Holz perfekt polieren, mit der Schellackpolitur

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Die anspruchsvollste Oberflächenbehandlung Holz perfekt polieren zu können
ist noch immer die Schellackpolitur

Holz perfekt polieren heute schätzt man eher den weichen, matten Schimmer eines hauchdünnen Wachsauftrags oder den sanften Glanz einer Mattierung. Für manch altes Möbel ist die spiegelblanke und glänzende Oberfläche allerdings ein stiltypisches Merkmal. Deshalb wird man beim Aufarbeiten und Restaurieren eines solchen Stückes nicht umhinkönnen, die alte Politur aufzufrischen und damit zu erhalten oder gar, nach einer sachgemäßen Reparatur aller Schäden an dem alten Möbel, in traditioneller Manier eine neue Politur aufzutragen.

Holz perfekt polieren, mit der Schellackpolitur

Holz perfekt polieren, mit der Schellackpolitur

Polieren gehört zu den anspruchsvolleren Arbeiten für den Heimwerker. Ist eine solche Oberflächenbehandlung schon für den Fachmann eine schwierige Technik, so wird erst recht der ungeübte Laie seine Probleme damit haben, eine perfekte Politur aufzutragen. Aber mit ein wenig Übung kann auch der Heimwerker zufriedenstellende Ergebnisse erzielen. Es lohnt sich auf jeden Fall, das Polieren erst einmal in aller Ruhe an ein paar wertlosen Sperrholzresten auszuprobieren.

Die alte Art der Oberflächenbehandlung wird heute selten angewandt, und es kann schwierig werden, die nötigen Materialien zu bekommen. Man braucht Schellackpolitur mit der dazugehörenden Verdünnung, dazu Bimsmehl und sogenanntes Polieröl.

Diese Zutaten wird es im Baumarkt allenfalls auf Bestellung geben; die richtige Bezugsquelle ist das Fachgeschäft für Tischlereibedarf.

Für die Grundierung braucht man Schnellschliffgrund, den allerdings gibt es in jedem Baumarkt. Und wie beim Mattieren arbeitet man unter anderem mit einem Polierballen, den man sich aus Watte, einer alten Wollsocke und feinem Leinen, Trikot oder Baumwollstoff zurechtformt.

Holz perfekt polieren

Holz perfekt polieren. Die anspruchsvollste Oberflächenbehandlung für Furnier oder massives Holz ist noch immer die Schellackpolitur. Auch wenn heute farblose Lacke zur Verfügung stehen, die ähnlich hochglänzende Schutzüberzüge liefern: Wer ein altes Möbel fachgerecht aufarbeiten will, muss sich mit der Technik des Polierens vertraut machen.

 

Vorputzen

Die Politur kann nur so gut gelingen, wie es der Zustand der Holzoberfläche zulässt. Spiegelnder Glanz entsteht nur auf einem einwandfreien Furnier oder auf Massivholz, das keinerlei Fehler aufweist. Aus demselben Grund sollte das Holz auch in der Farbe einwandfrei sein. Wenn das betreffende Stück abgebeizt ist, muss man es eventuell noch bleichen und danach gleichmäßig beizen.

Dabei empfiehlt es sich, einen eher schwächeren bzw. helleren Farbton zu wählen, denn die Politur dunkelt den Holzton etwas ab. Die Oberfläche darf außerdem keinerlei Unebenheiten aufweisen. Dellen kann man mit einem feuchten Tuch und Bügeleisen hochdämpfen, hochstehende Holzfasern mit feinem Schleifpapier (Körnung 180) abschleifen. Dabei sollte man nur in Faserrichtung arbeiten, damit das Holz nicht zerkratzt.

Ziehklinge

Ein gutes Ergebnis beim Vorputzen wird auch mit einer Ziehklinge erreicht sofern diese einwandfrei abgezogen ist. Sie darf unter keinen Umständen einen schartigen Grat aufweisen, der die Oberfläche des Holzes nur zerkratzen würde.

Faserrichtung

Auch mit der Ziehklinge arbeitet man nur in Faserrichtung des Holzes. Sollten beim Abziehen der Holzfläche ungleich große Holzspänchen entstehen, zieht man die Klinge auf einem Ölstein ab, bis sie wieder einen gleichmäßig schneidenden Grat aufweist.

