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Mit Beschichtungen und verschiedene Putzarten für Innenwände sorgt man für eine attraktive Optik, doch welche Putzarten kann man wählen?
Verschiedene Putzarten; Wer Wände renoviert oder erst beschichtet, sollte wissen, was es gibt. Hier bekommen Sie Hilfe bei der Auswahl. Kaum gilt einem Bereich innerhalb einer Wohnung ein größeres Interesse als den Innenwänden.
Insbesondere verschiedene Putzarten und Beschichtungen können dabei schöne Erneuerungen bringen. Also alles, was pulverförmig oder pastös, glatt, körnig oder sonst wie mit Zusatzstoffen angereichert angeboten wird und sich mehr oder weniger feucht auf die Wand bringen und strukturieren lässt.
Verschiedene Putzarten, Putze im klassischen Sinn
Verschiedene Putzarten sind im klassischen Sinn zunächst einmal mineralische Putze. Sie enthalten neben dem Hauptinhaltsstoff Sand mineralische Bindemittel, so zum Beispiel Bau Kalk, Kalk/Zement-Gemische, Zement oder Gips. Neben den mineralischen Zuschlägen wie Sand, Granulaten (Körnungen) und Perlite, enthalten mineralische Putze auch Zusätze in geringer Menge, die bestimmte Mörteleigenschaften beeinflussen (Erstarrungsbeschleuniger, Luftporenbildner, Haft Verbesserer usw.).
Eingeteilt werden die mineralischen Putze in Unter und Oberputze, und je nach Anforderung, beziehungsweise Anwendung, auch in Putzsysteme. Sie dienen als Grundputz zur Ebnung des Untergrunds, als Dekorputz zur Oberflächengestaltung. Gemeinsam ist bei allen, dass sie im Gegensatz zu den pastösen Kunstharzputzen in trockener Form geliefert werden.
Nach Zusatz von Wasser entsteht daraus der dickflüssig bis breiige Putzmörtel. Weiß oder farbig eingefärbte mineralische Oberputze werden häufig auch als Edelputze bezeichnet, um die langjährige Anwendung und Bewährung mit einem Wertbegriff besonders herauszustellen. Es handelt sich dabei jedoch um die gleichen mineralischen Putze nach DIN 18550 ohne zusätzliche Veränderungen.
Mineral – Fertigputz
Mineral – Fertigputz
Der Mineral – Fertigputz wird im Gegensatz zu herkömmlichen Mineralputzen verarbeitungsfertig im Eimer als pastöse Masse angeboten, und das ohne Kunststoffzusätze. Der weiße Grundputz aus feinstem italienischen Marmor wird in drei Körnungen angeboten und ist somit als Roll-, Reibe- oder Strukturputz verwendbar. Mit Hilfe von mineralischen Pulverfarben kann der Putz eingefärbt und somit vollkommen durchgefärbt an die Wand gebracht werden. Je nach Mischverhältnis lässt sich die Farbintensität auch individuell wählen.
Buntsteinputz
Buntsteinputz
Der Buntsteinputz ist eine Variante eines Kunstharzputzes, die im Innenbereich häufig etwa bei der Gestaltung von Säulen, Pfeilern und exponierten Wänden Verwendung findet. Der Multicolor – Effekt wird ohne Pigmente und Füllstoffe ausschließlich durch naturfarbige Marmorkörnungen, eingefärbte Quarzkörner oder natürlichen Kies unterschiedlicher Färbung erzeugt.
Das Auftragen und die Oberflächenglättung erfolgen mit einer Edelstahl – Glättkelle. Es gibt sowohl wässrige als auch lösemittelhaltige Typen. Buntsteinputz wird manchmal auch noch als Waschputz – Imitation bezeichnet, was auf den ursprünglich mineralischen Charakter dieser Beschichtungsart hinweist.
Lehm-Innenputz
Lehm Innenputz
Innenputze aus Lehm bestehen aus reiner Erde, die mit Pflanzenfasern und Stroh zum Bauprodukt veredelt wird. Sie werden in allen Bereichen des Wohnungsbaus auf allen Untergründen eingesetzt. Aus dem biegsamen Material Lehm werden natürlich-ästhetische Oberflächen geschaffen.
