Schwalbenschwanz-Zinkung, eine wirksame Verbindung

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Als die schönste und haltbarste Verbindung von rechtwinklig aufeinandertreffenden Brettern gilt die Schwalbenschwanz-Zinkung

Die Schwalbenschwanz-Zinkung ist zwar nicht ganz einfach auszuführen, ihre Festigkeit aber ist nicht zu übertreffen. Wenn Sie Möbel aus massivem Holz bauen wollen, müssen Sie dem „Arbeiten“ des Holzes entgegenwirken. So sind im Lauf der Zeit Konstruktionen entwickelt worden, die verhindern sollen, dass die Bauteile sich „werfen“ und verziehen können.

Schwalbenschwanz-Zinkung, eine wirksame Verbindung

Schwalbenschwanz-Zinkung, eine der wirksamsten Verbindungen

Eine der wirksamsten Verbindungen ist die Schwalbenschwanz-Zinkung. Die Werkstücke werden so ineinander verzahnt, dass sie sich bereits ohne Leim kaum noch lösen lassen. Jedes Brett nimmt das andere förmlich „in die Zange“ und verhindert dadurch, dass es sich in der Verbindung bewegen kann. Zur Stabilität trägt auch bei, dass die Leimfläche zwischen den beiden Werkstücken um ein Vielfaches größer als bei einer stumpfen Verbindung ist.

Hinzu kommt, dass eine Schwalbenschwanz-Zinkung ein ästhetisch anspruchsvolles, wirkliches sehenswertes Detail an jedem Möbelstück ist, vorausgesetzt natürlich, die Zinkung ist sorgfältig und genau ausgeführt. Hier sind viele Arbeitsgänge mit Säge und Stemmeisen erforderlich.

Alle Schwalbenschwänze (oder Schwalben) und Zinken müssen sauber zusammenpassen, alle Leimfugen sollen gleichmäßig schlank sein. Auf Anhieb wird solche Genauigkeit kaum gelingen: Sammeln Sie – falls erforderlich – erst einmal an einfacheren Brettern etwas Erfahrung. So verderben Sie nicht gleich die teuren Hölzer, die für ein bestimmtes Werkstück eingekauft worden sind.

Mit einiger Übung werden Sie auch in der Lage sein, die Teilung der Schwalben und Zinken zu variieren, zum Beispiel sehr schlanke Zinken in breite Schwalbenschwänze greifen zu lassen. Alte Möbel geben dazu vielfältiges und interessantes Anschauungsmaterial.

 

Das wird gemacht

  • Werkstücke auf die richtige Länge bringen
  • Zinkenteilung anreißen: Auf einem Brett Aufteilung und Schräge der Zinken und Schwalben festlegen
  • Riß vom Langholz auf Hirnholz und gegenüberliegende Langholzfläche übertragen
  • Schwalbenschwänze einsägen und mit Stemmeisen absetzen
  • Mit fertigem Schwalbenbrett auf der Stirnkante des zweiten Bretts die Position der Zinken anreißen
  • Zinken einsägen und mit Stemmeisen absetzen
  • Innere Kanten der Schwalben leicht anschrägen, damit das Aussplittern vermieden wird
  • Verbindung probeweise zusammensetzen und notfalls leicht nachbessern
  • Leim angeben, Teile vorsichtig zusammensetzen, mit Hilfe von Zulagen pressen, bis der Leim abgebunden hat

 

Das brauchen Sie

Material

  • Werkstücke
  • Leim Gehobelte Leistenstücke als Zulagen beim Leimen

 

Werkzeug

  • Lineal
  • Bleistift
  • Vorstecher oder Bastelmesser
  • Winkel
  • Feinsäge
  • Stemmeisen in passender Breite
  • Werkbank mit Spannvorrichtung
  • Schraub- oder Klemmzwingen
  • Hammer Evtl. Zinkenlehre mit Zinkfräser

 

Schwalbenschwänze und Zinken im Detail

Die beiden Werkstücke sind bei einer Schwalbenschwanz-Zinkung mit unterschiedlich geformten Brettenden ineinander verzahnt. Das in der Zeichnung aufrecht stehende Brett erhält die Zinken, das waagerecht dargestellte Brett weist die Schwalbenschwänze auf (die auch kurz Schwalben genannt werden). Beide Bretter können nur dadurch miteinander verbunden werden, dass das Schwalbenbrett auf das Zinkenbrett aufgesteckt wird. Nur in dieser Richtung lassen sie sich auch wieder lösen. In der anderen Richtung dagegen ist keinerlei Bewegung möglich.