Holz perfekt polieren

Holz perfekt polieren. Der Aufbau einer Politur beginnt mit dem Glätten der Holzoberfläche. Dazu nimmt man eine Ziehklinge oder feines Schleifpapier.

 

Holz perfekt polieren. Grundieren

Holz perfekt polieren

Holz perfekt polieren. Schnellschliffgrund (auch Hartgrund genannt) wird zügig mit einem großen Pinsel in Faserrichtung auf das Holz aufgetragen.

Die geschliffene Fläche stauben Sie sorgfältig ab. Dazu nehmen Sie eine möglichst harte Bürste oder einen Besen, damit der Schleifstaub auch aus den Poren des Holzes herausgeholt wird. Es genügt nicht, mit einem Tuch den Staub abzuwischen, denn dabei wird das feine Schleifmehl nur oberflächlich entfernt, in den Poren bleibt es dagegen liegen und beeinträchtigt die einwandfreie Ausführung der Politur.

Holz, das man nicht gebeizt hat, mag jetzt blass aussehen, vielleicht weist es sogar hier und da leichte Kratzer auf. Nach dem anschließenden Grundieren ändert sich das jedoch sehr schnell.

Holz perfekt polieren. Hartgrund

Das Holz wird mit Schnellschliffgrund gestrichen. Dieser „Hartgrund“ sorgt für eine gleichmäßige Saugfähigkeit des Holzes, indem er die Zellen an der Oberfläche des Werkstücks schließt. Zugleich wird das Holz leicht angefeuert: Es bekommt einen etwas intensiveren Farbton und wirkt nun nicht mehr so blass wie zuvor.

Diese Farbtonveränderung müssen Sie auch dann einkalkulieren, wenn Sie das Holz vorher beizen. Auch der Farbton der Beize dunkelt etwas nach. Die Grundierung wird zügig in Faserrichtung aufgetragen. Sie trocknet ziemlich schnell, durch rasches Arbeiten verhindert man, dass der Hartgrund zu dick aufträgt. Man müsste sonst nachher wieder zu viel wegschleifen und liefe Gefahr, dabei das Holz zu beschädigen.

 

 

Holz perfekt polieren. Nachschleifen

Der Schnellschliffgrund muss nach Gebrauchsanweisung trocknen, vor allem aber richtig aushärten. Selbst wenn sich die Holzoberfläche schon nach ziemlich kurzer Zeit wieder trocken anfühlt. Bis man die nächsten Arbeitsschritte in Angriff nimmt, sollte man zwölf Stunden warten. Auch die tiefer in das Holz eingedrungene Grundierung muss vollständig ausgehärtet sein.

Scharfer Schnitt

Durch die Grundierung können sich an der Oberfläche Holzfasern aufrichten. Sie müssen sauber abgeschliffen werden. Auch wenn die Grundierung nicht gleichmäßig genug aufgetragen worden ist, beseitigt man alle neu entstandenen Unebenheiten mit feinstem Schleifpapier (Körnung 240) oder aber mit Stahlwolle 000 oder 0000. Wiederum sollte man darauf achten, nur in Faserrichtung zu schleifen. Das Schleifpapier legt man um einen Schleifklotz, klopft es immer wieder aus und legt es von Zeit zu Zeit um, damit es immer scharf ist.

Stahlwolle hält man so, dass die feinen Fasern quer zur Wuchsrichtung des Holzes liegen. Auch nach diesem Arbeitsgang gilt es, den Schleifstaub besonders sorgfältig zu entfernen. Vor allem nach dem Schleifen mit Stahlwolle heißt es, geradezu penibel zu arbeiten, damit keine Metallteilchen auf der Fläche liegenbleiben. Sie könnten selbst noch nach langer Zeit zu Verfärbungen in der Politur führen. Verwenden Sie ein möglichst hartes, aber nicht kratzendes Werkzeug.

Holz perfekt polieren

Holz perfekt polieren. Abermals ist zu schleifen: Unebenheiten beim Auftragen der Grundierung beseitigt man mit feinem Schleifpapier oder mit Stahlwolle.

 

Holz perfekt polieren. Poren mit Politur füllen und Oberfläche glätten

Holz perfekt polieren

Holz perfekt polieren. Stahlwolle setzt man auf einer grundierten oder anpolierten Fläche stets so ein, dass die Stahlfäden quer zu den Holzfasern arbeiten.