Lehm-Edelputze mit ihren farbigen Oberflächen beeinflussen die Innenraumarchitektur und wirken sich durch die Regulierung der Luftfeuchtigkeit sehr positiv auf das Raumklima aus. Sie können glatt oder rau verarbeitet werden. Um besondere Effekte zu erzielen, ist es möglich, zum Beispiel Strohfasern hinzuzufügen oder den Putz mit Perlmutt zu veredeln.
Lehmstreichputze, Antikputze oder Glanzputze sowie Lehmspachtelputze sind des weiteren Möglichkeiten der kreativen Wandgestaltung mit Lehm.
Der Lehmspachtelputz ist geeignet, um alte Wandtechniken wiederaufleben zu lassen. Dabei sind einfache, geglättete Oberflächen machbar, aber auch strukturierte beziehungsweise modellierte.
Das Putzmaterial besteht aus Tonmehlen, gesiebten Marmorsanden, Pflanzenstärke sowie Zellulosefasern und Pigmenten.
Der Lehm-Gips putz
Der Lehm-Gips Putz
Der Gips putz aus Lehm ist eine Kombination, die die positiven Eigenschaften dieser beiden Putzarten vereint. Zur optimalen Feuchtigkeitsaufnahme kommt nun eine noch höhere Festigkeit hinzu sowie eine schnellere Austrocknung und die einlagige Verarbeitung in Dicken von 5 bis 40 Millimetern. Der Putz kann auch noch mit diffusionsoffenen Farben gestrichen werden.
Magnetputz
Magnetputz
Als Zwischenputz angeboten macht der Magnetputz aus einer Raum Wand eine überdimensionale Pinnwand, denn der verarbeitungsfertige Fein Putz enthält Metallsand als Zuschlag. Damit entsteht eine metallische Fläche, die dann noch mit einem Ober Putz gestaltet wird. An dieser haften schließlich die Spezialmagnethalter sicher an. Somit lassen sich ohne Nägel, Reißzwecken oder Klebebänder viele Dinge direkt an der Wand festhalten.
Kalkputz
Kalkputz
Seit Jahrtausenden bewährt und heutzutage wieder stärker nachgefragt ist der Kalkputz. Die günstigen baupysikalischen- und biologischen Eigenschaften (positives Raumklima, diffusionsoffen, desinfizierend durch hohe Alkalität) machen ihn für Innenräume und die gehobene ökologische Bauweise besonders interessant.
Kalkputze können gefilzt, modelliert oder verwaschen werden. Während die Naturkalkputze der Mörtelgruppe PIC nach DIN 18550 angehören (geringe bis normale Beanspruchung), sind moderne Kalkputze mit veränderter Rezeptur unter P I I eingestuft (höhere Abriebfestigkeit). Kalkputze können schließlich in Wohnräumen mit einer Kalkglätte oder einem Kalk-Silikat Anstrich weiter behandelt werden.
Ziegelmehlputz
Ziegelmehlputz
Als Ziegelmehlputz bezeichnet man Kalkputze, die mit Hilfe von zugegebenem Ziegelmehl und Kaolin (ein Rohstoff aus der Porzellan Herstellung) an Festigkeit gewinnen, aber dennoch sehr elastisch bleiben. Sie haben eine sehr hohe Wasserdampfaufnahme – Kapazität. Der rötliche Grundputz wird einlagig aufgezogen und kann mit einem ebenso rötlichen Feindeckputz überarbeitet werden. Oder aber man gestaltet mit einem mineralischen weißen oder eingefärbten Edel putz.
Naturfaserputz
Naturfaserputz
Eine weiße Dispersions Beschichtung ist der Naturfaserputz. Hierbei handelt es sich um einen Dekor – Fertigputz mit feiner Faserstruktur auf der Basis von Zellulosemehl, mineralischen Pigmenten und Füllstoffen sowie diversen natürlichen Ölen und Wachsen. Er ist ein reiner Oberflächenputz, der dünnlagig aufgezogen oder aufgestrichen wird. Die Trocknung erfolgt durch Sauerstoffaufnahme und es dauert etwa vier Wochen bis zu seiner End härte.
