlung

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Tragen Sie bei jeder Anwendung von Holzwurmbekämpfungsmitteln Gummihandschuhe und arbeiten Sie an einem offenen Fenster.
Holzwurmbekämpfungsmittel gibt es in kleinen Spritzkännchen und in zweierlei Dosen- bzw. Kanister Größen. Die großen Gebinde sind dafür gedacht, dass man ihren Inhalt großflächig mit dem Pinsel verarbeitet. Sie können aber auch das etwas umständlichere Verfahren wählen und kleine Mengen auf eine einfache Einwegspritze aufziehen, um damit das befallene Möbelstück ganz gezielt zu behandeln.

Wenn Sie das Insektizid auf die Möbeloberfläche aufstreichen, können Sie dann nur eine nachhaltige Wirkung erzielen, dass Sie das behandelte Möbel für etwa zwei Wochen in eine große Plastikfolie einschließen und diese Folie luftdicht verkleben.

Der luftdichte Abschluss soll nicht nur Sie und Ihre Mitbewohner vor Geruchsbelästigung und gesundheitlichen Beeinträchtigungen schützen, vor allem erreichen Sie so, dass das Insektizid nicht verfliegt und dadurch länger und intensiver einwirkt.

 

Einwirken lassen

Am besten stellen Sie das behandelte Möbel während der Einwirkzeit des Mittels in einen Abstellraum oder in die Garage. Denken Sie später daran, in der Wohnung für ausreichende Lüftung zu sorgen.

Auf polierten, lackierten oder gewachsten Möbelflächen hinterlässt das Insektizid einen weißlichen Belag, den Sie aber leicht abwischen können. Anschließend sollten Sie das Möbel mit einem Möbelpflegemittel behandeln.

 

Rohes Holz

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Rohes Holz saugt das flüssige Insektizid sehr schnell auf. Besonders wirksam ist deshalb die Behandlung der Innenseiten von Möbeln.

Unbehandeltes Holz nimmt das Insektizid besser auf als behandeltes. Daher ist es ratsam, das Mittel auf die Innenseiten von Schränken und Schubladen oder auf die Unterseiten von Stuhlsitzen, Tischen oder Sesselgestellen aufzustreichen.

Bevor Sie das Mittel auftragen, sollten Sie das Holz gründlich säubern. Gerade auf rohem Holz lagert sich sehr oft Staub an, der das Eindringen der Flüssigkeit ins Holz behindern könnte. Bearbeiten Sie Risse und Fugen besonders sorgfältig, denn hier könnten versteckt Holzwurmeier abgelegt sein und die Behandlung überstehen.

Auf den Insektizid-Behältern ist angegeben, wieviel Flüssigkeit man pro Quadratmeter aufträgt. Halten Sie sich an diese Angaben.

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Die Unterseiten von Stühlen, Sesselgestellen oder Tischen sind meist nicht lackiert und nehmen daher Bekämpfungsmittel gut auf.

 

Fußbad

Weil Holzschädlinge oftmals von den Möbelfüßen und -beinen her in das Holz eindringen, ist es sinnvoll, an diesen Stellen mit der Behandlung anzusetzen.

Als sehr wirksam hat es sich erwiesen, den Möbelfüßen buchstäblich ein „Fußbad“ zu verpassen. Dazu füllen Sie ein Schälchen mit einer geringen Menge der Flüssigkeit und stellen das zu behandelnde Möbelbein hinein.

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Ein Möbel Fuß wird intensiv getränkt, wenn er in einem Schälchen mit Bekämpfungsmittel steht. Das Holz saugt die Flüssigkeit hoch.

Auch hier gilt es, das Möbel für etwa zwei Wochen luftdicht in Plastikfolie einzuhüllen. In dieser Zeit wird ein Teil der Flüssigkeit im Holz kapillar nach oben transportiert, wo sie in den Fraß Gängen verdunstet und die Gase weitere Partien des Holzes erreichen. Das Möbel Bad verdunstet ebenfalls und unterstützt die Wirkung des Mittels von außen.

Wenn nach der empfohlenen Behandlungsdauer von etwa zwei Wochen noch ein Rest Flüssigkeit übrig ist, können Sie ihn in die Dose bzw. den Kanister zurückgeben. Gießen Sie ihn niemals in die Kanalisation!

 

Gezielte Teilbehandlung

Holzbefall bei größeren oder sperrigen Möbeln reicht es aus, wenn Sie lediglich den Möbel Fuß, den Sie behandeln möchten, in ein Schälchen stellen und in eine Plastikfolie einhüllen.

Achten Sie nicht nur darauf, dass die Hülle luftdicht schließt, sondern dichten Sie auch alle etwaigen Fraß Löcher im Holz, die sich außerhalb der Plastikumhüllung befinden, mit Wachspfropfen ab.

 

Einspritzen

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Mit dem Spritzfläschchen pressen Sie das Insektizid direkt ins Holz. Die Verdunstungsverluste sind geringer als bei Oberflächenbehandlung.