 

Der nun folgende Arbeitsgang ist für das Aussehen der fertigen Politur entscheidend:

Die mit dem Hartgrund abgedichteten Holzporen müssen gefüllt werden, damit eine absolut glatte Fläche entsteht. Dazu wird jetzt im Verhältnis 1:1 verdünnte Schellackpolitur zusammen mit dem Bimsmehl angesetzt.

Mischen Sie Politur und zugehörige Verdünnung in einem ausreichend großen Gefäß, und legen Sie ein glattes Brettchen oder eine hinreichend breite Leiste zurecht. Streuen Sie darauf etwas Bimsmehl. Mit dem Polierballen nehmen Sie verdünnte Politur auf, tauchen den Ballen leicht in das Bimsmehl und tragen die pastose Mischung aus Mehl und Politur auf.

Bringen Sie die Paste zunächst in weiten Schwüngen auf das Holz auf, und verreiben Sie sie anschließend quer zur Faserrichtung. So wird das Bimsmehl in die Poren und Porenanschnitte eingerieben und nicht nur auf der Holzoberfläche angelagert.

Der Arbeitsgang ist abgeschlossen, wenn kein Bimsmehl mehr als weißer Belag auf der Oberfläche liegt und die Poren gefüllt sind. Es empfiehlt sich, die Paste nicht zu dünn anzumischen, weil man sie sonst leicht wieder aus den Poren herausreibt. Auch sollte man nicht zu lange reiben, weil dabei der gleiche, unerwünschte Effekt eintritt.

 

Holz perfekt polieren. Nacharbeiten

Das Endergebnis ist eine glatte Fläche, auf der keine Porenanschnitte als Vertiefungen mehr zu sehen sind. Es empfiehlt sich, mit einem Ballen Politur ohne Verdünnung und ohne Bimsmehl nachzuarbeiten. In der dabei entstehenden, leicht glänzenden Fläche sind verbliebene Vertiefungen besser zu erkennen und deshalb gezielt nachzuarbeiten.

Die Holzfläche muss wenigstens einen Tag ruhen, damit die Grundierung aushärtet. Arbeitet man zu früh weiter, reißt die Deckpolitur die vorher aufgetragene Schicht auf.

Auch wenn man nach Abschluss des Porenfüllens da oder dort noch eine nicht perfekt ausgearbeitete Stelle entdeckt, sollte man etwa einen Tag warten, ehe man mit der Bimsmehl-Politur-Mischung nacharbeitet. Diese Ausbesserung muss selbstverständlich ebenfalls einen Tag Zeit zum Aushärten bekommen, bevor man mit dem abschließenden Polieren fortfährt.

Holz perfekt polieren

Holz perfekt polieren. Zum Porenfüllen tränken Sie den Ballen mit etwas verdünnter Politur und nehmen etwas Bimsmehl auf. Dann reiben Sie es ins Holz ein.

Holz perfekt polieren

Holz perfekt polieren. Die Porenfüllpaste zunächst in kreisförmigen Bewegungen mit dem Ballen auftragen und verteilen.

Holz perfekt polieren

Holz perfekt polieren. Dann mit dem Ballen quer zur Faserrichtung arbeiten, um die Poren und Porenanschnitte zu füllen.

Holz perfekt polieren

Holz perfekt polieren. Zum Verteilen der Mischung kann auch ein Pinsel eingesetzt werden. Mit dem Ballen nacharbeiten.

 

Holz perfekt polieren. Deckpolitur in Schichten

Nachdem die Bimsmehlmischung ausgehärtet ist, zieht man das Werkstück mit feiner Stahlwolle ab oder schleift es mit Schleifpapier Körnung 220 ganz leicht ab. Dann wird es gründlich abgestaubt, bevor man die Deckpolitur aufträgt. Zuerst tränken Sie den Ballen mit etwas Verdünnung und reiben die Fläche sorgfältig in Achterschlingen ab.

Die Verdünnung löst die vorher aufgetragene Politur-Bimsmehl-Mischung etwas an und schafft so eine bessere Verbindung zur folgenden Politur. Nun bearbeiten Sie die ganze Fläche in Achterschlingen mit Politur, die Sie im Verhältnis 1:1 mit Verdünnung mischen.

Lassen Sie die Politur etwas anziehen, bevor Sie den Ballen mit etwas stärkerer oder fast unverdünnter Politur tränken und wiederum zügig ausgeführte Achterschlingen über die ganze Fläche ausführen.