Streichputz
Streichputze
Wer Putz wie Farbe auftragen möchte, findet in einem Streichputz den richtigen Belag. Damit kann man zum Beispiel ein sehr feinkörniges Putzbild erzeugen, wobei der Auftrag mit der Rolle oder eben durch Streichen mit einer Bürste erfolgt. Hierbei kann je nach Bürstenführung noch ein individuelles Oberflächenbild erzeugt werden. Mit maximal fünf Prozent Farbe kann der Putz auch vor der Verarbeitung abgetönt werden oder man streicht ihn nach Austrocknung an der Wand.
Glatte Oberflächen
Glatte Oberflächen schließlich erzielt man am besten mit Spachtelmassen, die ohne Körnung angeboten werden. Die Spachteltechnik gibt Wänden eine stilvolle, hochwertige Oberfläche, die an venezianische Wände erinnert. Gipsbauplatten oder Kalkzementputz – Untergründe werden zuerst mit einem Gips putz geglättet, dann wird ein bis zweimal der Grundspachtel aufgetragen. Ist dieser trocken, wird er mit 400er – Schleifpapier geschliffen und mit einer Stahltraufel nachgeglättet. Anschließend wird ein Farbspachtel im Fleckspachtelverfahren aufgetragen und mit der Traufel unter Druck so lange verdichtet bis der gewünschte Glanzgrad erreicht ist. Eine zusätzliche Schutzbehandlung kann noch durch einen Einwachsvorgang realisiert werden.
Kunstharzputz
Eher ausgefallen und aufwändiger sind Putzweisen wie Stuckmarmor oder Stuckolustro, die aus mehreren Schichten aufgebaut sind, wobei die oberste Schicht geglättet und anschließend gewachst wird. Durch die Zugabe, beispielsweise von Marmor – oder Alabaster-gips und Farbpigmenten, wirken sie wie die Oberfläche von Marmor.
Kunstharzputz ist der Sammelbegriff für Beschichtungen mit putzartigem Aussehen. Er wird ausschließlich als Ober putz verwendet. Die Bindemittel von Kunstharzputzen sind organischer Natur. Entweder eine wässrige Polymerdispersion, eine Kombination mit Kaliwasserglas oder Silikonharzemulsion oder ein in Lösemitteln gelöstes Harz. Zement oder Kalk fehlen ganz.
Die Putze werden in pastöser Form verarbeitungsfertig geliefert. Sie müssen nur noch kurz durchgerührt und eventuell mit Wasser oder Lösemittelzusatz auf die gewünschte Konsistenz gebracht werden. Es gibt sie in vielen Farben, Körnungen und Strukturvarianten. Wässrige Kunstharzputze trocknen rein physikalisch durch Verdunsten des Wasseranteils. Bei niedrigen Temperaturen und hoher Luftfeuchtigkeit verlängert sich daher die Trocknungszeit, während sie sich im Sommer bei hohen Temperaturen verkürzt. Unter 5°C dürfen keine wässrigen Kunstharzputze mehr verwendet werden.
Textilputz
Baumwolle, Viskose und Mineralien, das sind die Zutaten für einen Textilputz, mit dem man Wänden eine weichere Beschichtung zukommen lassen kann. Die Baumwolle wird in einer feinen und einer groben Struktur angeboten. Mischt man sie 1:1, entsteht eine mittlere Variante. Das Bindemittel ist ebenfalls schon enthalten. Zusammen mit handwarmem Wasser wird aus dem Trocken material eine pastöse Masse, die man gut per Hand durchknetet. Der Baumwollputz wirkt schallabsorbierend, feuchteregulierend und erzeugt eine warme Oberfläche. Er kann zudem eingefärbt, mit Dekormaterialien angereichert oder mit Hilfe von gefärbten Viskosefäden marmoriert werden.