Weil die Schädlinge im Inneren des Holzes leben, lohnt es sich, das Bekämpfungsmittel tief ins Holz zu spritzen und nicht nur auf der Oberfläche zu verstreichen.

Sie dichten zunächst den größeren Teil der Fraß Löcher mit Wachs ab, bevor Sie das Mittel mit dem Spritzfläschchen oder einer Einwegspritze in die verbliebenen offenen Löcher injizieren. Verschließen Sie dann auch diese mit Wachs, damit möglichst wenig von dem Insektizid nach außen verdunstet. Sie sollten auch in diesem Fall das Möbelstück in eine luftdichte Hülle einschließen.

Nach etwa zwei Wochen können Sie die Hülle öffnen. Die Wachspfropfen werden entfernt, die gesamte Oberfläche gereinigt und mit Möbelwachs überarbeitet.

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Einen Teil der Fraß Löcher schließt man vor der Behandlung mit Wachspfropfen; die restlichen Löcher dichten Sie zum Schluss ab.

 

Sockel leisten

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Lösen Sie die Scheuerleisten vorsichtig von der Wand, wenn Sie einen Befall erkannt haben. Die Nägel reißen sonst Löcher ins Holz.

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Streichen Sie die Leisten auf der rohen, unbehandelten Rückseite mit Bekämpfungsmittel ein – nach Gebrauchsanweisung.

Der Holzwurm siedelt sich nicht nur in Möbeln an: Auch hölzerne Sockelleisten sind bevorzugte Plätze für die Eiablage. Dort können die Larven lange Zeit leben, bevor der Befall offensichtlich wird.

Wenn Sie in einem Altbau wohnen und an einem Möbel Holzwurmbefall feststellen, sollten Sie auch die Scheuerleiste untersuchen. Nehmen Sie sie behutsam von der Wand. Es empfiehlt sich in jedem Falle, die Rückseiten der Leisten vorsorglich mit dem Bekämpfungsmittel zu streichen.

Montieren Sie sie aber danach nicht sofort wieder, sondern verpacken Sie die Leisten für zwei Wochen in eine große Plastikfolie, und lassen Sie das Holz nach dem Auspacken erst gründlich im Freien auslüften.

 

Holzwurm im Dachstuhlbereich

Wenn man ein altes Haus kaufen will, kann man den Dachstuhl gar nicht sorgfältig genug daraufhin untersuchen bzw. von einem Fachmann untersuchen lassen, ob das Holz gesund ist. Aber auch, wenn Sie Holzwürmer in Möbeln, Fußböden oder Scheuerleisten entdecken, sollten Sie das Gebälk des Dachs eingehend daraufhin prüfen, ob sich dort Schädlinge eingenistet haben.

Solche Vorsicht ist nicht übertrieben, denn der Pochkäfer bevorzugt Nadelholz – und aus dem sind Dachstühle konstruiert. Erst seit wenigen Jahrzehnten wird Bauholz so imprägniert, dass zumindest für einige Zeit ein ausreichender Schutz gewährleistet ist. Häuser werden also mit höherem „Lebensalter“ immer anfälliger für den Holzwurm.

Sowohl die eingehende Untersuchung des Dachstuhls als auch die unter Umständen notwendige Behandlung sollte dem Fachmann überlassen bleiben, da oftmals Kenntnisse der Statik erforderlich sind: Für eine gründliche Untersuchung werden Teile der Dachsparren oder Kehlbalken mit dem Beil abgeschlagen, weil frischer Befall sich noch nicht durch die zahlreichen Fluglöcher der mittlerweile geschlüpften Käfer verrät. Je früher man den Befall erkennt, desto geringer sind die Schäden und entsprechend leichter fällt auch die Behandlung.

 

Chemie oder Heißluft

Häufig wird der Holzwurm im Dachstuhl mit den gleichen Mitteln behandelt, die auch bei Möbeln Verwendung finden: mit einem Insektizid, das man als Flüssigkeit aufträgt und das sich dann als Gas in den Fraß Gängen ausbreitet. Nichtflüchtige Bestandteile bleiben auf dem Holz und beugen einem künftigen Befall vor.

Eine andere, aufwendigere aber umweltfreundliche Methode ist es, das Haus oder zumindest den Dachstuhl mit einer großen, luftdichten Hülle zu ummanteln. Anschließend wird heiße Luft unter die Hülle geblasen, und zwar so lange und so intensiv, dass die Schädlinge auch in den Fraß Gängen tief im Innern stärkerer Hölzer absterben.

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Vor einer chemischen Behandlung wird das Holz gründlich gereinigt. Auf den Sparren liegt viel Staub, der die Behandlung beeinträchtigt.

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Aus feiner Düse spritzt der“ Kammerjäger“ das Bekämpfungsmittel auf das Holz – bis in versteckte Partien und Winkel hinein.

 

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