Weil die geringe Menge Verdünnung rasch verdunstet, ist es schwer, den Ballen über die Fläche zu ziehen. Der Fachmann hilft sich mit ein paar Tropfen Polieröl, um die Politur gleichmäßiger aufzutragen. Das Öl wird entweder direkt auf die Holzfläche geträufelt oder auf den Polierballen gegeben, der Ballen gleitet selbst dann leicht über die Fläche, wenn die Verdünnung weitgehend verdunstet, die Politur im Ballen stark konzentriert ist.

Man poliert den Ballen trocken, arbeitet also so lange, bis alle Flüssigkeit auf das Holz übertragen ist. Die erste „Decke“ lässt man etwa 24 Stunden trocknen, bevor man den Vorgang wiederholt. Es gilt, nach und nach mehrere ganz dünne Schichten Politur aufzutragen.

 

Elastisch halten

In der Zwischenzeit sollten Sie den Polierballen in einem luftdicht abgeschlossenen Gefäß aufbewahren, damit er elastisch bleibt. Wenn Sie die Arbeit fortsetzen, sollten Sie die äußere Hülle so legen, dass Sie mit einer frischen Stoff-Fläche arbeiten. Ist der Ballen trotz sorgfältiger Aufbewahrung hart geworden, ersetzen Sie ihn durch einen frischen Ballen mit einer Umhüllung aus möglichst feinem Stoff.

Es ist darauf zu achten, dass die Unterseite des Ballens keine Falten aufweist, sondern straff gespannt ist. Eine charakteristische Erscheinung beim Arbeiten mit Polieröl sind die „Wolken“ auf frisch bearbeiteten Teilflächen. Das verdunstende Verdünnungsmittel zeigt sich auf der Fläche als leichter Schleier, der jedoch schon nach kurzer Zeit verschwindet.

Holz perfekt polieren

Holz perfekt polieren. Polieren erfordert sehr konzentriertes Arbeiten und viel Geduld, damit eine gleichmäßig glatte und perfekt glänzende Fläche entsteht.

 

Holz perfekt polieren. Auspolieren

Hochwertige Polituren bestehen aus drei bis vier Schichten (der Fachmann spricht von „Decken“) aber selbst mit nur zwei Aufträgen erreicht man schon ein befriedigendes Ergebnis, wenn die Vorarbeiten mit ausreichender Sorgfalt ausgeführt worden sind. Das abschließende Auftragsverfahren nennt man Fein- oder Auspolieren.

Wieder reißt man zunächst mit etwas Verdünnung die vorige Decke an. Die schon ausgetrocknete Politur wird an der Oberfläche ganz leicht angelöst, und es entsteht eine bessere Verbindung zwischen der vorigen Politurschicht und der neu aufzutragenden.

Holz perfekt polieren. Tipp Der Gesundheit zuliebe

Früher wurde das Polieröl mit Benzoe entfernt. Die Arbeit mit einem sauberen Lappen ist jedoch vorzuziehen. Sie mag anstrengender sein, ist aber auf jeden Fall weniger gesundheitsschädlich.

Dann trägt man wie gewohnt mit ein paar Tropfen Polieröl verdünnte Politur auf, der Ballen muss jeweils völlig trocken gearbeitet werden. Dabei führt man ihn mit allmählich nachlassendem Druck. Zum Schluss feuchtet man den Ballen mit etwas Verdünnung an; die Fläche wird so lange poliert, bis der Ballen völlig trocken ist, aber noch leicht gleitet und eine klare, glänzende Oberfläche entstanden ist.

Die Politur ist nun fertig. Sie bildet im Idealfall auf der Möbeloberfläche eine gleichmäßige, vollkommen geschlossene „Haut“, die das Holz schützt und dadurch die Pflege des betreffenden Möbels deutlich erleichtert.

Zum Abschluss muss die hauchdünne Schicht Polieröl, die auf der Politur liegt, restlos entfernt werden.

Man legt nach dem letzten Poliergang eine Trockenpause von wenigstens 24 Stunden ein, bevor man die Fläche mit einem sauberen Ballen lange und geduldig überarbeitet. Die Unterseite des Ballens wird immer wieder neu gelegt, so dass stets saugfähiges Material das Öl aufnimmt.

 

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