Die beiden Bretter reagieren dann, wenn sie miteinander verbunden sind, auch unterschiedlich auf Druck oder Zug. Und deshalb ist es nicht gleichgültig, an welchen Teilen eines Werkstücks Schwalben geformt werden, wo die Zinken sitzen:

Bei Schubkästen wird die Front gezinkt; an die Seitenwände werden die Schwalbenschwänze gesägt und gestemmt. Denn die stärkste Belastung der Schublade entsteht beim Herausziehen – und in dieser Richtung ist die Zinkung dann am stärksten belastbar und demnach auch am haltbarsten.

Schwalbenschwanz-Zinkung, eine wirksame Verbindung

Schwalbenschwanz-Zinkung. Das Material und die materialgerechte Konstruktion mit Schwalbenschwanz-Zinken machen die Schönheit dieser kleinen Schatulle aus.

Die Bauteile eines hängenden Wandregals müssen an den waagerechten Böden mit den Zinken versehen werden, denn die Hauptbelastung erfolgt in senkrechter Richtung. Die Schwalbenschwänze halten die Zinken in den waagerechten Teilen des Regals fest. In horizontaler Richtung dagegen wird die Verbindung so gut wie nicht belastet.

Die Zinken sind immer schmäler als die Schwalben. Bei hartem und dichtem Holz können Sie die Zinken auch deutlich schlanker formen. Das ergibt dann an den Außenseiten des Werkstücks ein ganz anderes Bild als bei einer Zinkenteilung, wie sie in der Zeichnung unten dargestellt ist. Die Keilform der Schwalben wie der Zinken darf nicht übertrieben sein, weil sonst das Holz vor allem an den Flanken der Schwalbenschwänze ausbrechen kann.

 

Gleichmäßige Teilung

Da die Schwalbenschwanz-Zinkung nur an solchen Werkstücken angelegt wird, die das Holz sichtbar lassen und nicht unter einem farbigen Lack verdecken, muss sie mit gleichmäßiger Teilung über die ganze Brettbreite angelegt werden. Allenfalls können Sie die beiden äußeren Zinken etwas breiter oder schmäler machen: Alle übrigen Zinken und Schwalben müssen gleich sein.

 

 

Schwalbenschwänze und Zinken wirken wie Keil und Gegenkeil

Schwalbenschwanz-Zinkung, eine wirksame Verbindung

Schwalbenschwanz-Zinkung. Die größte Haltbarkeit weist die Verbindung in Längsrichtung der Schwalben auf, entsprechend werden Schwalben und Zinken den beiden Holzteilen zugewiesen.

 

Zinkenteilung zeichnerisch ermitteln

Versierte Tischler können die Teilung fast freihändig vornehmen. Für den Heimwerker – vor allem für den ungeübten – empfiehlt es sich jedoch, die Zentimeterteilung eines Lineals zu Hilfe zu nehmen.

Bei Brettern bis zu 15 cm Breite werden zum Beispiel vier Zinken und drei Schwalben oder fünf Zinken und vier Schwalben angelegt; bei Brettern bis zu 20 cm Breite fünf Zinken und vier Schwalben oder sechs Zinken und fünf Schwalben. Ein mögliches Teilungsprinzip ist, die mittlere Zinkenstärke gegen die mittlere Breite der Schwalben im Verhältnis 1 : 2 anzulegen.

Wenn nun eine Zinkung vier Zinken und drei Schwalbenschwänze aufweisen soll, muss die Brettbreite in vier plus zweimal drei Abschnitte unterteilt werden.

Dazu müssen Sie auch die Zinkenschräge bzw. Keilform der Schwalbenschwänze richtig anlegen. Mit dem in den drei Zeichnungen rechts dargestellten Arbeitsablauf können Sie Zinkenteilung und Zinkenschräge sehr genau ermitteln.

Schwalbenschwanz-Zinkung, eine wirksame Verbindung

Schwalbenschwanz-Zinkung. Ein selbstgebautes Werkzeug zum Anreißen der Zinkenschräge: Eine Schablone, die Sie aus dünnem Blech schneiden und formen.

Andere Teilungen sind möglich, vor allem die Zinkenbreite kann deutlich geringer als hier angelegt werden. Bei der sogenannten englischen Zinkung greifen extrem schlanke Zinken in die Zwischenräume zwischen besonders breiten Schwalbenschwänzen. In jedem Fall aber sollten die Zinken nicht zu schräg angerissen werden, damit nicht das kurze Holz der Schwalbenschwänze abgeschert wird.

Schwalbenschwanz-Zinkung, eine wirksame Verbindung

Schwalbenschwanz-Zinkung. Auf einem Werkstück parallel zur Hirnholzkante die Stärke des Gegenbretts (a), die halbe Stärke und das Dreifache der Gegenbrettstärke anreißen. Um nun die Zehnerteilung für vier Zinken und drei Schwalben genau anreißen zu können, tragen Sie auf einer schräg verlaufenden Hilfslinie ein Vielfaches von 10 an. Diese Teilung übertragen Sie dann an die Rißlinien.

Schwalbenschwanz-Zinkung, eine wirksame Verbindung

Schwalbenschwanz-Zinkung. Die Mittellinien der Schwalbenschwänze sind die hier gestrichelten Linien: Der Schnittpunkt dieser Linien mit der Hilfslinie „dreifache Brettstärke“ ist für den letzten Arbeitsgang wichtig.

Schwalbenschwanz-Zinkung, eine wirksame Verbindung

Schwalbenschwanz-Zinkung. Von den Schnittpunkten der Schwalben- . schwanz-Mitten mit der Rißlinie „dreifache Brettstärke“ werden nun Hilfslinien zu den neun Teilungspunkten auf der Rißlinie „halbe Brettstärke“ gezogen. Nun können die Schwalbenschwänze und Zinken ganz genau angerissen werden.

 

Übertragen

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Schwalbenschwanz-Zinkung. Die Rißlinien werden mit Winkel und spitzem Bleistift oder Vorstecher vom Langholz auf das Hirnholz übertragen.

Die Schwalbenschwänze und Zinken sind im vorhergehenden Arbeitsgang erst einmal auf dem Langholz des einen Bretts angerissen worden. Nun müssen Sie diese Rißlinien auf die Hirnholzkante übertragen.

Werkzeuge dafür sind ein Winkelmaß und ein besonders gut gespitzter Bleistift bzw. ein Vorstecher oder auch ein Bastel- bzw. Teppichmesser. Je nach bearbeiteter Holzart kann es nützlich oder sogar notwendig sein, das Hirnholz mit Kreide zu bestreichen: Auf dem weißen Untergrund sind die Risse dann deutlicher zu sehen. Von der Hirnholzkante werden die Risse auf die zweite Langholzkante übertragen.

Das Übertragen der Rißlinien gelingt am genauesten, wenn das Werkstück dabei in die Werkbank eingespannt ist. Gleichlaufende Teile in einem Werkstück werden paarweise angerissen, damit zum Beispiel die Zinkungen an den beiden Ecken einer Schubkastenfront übereinstimmen.

 

Auf abgelängtem Werkstück Anreissen

Das Werkstück muss schon genau die richtige Länge haben, ehe darauf Zinken und Schwalbenschwänze angerissen werden. Denn bei der Zinkung machen Überlängen alles Anreißen nur ungenau und damit unbrauchbar.

 

Schwalben sägen und ausstechen

Schwalbenschwanz-Zinkung, eine wirksame Verbindung

Schwalbenschwanz-Zinkung. Das Werkstück so einspannen, dass die Rißlinien, die Sie zuerst sägen wollen, genau senkrecht verlaufen. Mit einem Winkelmaß nachprüfen.

Schwalbenschwanz-Zinkung, eine wirksame Verbindung

Schwalbenschwanz-Zinkung. Sägen Sie dann erst alle Flanken mit gleicher Neigung; spannen Sie das Werkstück um, und sägen Sie dann die anderen Flanken.

Schwalbenschwanz-Zinkung, eine wirksame Verbindung

Schwalbenschwanz-Zinkung. Zum Ausstemmen der Zwischenräume das Werkstück flach auf den Werktisch legen und fest und rutschsicher einspannen.

Nachdem die Rißlinien übertragen worden sind und bevor Sie mit dem Einsägen beginnen, sollten Sie auf dem Werkstück die herausfallenden Teile – die Zwischenräume für die Zinken – schraffieren. So kann es beim Sägen und Ausstemmen keine Verwechslungen geben.

Das Werkstück sollte auch unbedingt in die Werkbank eingespannt werden – und zwar so, dass zunächst die eine Schräge der Schwalbenschwanz-Flanken genau senkrecht steht. Stellen Sie dazu einen Winkel hilfsweise auf die Werkbank. Sägen Sie also erst einmal alle Flanken mit gleicher Neigung, spannen Sie dann das Werkstück um, und sägen Sie dann die anderen Flanken ein.

Die Säge wird nicht auf dem Riß, sondern dicht daneben im wegfallenden Teil des Holzes angesetzt. Beim Sägen müssen Sie sowohl an der Ihnen zugewandten Seite des Werkstücks wie auch auf der anderen Langholzseite immer wieder nachsehen, ob die Säge noch richtig läuft oder ob der Einschnitt korrigiert werden muss.

Das Ausstemmen der Zinkenräume zwischen den Schwalben erfolgt mit genau senkrecht angesetztem Stemmeisen: Das Werkstück ist da-zu nun flach auf dem Werktisch ein-gespannt. Eine besonders genaue Führung für das Stemmeisen haben Sie, wenn Sie ein zweites Brett so auf Ihrem Werkstück mit einspannen, dass dessen Kante genau über dem Riß liegt. Stemmen Sie das Werkstück zuerst von der einen Seite etwa bis zur Mitte ein, wenden Sie das Brett, und stemmen Sie nun die Zwischenräume vollends aus. Nur so vermeiden Sie, dass das Holz auf der Gegenseite aussplittert und der Zwischenraum ungenau abgesetzt wird.

 

Das Stemmeisen muss Passen

Bevor Sie mit dem Zinken beginnen, sollten Sie die Breite des vorhandenen Stemmeisens bzw. Stechbeitels mit der Breite der Zinkenzwischenräume vergleichen. Besorgen Sie sich rechtzeitig ein schlankeres Werkzeug, wenn Sie sehr schmale Zinken angerissen haben, damit Sie die Arbeit nicht mittendrin unterbrechen müssen. Stemmeisen gibt es in vielen Breiten zwischen 4 und 40 mm.

 

Zinken anreißen

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Schwalbenschwanz-Zinkung. Bei dunklem Holz die Hirnholzfläche mit Kreide einstreichen, damit die Rißlinien nachher besser zu sehen und genau nachzusägen sind.

Fachleute neigen dazu, erst die Zinken anzufertigen und danach auf dem Gegenbrett die Schwalbenschwänze. Sie können aber auch in der hier vorgeschlagenen Weise vorgehen: Die fertigen Schwalbenschwänze werden dazu benutzt, um auf dem Gegenbrett die Stirnseiten der Zinken anzureißen.

Dabei ist es wieder hilfreich, das Hirnholz mit Kreide einzustreichen, damit sich auf dunklem Holz mit markanten Jahresringen die Rißlinien deutlicher abzeichnen. Die Rißlinien müssen ganz präzise und genau angelegt werden. Ein Vorstecher ist, neben einem Bastel- oder Teppichmesser, dafür das beste Werkzeug; ein gut angespitzter Bleistift tut es aber auch.

 

Rißlinien übertragen

Die Rißlinien sind von der Stirnkante des Bretts auf beide Seiten des Langholzes zu übertragen: Genau rechtwinklig zur Stirnkante bzw. genau parallel zu den Längskanten des Bretts. Die Länge der Zinken ergibt sich aus der Stärke des Bretts mit den Schwalbenschwänzen. Auch diese Rißlinie ist genau anzutragen. Es ist immer besser, diesen Riß nicht mit Hilfe des Gegenbretts anzuzeichnen, sondern die Zinkenlänge von der Hirnholzkante aus zu messen und anzureißen. Andernfalls besteht Gefahr, dass die Zinken etwas zu lang geraten.

Beim Anreißen müssen Sie auch darauf achten, dass die Außenseite des Bretts die bessere Seite des Werkstücks sein soll. Hier müssen die Rißlinien besonders genau angelegt werden.

 

Ausarbeiten

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Schwalbenschwanz-Zinkung. Zuerst die rechten oder linken Flanken der Zinken einsägen, dann die anderen Flanken, die parallel zueinander verlaufen.

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Schwalbenschwanz-Zinkung. Nach dem Ausstechen der Zwischenräume die Sägeflächen ganz vorsichtig mit dem Stechbeitel nacharbeiten.

Für diese Arbeit wird das Werkstück wieder fest eingespannt – diesmal aber genau senkrecht: Denn die Sägeschnitte verlaufen genauparallel zur Längsrichtung des Bretts, allerdings mal nach rechts, mal nach links versetzt.

 

Werkstück einspannen

Auch hier wird die Säge dicht neben den Rißlinien im abfallenden Teil des Holzes angesetzt. Wenn die erforderliche Schnittiefe erreicht ist, spannen Sie das Werkstück flach auf dem Werktisch ein, damit nun mit dem Stemmeisen die Zwischenräume ausgestochen werden können. Wieder müssen Sie erst von einer Seite bis etwa zur Brettmitte arbeiten und dann von der Gegenseite den Rest ausstechen. Dabei können auch die Sägeflächen leicht nachgearbeitet werden, wenn Zuviel Holz neben den angezeichneten Rißlinien stehengeblieben ist.

Verleimen

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Schwalbenschwanz-Zinkung. Leim wird gleichmäßig dünn aufgetragen. Zum Verteilen entweder die Tülle der Leimflasche oder einen schmalen Borstenpinsel verwenden.

Bevor Sie auf alle Zinken und Schwalbenschwänze dünn und gleichmäßig Leim auftragen, sollten Sie die Leimflächen leicht mit feinem Schleifpapier nacharbeiten – ohne aber die Kanten „rund zuschleifen“. Setzen Sie dann die Verbindung erst einmal trocken, ohne Leim, zusammen. Dabei wird es sich zeigen, ob die beiden Werkstücke zusammenpassen oder ob da und dort noch ein wenig nachgearbeitet werden muss.

Setzen Sie die beiden Bretter vorsichtig zusammen, damit keine Teile an den Zinken oder Schwalbenschwänzen ausbrechen, was besonders bei den Schwalbenschwänzen leicht passieren kann.

 

Zulage schützt das Holz

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Schwalbenschwanz-Zinkung. Beim Zusammenfügen mit dem Hammer nie direkt auf das Holz schlagen, sondern immer ein Abfallstück als Zulage zum Schutz des Werkstücks verwenden.

 

Fehler mit Holzkitt ausbessern

Nach dem Zusammenfügen der Zinken und Schwalbenschwänze sollte es sich im Idealfall zeigen, dass alle Fugen dicht schließen und kein Spalt das gleichmäßige Bild der Zinkung beeinträchtigt. Weil auch der Profi nicht immer ein solches perfektes Ergebnis erzielt, müssen Sie nicht enttäuscht sein, wenn die Verbindung an einigen Stellen noch etwas nachzubessern ist.

Dafür gibt es einen kleinen Trick. Legen Sie unter dem Werkplatz eine Pappe oder Folie aus, und sammeln Sie darauf das anfallende Sägemehl. Mit diesem Holzpulver und etwas Leim können Sie nämlich einen Holzkitt mischen, mit dem nun kleine Fehlstellen leicht ausgebessert werden können.

Es gibt zwar fertigen Holz- oder Wachskitt in unterschiedlichen Holzfarben. Aber Ihr selbst gemixter Kitt besteht genau aus dem Holz des Werkstücks, zeigt also exakt den Farbton, in dem Fehlstellen gefüllt werden müssen.

Schwalbenschwanz-Zinkung, eine wirksame Verbindung

Schwalbenschwanz-Zinkung. Mit selbst gefertigtem Holzkitt können Sie Fehlstellen wie ungenaue Arbeit oder ausgebrochene Splitter ganz unauffällig ausbessern.

Der Kitt soll nur in die Lücken gefüllt und nicht etwa großzügig über die ganze Eckverbindung verteilt werden. Verwenden Sie deshalb keinen großen Spachtel, sondern die Klinge des Stechbeitels, mit dem die Holzmehl-Kitt-Paste gezielt in die Fehlstellen gedrückt wird.

 

Aussplittern der Schwalben vermeiden

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Schwalbenschwanz-Zinkung. Ein einfacher Trick kann verhindern, dass die Schwalben beim Zusammensetzen der beiden Bretter aus splittern: Die inneren Flanken werden ganz leicht abgeschrägt.

 

Zinkenlehre

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Schwalbenschwanz-Zinkung. Zur Bohrmaschine wird ein Fräsvorsatz und der Zinkfräser benötigt, der eine gleichmäßige Verzahnung in die Werkstücke fräst.

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Schwalbenschwanz-Zinkung. Als Anschlag dient eine Zinkenlehre mit Aussparungen, in denen der in die Bohrmaschine eingespannte Zinkfräser exakt geführt wird.

Wer ein weniger schönes Bild der Zinkung in Kauf nimmt, sich dafür aber die Arbeit leichter machen will, kann die Verbindung auch mit Hilfe einer Zinkenlehre und mit einem Zinkfräser zur Bohrmaschine problemlos herstellen.

Die Verzahnung beider Werkstücke kann dabei in einem Arbeitsgang gefräst werden. Das bedeutet, dass keine unterschiedlich geformten Zinken und Schwalben entstehen, sondern eine Verzahnung gefräst wird, die in den beiden Brettern gleich aussieht. Nur sind die Zinken in den beiden Teilen versetzt angeordnet, damit sie ineinander greifen können. Sie sind deshalb auch nicht symmetrisch angeordnet; die Teilung ist abhängig vom Durchmesser des verwendeten Fräsers.

 

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